Hallo
2011/7/18 Ralf Liebau <rlbberlin(a)web.de>de>:
Auch dieser Vorstand ist keiner Doktrin verpflichtet.
Ganz im Gegenteil, da gibt
es Meinungsvielfalt. Nur diese Meinungen münden im Idealfall in Abstimmungen
und Ergebnisse, die dann auch öffentlich präsentiert werden. Ein Teil des
Problems ist gerade, das in den letzten Wochen Dinge nicht abgestimmt wurden
und sich einzelne Vorstandsmitglieder in ihren Einzeläußerungen nicht gerade
mit Ruhm bekleckert haben. Daraus sollte der Vorstand lernen.
Womöglich kollidieren
hier zwei Welten miteinander:
Auf der einen Seite will der Verein nach außen geschlossen auftreten,
gegenüber den Spendern, den Kritikern, den Mitgliedern. Auf der
anderen Seite lebt gerade Wikipedia, das Projekt auf dessen
Erfolgswelle der Verein reitet, von maximaler Transparenz
(Versionsgeschichten, Benutzerbeiträge, offene Verfahren etc.), von
Spontaneität, von Schnelligkeit (das schon von Henriette genannte
"wikiwi") und dem "Einfach mal machen " (Wikipedia:Sei Mutig").
Der Verein sollte sich m. E. mehr an Wikipedia orientieren.
Es gibt auch Vereine, die wesentlich offener sind, bei denen etwa
Vorstandssitzungen grundsätzlich öffentlich sind (mit Ausnahme der
Personalangelegenheiten, natürlich)
Ich sehe bei uns im Verein of die entgegengesetzte Tendenz: Selbst das
Twittern aus der Mitgliderversammlung wird als Gefahr gesehen, es
werden weitere "interne" Kommunikationswege geschaffen (zu den vielen
anderen, die leider oft nicht oder nur sehr unterschiedlich genutzt
werden). Und immer schwingt eine "Angst" oder "Vorsicht" gegenüber
Kritikern mit.
Ich selbst fand es immer quälend, wenn ich erst nur Andeutungen lesen
musste (meist auch irgenwo "anders"), dann Allgemeines, Nachfragen,
weitere Einlassungen Verschiedenster Protagonisten, etc.. Der Prozess,
in dem dann die aktuelle Informationslage nach außen gelangt verläuft
erwartunggemäß quälend, je nach Sichtweise wird zuviel vorabinformiert
oder mit den wirklichen Informationen hinter dem Berg gehalten. Nur
eins ist gewiss: Zum Schluss liegt dann alles doch vor, leider dann in
einem riesigen Scherbenhaufen (...)
Insofern spricht mir Fossa aus der Seele wenn er sich beklagt, dass
nach außen - mit wenigen Ausnahmen - kaum sichtbar ist, wer eigentlich
für was steht im Vorstand und mehr Transparenz fordert.
Ich würde mehr Offenheit begrüßen - das ist eine Aufgabe des gesamten
Vereins, nicht nur des Vorstands.
Beste Grüße
Hei ber
Henriette schrieb zuvor:
ja, solche
Vorwürfe _sind_ widerlich. Vor allem dann, wenn sie gegen Alice gehen, die ich in all'
der Zeit, in der wir miteinander zu tun hatten, als durchweg integre, fleissige und
absolut vertrauenswürdige Person kennengelernt habe (widerlich sind sie natürlich genauso
gegenüber allen anderen Vorständen - falls ich das hier noch betonen muß).
Alice schreibt in ihrer Erklärung, daß dem Vorstand „ … nur noch mit Missgunst,
Vorurteilen (und auch Vorverurteilungen) und Unterstellungen begegnet” wird. Daran ist
viel Wahres.
Aber - und das sollte man vielleicht auch mal deutlich sagen – diese Probleme sind zum
Teil auch hausgemacht.
a) Euch/uns allen ist bekannt, daß eines der Lieblingsspiele der Community „Stille
Post" ist. Es wird geklatscht, getratscht, munter ausgeplaudert, durchgestochen und
die folgenden – in manchen Fälle wohl auch bewußt inszenierten – Skandale werden als
wohlige Wochenendunterhaltung goutiert. Nun ist ja löblich, wenn der Vorstand sich zwei
Telefonkonferenzen und ich-weiss-nicht-wieviel Zeit noch ans Bein bindet, um eine
möglichst ausgefeilte Erklärung zu veröffentlichen. Nur sollte langsam mal bekannt sein,
daß die Community-Mitglieder es wikiwiki erwarten und in der Wartezeit neue Gerüchte und
Verschwörungstheorien häkeln.
b) In der öffentlichen Wahrnehmung erscheint der Vorstand als einiger Block, der stets mit
_einer_ Stimme spricht. Man braucht nicht viel Phantasie, um zu ahnen, daß er das nach
Innen nicht sein wird. Als ehemaliges SG-Mitglied kann ich das vielleicht ein bisschen
beurteilen: Natürlich versuchen die Mitglieder eines umstrittenen Gremiums möglichst in
Deckung zu gehen und keine persönlichen Angriffsflächen anzubieten – das ist verständlich.
Aber – und das hab' ich auch erstmal lernen müssen – nach außen macht das einen
merkwürdigen Eindruck. So wie auch Achims Satz „Ich hoffe, diese Antwort entspricht etwa
dem, was du erwartest - von anderer Seite wird sie für mich schlicht wieder Haue bedeuten”
einen merkwürdigen Eindruck macht: Wer sollte da „Haue” verteilen und warum? Weil Achim
seine Meinung, seine Wahrnehmung der Dinge schildert? Ist ein Vorstandsmitglied denn nicht
in erster Linie seinem Gewissen verpflichtet und nicht irgendeiner Doktrin?
Sorry, aber in manchen Fällen agiert der Vorstand tatsächlich unglücklich. Das daraus dann
gern Mega-Dramen werden, daran trägt die Community ganz sicher Mitschuld. Aber wie in
allen Fällen von Konflikten: Es gehören eben immer zwei Seiten dazu.
Gruß
Henriette
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