Hallo Jürgen,
ich stimme dir in allen Punkten zu. Ich plädiere aber ja auch nicht im
Ansatz dafür, den Verein aufzulösen. Der Verein steht m.E. nicht
annähernd auf dem Spiel; er hat eigene Einnahmen und wird diese auch in
nennenswerter Höhe behalten (Drittmittel, Dauerspenden,
Mitgliederbeiträge), er kann dazu noch Grants für unverzichtbare
nationale Dienstleistungen (z.B. Pressearbeit) und für konkrete Projekte
(Silberwissen, Schulprojekt usw.) einwerben. Er kann aber manche
Funktionen verlieren und ich vermute, da wird es überwiegend um die
Durchführung konkreter Projekte gehen.
Ein Beispiel aus dem GLAM-Bereich: Wenn ein Wikipedianer den Kontakt zu
einem Museum gefunden hat und mit ihm eine Kooperation eingehen will,
kann er zusammen mit dem Museum direkt die erforderlichen Mittel
beantragen. Das könnte auch Personalanteile von Museumsmitarbeitern für
die Koordinierungs- und Pressearbeit usw. beinhalten.
Ich will das neue Modell keinesfalls schön reden, sondern worauf ich
hinaus will: Füllt das Ding mit Leben und konstruktiven Ideen; dann muss
es nicht schlimm sein.
LG
Martina
Am 08.01.2012 17:52, schrieb Jürgen Fenn:
Am 8. Januar 2012 17:05 schrieb Martina
Nolte<kontakt(a)martina-nolte.de>de>:
Wie gesagt: Es wird m.E. auf die konkrete
Ausgestaltung des Modells
ankommen, ob es gut oder schlecht ist. Der reine Selbsterhalt bisheriger
Vereinsstrukturen kann hier aber nicht das entscheidende Argument gegen
eine solche Veränderung sein, sondern meiner Meinung nach muss deutlich
gemacht werden, welche _inhaltliche_ Arbeit mit wie viel Geld von wem am
besten erbracht werden kann.
Man kann den Inhalt aber in vielen Fällen nicht von der Organisation
trennen. Es gibt aber auch vieles, was nur mit körperschaftlicher
Organisation zu machen ist. Im Schulprojekt haben wir gesehen, daß
Schulen und Universitäten den Verein als festen Ansprechpartner haben
möchten, weil es Vertrauen schafft und einfach seriöser wirkt.
Wikipedianer kommen und gehen. Der Verein sorgt aber für Strukturen,
die auf lange Frist angelegt sind, auf die man sich auch als
Außenstehender verlassen kann, an den man sich wenden kann. Abgesehen
davon, daß er uns in der Öffentlichkeit eine Stimme gibt und in
*diese* Gesellschaft hineinwirkt, was eine WMF niemals schaffen würde,
die am anderen Ende der Welt sitzt.
Es steht also noch mehr auf dem Spiel.
Grüße,
Jürgen.
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