Guten Morgen Henriette,
wenn 250 T Euro nicht für den beschlossenen Zweck CPB-Projektförderung ausgegeben wurden, sondern für etwas anderes, dann wurden sie nicht zweckgemäß ausgegeben. Und den Fall, dass sie gar nicht ausgegeben wurden und irgendwo noch auf einem Konto liegen, nehme ich mal nicht an.
Ferner: Es wurde auf der vorletzten MV, November 2013, erläutert. Wenige Tage vorher hat das FDC mit Verweis auf CPB u.a. (=Chapters Association-Flop) die Mittel um 500 T gekürzt, wie ja gerade auch Alice schrieb. Diese waren aber im Budget 2014, das wir dann zu beschließen hatten, verplant. Also machte Pavel diese einfache Korrektur des Budget-Planes. Damit wurden dann also geplante Projekte wieder vom Plan runtergenommen. Reicht dir dies zur Erläuterung, zumal du ja auf dieser MV nicht anwesend warst. Aber es war auch irgendwo auf WP-Seiten nachzulesen.
Stell dir vor, jemand bekommt eine Abfindung im sechstelligen Bereich. Aus welchen Mitteln wird dies finanziert werden. Sagen wir dann einfach, na dann lassen wir die Spendenkampagne mal eine Woche länger laufen oder nutzen Gelder, die das FDC nach Prüfung für CPB bestätigt hat ?
Und was zu den Kernfragen gehört ist u.a. die Frage, was bedeutet die Nicht-Entlastung des Präsidiums, wovon ja toll mit der ganzen Diskussion über das Stimmverhalten der Mitarbeiter abgelenkt wird. Da werde ich mich ggf. wohl noch zu äußern.
Besten Gruss Bernd
Am 28. Mai 2014 00:29 schrieb Henriette Fiebig henriette.fiebig@snafu.de:
On 27.05.2014, at 20:57, Bernd Gross berndgross.dresden@gmail.com wrote:
Lieber Martin,
so einfach, wie du die Dinge darstellst, ist es nun wieder nicht. Ich las gerade, dass du zum ersten Mal auf einer MV warst. Prima, und Danke für Dein Engagement. Dort und hier.
Laß mich dir ein Beispiel aus der letzten MV berichten. Es hat Probleme
und
Fehler mit dem CPB in den zurückliegenden Jahren gegeben. Die von der MV beschlossenen Gelder (250 T.) wurden nicht zweckgemäß ausgegeben.
Äh … soweit ich mich erinnere, wurde moniert, daß die _gar nicht_ ausgegeben wurden (weil es nämlich keine Projekte gab, die die Gelder abgerufen/ausgegeben haben). Ich kann mich natürlich total irren! Lieber Bernd: Wärst Du so nett einen Beleg dafür zu bringen, daß das FDC bemängelt hat, daß die CPB-Gelder „ … nicht zweckgemäß ausgegeben" wurden?
/ … /
Wir sollten vielleicht mal wieder auch die Kernfragen zurückkehren.
Meinetwegen gern. Was sind oder waren denn „ … die Kernfragen"?
Viele Grüße
Henriette
Besten Gruss Bernd
Am 27. Mai 2014 20:38 schrieb Martin Kraft martin.kraft@gmx.de:
Am 27.05.2014 19:32, schrieb Sebastian Moleski:
B2014-05-27 19:20 GMT+02:00 Martin Kraft martin.kraft@gmx.de:
Bei der Gelegenheit, sollte dann vielleicht auch das finanzielle Abhängikeitsverhältnis von WMDE zur WMF hinterfragt werden. Die am Samstag von einigen ziemlich unverhohlen vorgebrachte Drohung, die WMF könne,
im
Falle unliebsamer Entscheidungen unserer demokratisch gewählten
Gremien,
einfach den Geldhahn zu drehen, war nämlich wirklich aller unterste Schublade und einem demokratischen Verein unwürdig...
[...]
Bei der Foundation geht es auch weniger um "unliebsame" Entscheidungen sondern eher um die Fähigkeit des Vereins, die Zwecke, für die das Geld fließt, effizient und effektiv zu erfüllen.
Und wo genau, waren diese Zwecke in der MV gefährdert? Gab es irgendeine Formulierung im Strategiepapier, die unserem Vereinsziel zuwider lief? Irgendetwas im Bericht der Kassenprüfer, dass vermuten lies, dass das Präsidium gedenkt, in Zukunft auf Vereinskosten Urlaub auf den Bahamas
zu
machen? Irgendwelche Unregelmäßigkeiten, die Zweifel daran wecken, dass
die
demokratischen Strukturen des Vereins funktionieren?
Nein. Das alles gab es alles nicht.
Das einzige was passiert ist, war ein satzungskonformer Wechsel an der Vereinspitze, die (zugegebenermaßen) bei einigen Mitgliedern auf wenig Gegenliebe stieß und zwei Präsidiumsmitglieder zum Rücktritt bewegte.
Das
sind aus persönlicher Sicht sicher bedauerliche Ereignisse aber im Sinne des Vereinsrecht völlig normale Vorgänge. Keine staatliche Stelle würde sowas als Indiz werten die Gemeinnützigkeit oder Satzungskonformität in Frage zu stellen. Warum sollte es denn dann die Foundation tun? Und
warum
wird das als Drohungen auf der MV ausgesprochen?
Ehrlich gesagt war ich ziemlich schockiert, ob der Wortwahl dessen, was
da
am Samstag vorgebracht wurde: Das heraufbeschwören dramatischer Konsequenzen aus Sorge um „Stabilität“ und „Kontinuität“, ist
schließlich
genau das Argumentationsshema, mit dem man in der großen Politik üblicherweise Militärputsche gegen demokratisch gewählte Regierungen einleitet....
Muss sowas sein? Ist das mit Vereinsziel und Satzung vereinbar?
Im unserem Fall muss der Beweis nun erbracht werden, dass der Verein in
der Lage ist einen Übergang von einem Vorstand zum nächsten ohne Beeinträchtigung der Handlungsfähigkeit und der vom Verein als Gegenleistung für die Mittelzuwendung zu erzielenden Ergebnisse durchzuführen.
Warum sollte dieser Beweis erst noch erbracht werden müssen? Gab es bei WMDE nicht schon etliche Vorstandswechsel? (Wenn ich richtig informiert bin, hattest Du selbst doch sogar schon dieses Amt inne)
Ist das Amt des Vorstands nicht von seiner Natur aus ein politisches und damit (per definitionem) einem ständigen Wechsel unterworfen?
Und ist nicht gerade der Wechsel in Führungspostionen das entscheidende Wesensmerkmal einer demokratisch organisierten Institution?
// Martin
P.S.: Ich bin mir bewusst, dass ich mit dieser Sache wahrscheinlich
gleich
das nächste Minenfeld betrete. Aber meines Erachtens können solche
Drohung
nicht unwidersprochen im Raum stehen bleiben, weil sich sonst der
Eindruck
verfestigt man können mit entsprechendem finanziellen Druck über die
Köpfe
der gewählten Gremien hinweg die Vereinspolitik beeinflussen. Und das
wäre
etwas was unseren Vereinszielen in der Öffentlichkeit genauso, wie in
der
Community tatsächlich schaden würde.
Ich persönlich vermisse zudem übrigens schon länger ein gewisses Maß an Demut beim Umgang mit den Spendengelder. Ideell gesehen sind diese
nämlich
weder das Eigentum der WMF noch das der Chapter, sondern Spenden die
direkt
dem freien Wissen zufließen sollten und von diesen Institutionen nur treuhänderisch veraltet werden. Unsere Spender spenden nicht für irgendeinen Verein oder irgendeine amerikanische Stiftung, sondern für
das
freie Wissen im Allgemeinen und die Wikipedia im Besonderen. Und da erscheint es mir geradezu paradox ausgerechnet dann mit dem zudrehen des Spendenhahns zu drohen, wenn ein Präsidium es zu seinem Ziel erklärt,
dass
wieder mehr unserer Mittel und Energie dort ankommen, wo tatsächlich
freies
Wissen entsteht: In der Community!
Sicher – man wird abwarten und überprüfen müssen, ob und wann auf diese Ankündigungen auch Taten folgen. Aber ich denke, dass wir dabei mit AGF wesentlich weiter kommen, als mit solchen Drohungen.
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