Debora Weber-Wulff wrote:
Aber er sagt doch - er gibt die Quellen auf Nachfrage
weiter, er
stellt sie nur nicht frei herum.
Genau. Und das ist es was mich stört (s.u.)
Wie druckst Du aus, mit deinem Drucker zu Hause? Es
gibt
unterschiedliche Farben am PC und Mac und Drucker, ein 4-Farben-Druck
wird noch mal anders. Word lässt die Leute glauben, sie könnten
professionelles Druckarbeiten als Hobby machen. Aber es gibt sehr
viele Details, die man nicht mit Work oder OpenOffice richten
kann, glaube mir. Ich habe in der Drucktechnik unterrichtet, ich
weiss wo ich mir die Finger von lasse, weil die Studenten und
Ingenieure einfach viel mehr davon verstehen, als ich Stümper.
Beim Web-Layout erlaube ich mir, einen Wörtchen mitzureden :-)
Obwohl du nicht ganz unrecht hast, muss ich unweigerlich an folgende
Aussage denken: "Eine Enzykloädie können nur Experten erstellen. Wenn
jeder mitmachen kann, funktioniert das nie".
Nochmal zum
Beispiel des Spickzettels: Zum Erstellen einer
provisorischen türkischen Version mit Hilfe von
http://tr.wikipedia.org/wiki/Vikipedi:Sayfa_nas%C4%B1l_de%C4%9Fi%C5%9Ftiril…
braucht man keine Türkischkenntnisse. Einen schön layoutetes Demo
voller Rechtschreibfehler dürfte aber eher jemanden dazu veranlassen,
Gruselig, der Gedanke. Automatische Übersetzungen sind in der Regel
so schlimm, dass ich lieber die Finger davon lasse. Man greift so
schnell daneben, wenn man die Sprache nicht kennt. Und oft geht
es nicht mit einer 1:1 Übersetzung, man muss übertragen. Das sieht
man doch auch bei die Wikipedia - nicht jeden Artikel wird in voller
Länge übersetzt für ein anderes Wiki, man kürzt zusammen, das was
für das Zielpublikum interessant ist.
Wenn kein Artikel da ist, kann auch nichts übersetzt werden. Natürlich
soll nicht einfach irgendein Text genommen und gedruckt werden, sondern
ein Demo layoutet und dann jemandem mit Sprachkenntnissen in die Hand
gedrückt werden. Das halte ich für wirksamer als zu sage: Guck mal, hier
sind so PDF-Datein auf Deutsch. Macht euch sowas doch auch mal.
* Wer die Daten wirklich braucht (und was damit
anfangen kann),
bekommt sie natürlich.
Wenn die Welt so einfach wäre, bräuchten wir kein Creative Commons.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Wenn wir Layout diff-en können, können
wir die Diskussion neu aufrollen.
Das sehe ich nicht so.
Ich bezweifle weder, dass für aufwendiges professionelles Layout
Indesign & Co besser geeignet ist, noch möchte ich OpenOffice als
nonplusultra der Gestaltungswerkzeuge promoten - auch ein Layout-diff
wäre eine schöne Sache...
Aber: Das wichtigste sind nicht die Diffs, sondern dass die Inhalte frei
sind, damit man sie weiterverwenden kann. Auch bei den Mediendateien auf
Commons und Ourmedia beschwert sich niemand dass keine Diffs gibt.
Fakt ist, dass unsere jetzigen Info- und Werbematerialien keine freien
Inhalt im Sinne der GFDL sind und nicht frei verwendet werden können, da
eine frei verfügbare transparente Kopie fehlt. Möglicherweise findet ihr
das in Ordnung oder unvermeidlich. Ich nicht.
Gruß,
Jakob