lb Dirk,
Bitte dreh die Dinge nicht um:
Ich sehe kein autoritär/zentralistisches Verständnis von Jürgen Fenn sondern - um es mit deinen Worten zu beschreiben - seine Beschreibung einer autoritär/zentralistischen Veranstaltung, in der Wikipedianer die Komparsen zu sein haben.
Das ist für mich ein wesentlicher Unterschied. Da ich Jürgen da nur recht geben kann, ist es mir ein Anliegen, diese Wortdreherei gerade zu rücken.
Ich war in London das erste Mal dabei und kann für mich sagen:
Niemals wieder.
Das, was dort an billigen Präsentationen und Auftritten von WMF-Staff und Speichelleckern (ja, zu diesem Wort stehe ich!) stattgefunden hat, war teilweise so ekelhaft, dass ich teilweise die Räume verlassen musste um nicht laut aufzuschreien.
Es hatte jedenfalls nichts, aber absolut nichts mit dem zu tun, was die Ursache dafür war, dass solche Veranstaltungen überhaupt stattfinden konnten.
Ich hatte früher schon ein ungutes Gefühl und bin deswegen außen vor geblieben, London hat es auf eine für mich erschreckende Weise bestätigt. Ich habe Stipendiaten gesehen, die gerne reisen. Auch solche, die ich dort - weil es gratis war - kennengelernt habe, danach nie wieder. Und das waren keine Einzelfälle.
Und natürlich konnte man Leute treffen. Küsschen dort, Küsschen da, und schon der nächste. Die Grenze des für mich erträglichen ist - um einigermaßen mit einem Ergebnis zurückzukommen - die Größenordnung der WikiCON. Ich kann mich aber über einen Mangel an internationalen Kontakte nicht beklagen, ohne dass ich jemanden für eine Minute sehe und seinen Namen vom Lanyard abgelesen habe.
Ich betrachte diese Veranstaltung inzwischen als hinausgeworfenes Geld, welches besser in Communityförderung investiert werden soll. Wikimania ist keine Communityförderung.
Eines hat aber diese Veranstaltung für mich gezeigt: Wikimedia ist ein Projekt, welches in naher Zukunft in seiner jetzigen Zusammensetzung mit Community, Autoren etc. nicht mehr geben wird.
In drei Jahren kann man die gesamte Software sperren, denn das Cash-Cow-Produkt Wikimedia ist dann in einem Zustand, der für sich alleine stehen kann, dazu benötigt es weder Erweiterungen noch Ergänzungen. Auch nicht neue Artikel. Um die Zahlen zu frisieren, werden Datenbanken automatisiert eingespielt. Das reicht für das Zahlenwerk völlig, denn das Eingespielte wird auch niemals abgerufen werden.
Die Kurzform, das, was Menschen zu 80% benötigen, das wird dann Google bereitstellen. So wie heute auch schon, mit Hinweis auf Wikipedia, ohne tatsächlich Wikipediainhalte zu verwenden.
hu
Am 19.01.2015 um 16:11 schrieb Dirk Franke:
Hallo Jürgen,
was mich ja etwas wundert, ist dein autoritär/zentralistisches Verständnis von Wikimedia/Wikimania. Nach dem Motto "wenn die obersten Chefs nicht mit uns reden, müssen wir uns auch nicht untereinander unterhalten." Ehrlich gesagt hat es mich noch nie so wahnsinnig interessiert, auf der Wikimania mit den "total wichtigen Menschen" zu reden, sondern ich bin wegen all' der hunderten engagierten, fantasievollen, kreativen und motivierten Menschen hingefahren, von denen zumindest ich jedesmal viel lernen kann und mit denen ich jedesmal mal einen extrem anregenden Austausch hatte. Zur Frage, wenn man auf Wikimania alles treffen kann, möchte ich ja mal auf dieses Dokument uns insbesondere die Seiten 5 und 6 verweisen:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Community_auf_der_Wikimania_2014_in_...
Beste Grüße, sp
2015-01-19 14:45 GMT+01:00 Juergen Fenn schneeschmelze@googlemail.com:
Am 19. Januar 2015 um 14:32 schrieb Steffen Prößdorf wiki@stepro.de:
Wir haben darüber im Kurier schon am Samstagabend diskutiert.
Nö, habt Ihr nicht. Superprotect wurde wie von mir geschrieben erst am Sonntagnachmittag überhaupt erst in die Software implementiert: https://gerrit.wikimedia.org/r/#/c/153302/
Stimmt, die Diskussion begann am Sonntagmittag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Kurier/Archiv/2014/08#Add...
Ist aber eigentlich auch egal. Mein Punkt war, dass man zur Wikimania gar nicht drüber diskutieren *konnte*, da während der Veranstaltung noch
nicht
vorhanden. DaB.s Wheelwar war ja auch erst am Sonntag, vorher gab es also auch gar keinen Anlass dazu.
Dass die Vorgehensweise der WMF davon unabhängig <hier passenden Begriff einsetzen> war, ist wohl unstrittig. Aber mit der Wikimania hat das alles nichts zu tun.
Wenn es erst am Sonntag implementiert wurde, wäre auf alle Fälle genügend Zeit zu einer Diskussion gewesen. Man schottet sich aber immer mehr ab. Am Ende applaudieren lauter Funktionäre -- man ist ganz unter sich. Woran erinnert mich das jetzt gleich?
Viele Grüße, Jürgen.
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