Hallo Pavel et.al.
vielen Dank für die Abklärungen und diese Zusammenfassung.
Wir sollten nicht übermässig bürokratisch sein - Ordnung und Regeln sind
wichtig für einen geordneten Ablauf und sollten wo immer möglich
eingehalten werden, aber wir machen auch einmal Fehler und dann muss der
Blick auf die Intention, Zweck und Ziel gerichtet werden und ob das
gewünschte Ziel im Sinne der Mehrheit erreicht wurde.
In der Schweiz spielen in diesem Zusammenhang die Rechtsgrundsätze "Treu
und Glauben" / "Guter Glaube" und "Richterliches Ermessen" eine
wichtige
Rolle und bilden meiner Meinung nach die Grundlage für ein sehr
pragmatisches ZGB und eine pragmatische Rechtssprechung.
Deutschland erliegt stattdessen gerne dem Regelungswahn, während in der
Schweiz bei der Gesetzesauslegung nach Sinn und Wille des Gesetzes
gefragt und zugrunde gelegt werden, geht man in Deutschland oft nur nach
Punkt und Komma vor. Diesbezüglich humorvolle Lektüre bietet das Urteil
vom 17. März 1879; RGZ 1, 247, 252 welches auch als Beispiel des
Artikels [[Kanzleistil]] bietet.
Zurück zur MV etc. unter Anwendung og. Grundsätze:
Die hier aufgeworfenen Fragen sind teilweise ziemlich harmlos und
einzeln betrachtet würde ich um Pragmatismus bitten. Fehler passieren,
wir lernen daraus und machen es das nächste Mal besser. Damit es dazu
kommt dürfen wir uns nun aber nicht gegenseitig im Weg stehen.
Ergänzen möchte, muss ich allerdings eines - wir reden hier nicht über
einen, sondern drei Fehler / Einwände:
# ob Antrag S1 satzungsgemäss war
# ob die Protokollierung der Wahl mit Pseudonymen möglich ist
# Fehler bei der Stimmauszählung des Vorsitzenden
Die besten Rechtsgrundsätze, Pragmatismus, Assume Good Faith etc. helfen
uns nicht weiter, wenn eines fehlt: Vertrauen.
Eine Mitgliederversammlung und ein Protokoll, bei dem gleich drei
Probleme auf einmal auftreten, ist ein grundsätzliches Problem. Ich
bitte hier alle Beteiligten für das nötige Fingerspitzengefühl diese
Einwände auszuräumen. Das gilt auch für die Beschwerdeführer,
Sachlichkeit ist angesagt.
Liebe Grüsse,
Manuel
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Manuel Schneider - Chief Information Officer
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