Hallo zusammen,
hoffentlich seid ihr alle gut ins neue Jahr gekommen.
Am 31.12.2011 11:56, schrieb Olaf Simons:
Ich gebe zu, dass ich diese ganze Diskussion mit Neid verfolge. ... So ungemein viel Sicherheit hätte ich doch allzugerne gegenüber Dingen, die ich in WP *schrieb*
Das ist schade, ja. Allzu oft dient dies leider als Argument dafür, dass aus Gerechtigkeitsgründen auch die Medienschaffenden auf ihre Rechte verzichten sollen. Ich dagegen würde eher gucken wollen, wo man die Autorenschaft der schreibenden Wikiped(m)ianer besser stärken und damit Mitarbeit für Fachleute attraktiver machen kann.
Ok, DAS ist dreist.
Kein Einzelfall. Selbst Medienprofis, die es einklich besser wissen müßten, bringen ähnliche Schoten.
Hatte ich grad im Herbst: Zwei Zeitungsverlage haben auf meinen freundlichen Hinweis (ohne jede Geldforderung) pampig reagiert; ein Chefredakteur schrieb fröhlich: "Von irgendwelchen andersgearteten Urheberrechten haben wir keine Kenntnis. Sollten Sie dazu weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die Landes-CDU"...) Inzwischen haben beide Verlage teuer meinen Anwalt bezahlt und auch mein Finanzamt freut sich über zusätzliche Steuereinnahmen. Es wären noch viel mehr, wenn ich mehr Zeit und Nerven investieren könnte, um meine Liste unbelehrbarer Missbraucher abzuarbeiten.
Und dabei möchte ich nochmal betonen: CC pur plus anschaulicher Erklärbärkasten unter jedem meiner Bilder.
Schöne Grüße Martina
Am 1. Januar 2012 16:57 schrieb Martina Nolte kontakt@martina-nolte.de:
hoffentlich seid ihr alle gut ins neue Jahr gekommen.
Danke sehr, dem schließe ich mich gerne an...
Am 31.12.2011 11:56, schrieb Olaf Simons:
Ich gebe zu, dass ich diese ganze Diskussion mit Neid verfolge. ... So ungemein viel Sicherheit hätte ich doch allzugerne gegenüber Dingen, die ich in WP *schrieb*
Das ist schade, ja. Allzu oft dient dies leider als Argument dafür, dass aus Gerechtigkeitsgründen auch die Medienschaffenden auf ihre Rechte verzichten sollen. Ich dagegen würde eher gucken wollen, wo man die Autorenschaft der schreibenden Wikiped(m)ianer besser stärken und damit Mitarbeit für Fachleute attraktiver machen kann.
...wobei ich das ganz anders sehe. Die Ungleichbehandlung von Autoren und Photographen, die Olaf zu Recht anspricht, ist m.E. ganz unnötig, und sie widerspricht auch dem Wiki-Prinzip, wonach wir alle unsere Beiträge in die Allmende geben. Die Gruppe der Wikipedianer ist dann konsequenterweise auch der Autor, der bei der Weiternutzung als "CC-by" anzugeben wäre, also bspw.: "Aus de.wikipedia.org", "aus: Wikimedia Commons" plus Lizenzangabe. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob es um Texte oder um Photos geht. Darauf sollten wir uns einigen und das auch an die Benutzer als Empfehlung geben.
Die Hervorhebung individueller Leistungen erschwert die Weiternutzung unnötig.
Wer sind denn die "Fachleute", für die Wikipedia unattraktiv ist? Wikipedianer sind bekanntlich ganz mehrheitlich Akademiker, viele von uns sind promoviert oder habilitiert. Sind wir denn nicht fachmännisch genug als Autoren? Wikipedia ist ein Wiki-Projekt, keine wissenschaftliche Fachzeitschrift. Daran sollte sich auch nichts ändern. Wer namentlich online außerhalb des eingefahrenen Wissenschaftsbetriebs publizieren möchte, der möge bitte bloggen.
Viele Grüße, Jürgen.
schneeschmelze@googlemail.com (Jürgen Fenn) am 01.01.12:
...wobei ich das ganz anders sehe. Die Ungleichbehandlung von Autoren und Photographen, die Olaf zu Recht anspricht, ist m.E. ganz unnötig, und sie widerspricht auch dem Wiki-Prinzip, wonach wir alle unsere Beiträge in die Allmende geben.
Wikiprinzip Allmende? Wo ist das nachzulesen?
Im Artikel "Wissensallmende" finde ich knuffigerweise diesen Satz: "Statt eines Monopolverwertungsrechts, wie es das Patentsystem für Erfindungen von industriellem Wert gewährt, steht hier das Recht auf Namensnennung im Vordergrund."
Meinst du eine andere Allmende?
Die Gruppe der Wikipedianer ist dann konsequenterweise auch der Autor, der bei der Weiternutzung als "CC-by" anzugeben wäre, also bspw.: "Aus de.wikipedia.org", "aus: Wikimedia Commons" plus Lizenzangabe.
Wo ist das in dieser Form in der cc-by-sa 3.0 unportet bzw. der GFDL 1.3 (wir sind textlich immer noch doppelt lizenziert...) definiert? Wo in den anderen freien Lizenzen, die bislang noch für Medien zulässig sind?
Openstreetmap hat aus der Erfahrung, daß die cc-Lizenzen eine problemlose Nachnutzung in der von dir hier postulierten Weise genau /nicht/ erlauben, eine eigene Lizenz entwickelt, die die Nennung sämtlicher beteiligter Urheber nicht erfordert.
Wir haben aber cc-by-sa. Wenn du das ändern willst, solltest du das auch so sagen und nicht mit seltsamen Interpretationen hantieren.
Rainer
Hallo, Am Sonntag 01 Januar 2012, 20:36:00 schrieb Rainer Knaepper:
Wo ist das in dieser Form in der cc-by-sa 3.0 unportet bzw. der GFDL 1.3 (wir sind textlich immer noch doppelt lizenziert...) definiert?
"[…]or if the Original Author and/or Licensor designate another party or parties (e.g., a sponsor institute, publishing entity, journal) for attribution ("Attribution Parties") in Licensor's copyright notice, terms of service or by other reasonable means, the name of such party or parties;" §4,3
Die GFDL lässt das AFAIK nicht zu, aber das wäre nur das kleinere Übel, weil man die einfach abstoßen könnte. Allerdings ist es unrealistisch, dass sich alle Autoren darauf einigen, eine solche "party" zu benennen (und für eine Regelung a là "Ab 1. Februar machen wir das so für neue Artikel" sind wir schon zu groß)..
Das Problem bei den OSM-Leute war es AFAIR auch mehr, dass auch die gerenderten Karten eventuell auch unter die CC-Lizenz fallen würden (als abgeleitetes Werk) und das dies eine Nutzung stark erschweren würde.
Mit freundlichen Grüßen DaB.
WP@daniel.baur4.info (DaB.) am 01.01.12:
Hallo, Am Sonntag 01 Januar 2012, 20:36:00 schrieb Rainer Knaepper:
Wo ist das in dieser Form in der cc-by-sa 3.0 unportet bzw. der GFDL 1.3 (wir sind textlich immer noch doppelt lizenziert...) definiert?
"[#]or if the Original Author and/or Licensor designate another party or parties (e.g., a sponsor institute, publishing entity, journal) for attribution ("Attribution Parties") in Licensor's copyright notice, terms of service or by other reasonable means, the name of such party or parties;" §4,3
Die GFDL lässt das AFAIK nicht zu, aber das wäre nur das kleinere Übel, weil man die einfach abstoßen könnte. Allerdings ist es unrealistisch, dass sich alle Autoren darauf einigen, eine solche "party" zu benennen
Eben drum. Jürgen hat es imo so dargestellt, als sei dies Fakt. Iset abernit.
(und für eine Regelung a là "Ab 1. Februar machen wir das so für neue Artikel" sind wir schon zu groß).
OSM strickt mächtig herum, um möglichst viele Beiträge von Leuten, die den neuen Bedingungen bislang nicht zustimmten, zu retten. Ein echtes Problem bei Mitarbeitern, die schon lange nicht mehr aktiv sind und die nicht auf mail reagieren. Das wäre in der WP nicht anders, denke ich.
Das Problem bei den OSM-Leute war es AFAIR auch mehr, dass auch die gerenderten Karten eventuell auch unter die CC-Lizenz fallen würden (als abgeleitetes Werk) und das dies eine Nutzung stark erschweren würde.
Es gibt zuviele "Urheber", die alle gefragt werden müßten, wenn eine von cc-by-sa abweichende Nachnutzung geplant wäre. Ach, das ist da auch nicht alles so schön und problemlos. Ich habe ziemlich lange überlegt, bevor ich zähneknirschend zugestimmt habe.
Rainer
Hallo Jürgen,
Am 01.01.2012 18:38, schrieb Jürgen Fenn:
also bspw.: "Aus de.wikipedia.org", "aus: Wikimedia Commons" plus Lizenzangabe. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob es um Texte oder um Photos geht. Darauf sollten wir uns einigen und das auch an die Benutzer als Empfehlung geben.
Die Hervorhebung individueller Leistungen erschwert die Weiternutzung unnötig.
Fotos sind keine Gemeinschaftswerke. Dein Wunsch sie als solche umzuettiketieren ist daher nicht erfüllbar. Du würdest Nachnutzer mit einer solchen Empfehlung unnötig ins Rechtsrisiko schicken.
Alle unsere gängigsten Lizenzen außer PD-self, CC0 und vergleichbare Gemeinfreistellungen für usergenerierten Content sehen die Urhebernennung als eine der zwei zentralen Anforderungen ("Nenne Name und Lizenz") vor; eine weitere Lizenzgruppe verzichtet sogar auf das Copyleft (also die Lizenzweitergabe "share alike") und begnügt sich allein mit der Urhebernennung (by). Insofern befremdet mich das Anliegen, dieses zentrale Element freier Lizenzen abschaffen zu wollen. Für mich ist das modernes Raubrittertum und ich wundere mich angesichts eines solchen Fundamentalismus' fern jeder Rechtslage nicht, dass es so schwer ist, gangbare Kompromisse zwischen Urheberverbänden und der Bewegung für freies Wissen zu finden.
Viele Grüße Martina
Hallo, Am Sonntag 01 Januar 2012, 21:28:22 schrieb Martina Nolte:
Alle unsere gängigsten Lizenzen außer PD-self, CC0 und vergleichbare Gemeinfreistellungen für usergenerierten Content sehen die Urhebernennung als eine der zwei zentralen Anforderungen ("Nenne Name und Lizenz") vor;
seit Version 2.5 erlauben alle CC-Lizenzen, das man eine "Institition" ("entity") benennt deren Nennung anstatt einem selber passieren soll. Rechtlich geht das also durchaus, nur könnte man da dann keine "Hinweise" mehr verschicken, dass jemand die Lizenz nicht einhält…
Mit freundlichen Grüßen DaB.
Ach, DaB, so früh im Jahr schon wieder beißbereit. Naja...
Am 01.01.2012 21:45, schrieb DaB.:
Hallo, Am Sonntag 01 Januar 2012, 21:28:22 schrieb Martina Nolte:
Alle unsere gängigsten Lizenzen außer PD-self, CC0 und vergleichbare Gemeinfreistellungen für usergenerierten Content sehen die Urhebernennung als eine der zwei zentralen Anforderungen ("Nenne Name und Lizenz") vor;
seit Version 2.5 erlauben alle CC-Lizenzen, das man eine "Institition" ("entity") benennt deren Nennung anstatt einem selber passieren soll. Rechtlich geht das also durchaus, nur könnte man da dann keine "Hinweise" mehr verschicken, dass jemand die Lizenz nicht einhält…
Mit freundlichen Grüßen DaB.
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