Jakob Voss wrote:
Message: 9
Date: Sat, 27 Aug 2005 12:38:26 +0200
From: Jakob Voss <jakob.voss(a)nichtich.de>
Subject: [VereinDE-l] Re: Mißachtung des Wiki-Prinzips bei
Informations- und Werbematerialien
To: vereinde-l(a)wikipedia.org
Message-ID: <431042A2.7090306(a)nichtich.de>
Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1; format=flowed
Arne Klempert schrieb:
Wenn die Originaldatei verfügbar wäre, wäre der
Fehler auch nicht
einfach zu korrigieren gewesen. Oder wie viele Menschen haben eine
Indesign-Installation samt der benötigten Fonts griffbereit und wissen
auch noch, wie man damit umgeht?
Dann ist es ein Fehler, Indesign zu benutzen (s.u.)
Nein, Jakob, sorry. Nur weil Du es nicht kennst oder glaubst,
es geht doch alles mit OpenOffice. Gerade wenn man etwas für
Druckmedien aufbereiten will und sich mit einer Layout-
Schablone beschäftigen will/muss und dann auch noch die
Farbseparation machen will - man braucht einfach professionelle
Tools für professionelle Arbeit. Ich halte es wie Arne - wer
es braucht, meldet sich beim Autor und bekommt die Layout,
der Rest bekommt PDF. Sonst wollen alle zeigen, dass sie
wissen, wie sie Fonts ändern können und wir haben 30
verschiedene Farben und Fonts auf die Seite. Gott sei Dank
geht blinken nicht im Druck....
Nehmen wir an, jemand sieht - beispielsweise den
schönen Spickzettel -
und hat die Idee, so etwas auch für seine Sprache zu machen.
1. Es gibt nur ein PDF.
Copy & Paste geht auch. Und Papier ist nicht überall
DIN A4, also
muss man eh auf der eigene Papiergröße anfangen.
2. Die Person, die das Original hat muss gefunden
werden
Könnte ja vermerkt werden auf die Seite.
3. Die Person muss kontaktiert werden
Wir haben
wohl alle E-Mail und Benutzerseiten...
5. Die Person muss Zeit und Lust haben, die neue
Version zu erstellen
Wenn es nur Hochkommata sind, fein. Sonst bekommst Du die
Quelle
zugeschickt, wenn Du versprichst auf der Gutenberg-Bibel die Finger
von der Fontspieleri zu lassen!
Ergo: der jemand macht es lieber ganz selber oder lässt es bleiben.
Oder kopiert es
in OpenOffice und spielt dort weiter.
>* Ein Wiki eignet sich nicht für Layoutdateien
Das stimme ich 100% zu.
Die Layoudateien sollen nicht im Wiki verwaltet werden, sondern irgendwo
zur Verfügung gestellt werden, so dass sie jeder einfach und direkt
weiterverwenden kann.
Aber Arne hat doch gesagt (ich glaube, er war's): es gibt kein
einfaches diff und revert für Layout! Wäre aber eine tolle
Diplomarbeit, danke für den Idee...
Ich würde
es deshalb sehr
begrüßen, wenn wie schon auf verein-de gefordert[1] jeder seine
*Orginaldateien* verfügbar macht und nicht nur irgendwelche PDF-
und Bitmap-Exporte!
Sorry, aber die Rohdaten für sensible Drucksachen bzw. komplexe
Layouts werde ich auch weiterhin nicht einfach so publizieren*. Die
Folge wären nämlich mehr oder weniger (erfahrungsgemäß eher weniger
als mehr) gekonnt durchgeführte Änderungen, die man nicht mal
ansatzweise nachvollziehen kann. Mir ist zumindest kein System
bekannt, mit dem man auf die Schnelle ein Diff zwischen zwei
Freehand-, Indesign oder Quark-Dateien machen kann.
Wenn die Änderungen weniger gekonnt sind, zwingt niemand den Verein, sie
zu übernehmen. Wer seine Änderungen nicht dokumentieren kann, wird halt
ignoriert.
Man kann nicht so einfach jede Justage ein Kommentar zuordnen. Wir
begreifen Layout eher als Kunst und nicht als dokumentierbare
Wissenschaft.
Und: Nein, ich werde Print-Layouts in (absehbarer)
Zukunft nicht
mit Open Office machen.
Dann wirst du sie in (absehbarer) Zukunft selber machen und anderen die
Möglichkeit versperren, auf deiner Arbeit aufzubauen.
Aber er sagt doch - er gibt die Quellen auf Nachfrage weiter, er
stellt sie nur nicht frei herum. Ausserdem: die Layoutquellen sind
für Photoshop und InDesign ziemlich groß - haben wir bereits
Petabyte Platten angeschafft?
IMHO ist es übrigens ein Irrglaube, dass das
Problem in den nicht
verfügbaren Quelldateien liegt. Ich habe schon mehrfach gute
Vorschläge für neue Drucksachen gehört und gelesen (zuletzt von Dir),
aber bisher habe ich noch keine nennenswerten Aktivitäten erkennen
können, sich mit den dafür nötigen Inhalten zu beschäftigen. Die
stehen allerdings am Anfang einer jeden Drucksache. Schafft Inhalte!
Dann wird sich auch jemand um ein ansprechendes Layout kümmern.
Ich glaube nicht, dass ich der einzige bin, der gerne an Inhalt und
Layout gleichzeitig arbeitet.
Ich muss aber doch sehr bitten - wir haben endlich gelernt, dass es
wahnsinnig wichtig ist, Inhalt vom Layout zu trennen!! Sonst macht
man sich unglaublich viel Arbeit. Wir müssen eher lernen, InDesign und
co beizubringen, wie sie eine mit XML gut ausgezeichnete Datei auf
Satz bringt. TeX und LaTeX haben das für Mathe-Texte hervorragend
gemacht. So sollte es werden, d.h. es gibt eine Markup-Quelle, keine
Satzquelle.
Ein popeliger Text in einem Wiki ermutigt
weniger zur Mitarbeit als eine Grafikdatei, die ich -
auch wenn der Text
noch nicht perfekt ist - schonmal ausrucken kann, um einen Eindruck
davon zu bekommen, wie es hinterher aussieht.
Wie druckst Du aus, mit deinem Drucker zu Hause? Es gibt
unterschiedliche Farben am PC und Mac und Drucker, ein 4-Farben-Druck
wird noch mal anders. Word lässt die Leute glauben, sie könnten
professionelles Druckarbeiten als Hobby machen. Aber es gibt sehr
viele Details, die man nicht mit Work oder OpenOffice richten
kann, glaube mir. Ich habe in der Drucktechnik unterrichtet, ich
weiss wo ich mir die Finger von lasse, weil die Studenten und
Ingenieure einfach viel mehr davon verstehen, als ich Stümper.
Beim Web-Layout erlaube ich mir, einen Wörtchen mitzureden :-)
Nochmal zum Beispiel des Spickzettels: Zum Erstellen einer
provisorischen türkischen Version mit Hilfe von
http://tr.wikipedia.org/wiki/Vikipedi:Sayfa_nas%C4%B1l_de%C4%9Fi%C5%9Ftiril…
braucht man keine Türkischkenntnisse. Einen schön layoutetes Demo voller
Rechtschreibfehler dürfte aber eher jemanden dazu veranlassen,
Gruselig, der Gedanke. Automatische Übersetzungen sind in der Regel
so schlimm, dass ich lieber die Finger davon lasse. Man greift so
schnell daneben, wenn man die Sprache nicht kennt. Und oft geht
es nicht mit einer 1:1 Übersetzung, man muss übertragen. Das sieht
man doch auch bei die Wikipedia - nicht jeden Artikel wird in voller
Länge übersetzt für ein anderes Wiki, man kürzt zusammen, das was
für das Zielpublikum interessant ist.
mitzuhelfen als die Information, dass irgendwer beim
Deutschen Chapter
das Original besitzt und man sich mit ihm absprechen soll.
So lernt man doch auch nette Leute kennen :-)
Auch
Korrekturlesen geht viel besser auf Papier.
* Wer die Daten wirklich braucht (und was damit
anfangen kann),
bekommt sie natürlich.
Wenn die Welt so einfach wäre, bräuchten wir kein Creative Commons.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Wenn wir Layout diff-en können, können
wir die Diskussion neu aufrollen.
Schöne Grüße,
--
Prof. Dr. Debora Weber-Wulff
FHTW Berlin, FB 4, Internationale Medieninformatik
Treskowallee 8, 10313 Berlin
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