Am 27.05.2014 17:50, schrieb DaB.:
Wenn du jetzt sagst „aber das war doch gar kein Vorwurf“, dann teile uns doch bitte mit, warum du den Einwurf getätigt hast und wo das Problem der viele anwesenden Mitarbeiter ist (wenn man Manipulation des Ergebnissen als Vorwurf weglässt).
@Daniel: Da Du mich scheinbar immer noch nicht verstanden hast, fasse ich es Dir gerne noch ein letztes Mal zusammen:
// Ich habe zu keiner Zeit vermutet, behauptet oder unterstellt, dass es auf Seiten unserer Mitarbeiter irgendeine Verschwörung, eine bewusste Manipulation oder sonst einen unlauteren Versuch gegeben hätte die Mitgliederversammlung zu manipulieren. (Das weiter zu behaupten wäre schlicht eine böswillige Unterstellung.)
// Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass unserer Konstellation der Mitgliederversammlung (geringe Teilnehmerzahl bei gleichzeitig hoher Präsenz von GS-Mitarbeitern) dazu führt, dass die beim Verein selbst angestellten 1-2% der Mitglieder dort mit über 16% der Stimmen deutlich überrepräsentiert waren – und das völlig ohne eigenes Zutun oder irgendeinen Manipulationswillen, sondern allein auf Grund der Rahmenbedingungen.
Vielleicht macht's ja Beispiel deutlicher: - Könnte man Bundestagsabgeordnete nur noch per WhatsApp wählen, wäre bei der Wahl wohl die Generation 18-25 völlig überrepräsentiert und die Senioren hätten das Nachsehen. - Würden die Bundestagswahlen hingegen nur noch per Handheben in Berlin durchgeführt, würde es die CSU wohl niemals in den Bundestag schaffen.
// Zudem befinden sich die beim Verein angestellten Mitglieder automatisch in einem Interessekonflikt, wenn sie auf der Mitgliederversammlung die Rolle ihres eigenen Arbeitgebers übernehmen sollen. Neben ihren Ansichten zum Verein und ihrem Engagement für Freies Wissen, schleppen sie dann nicht nur ihre (im übrigen völlig berechtigten Interessen) als Arbeitnehmer mit sich rum, sondern sind auch als Einzige der Anwesenden finanziell und beruflich von den Entscheidungen der MV direkt betroffen. Dass sich laut Geschäftsordnung Wahlämter und Angestellten- bzw. Auftragsverhältnisse ausschließen, ist doch ein deutliches Indiz dafür, das dort dieses Problem bereits erkannt wurde.
Nichtsdestotrotz sind unsere Mitarbeiter ein wichtiger Teil des Vereins und ihre Anwesenheit auf der MV ausdrücklich begrüßenswert. Es ist wichtig auch ihre Perspektive in die Diskussion einzubringen. Nur sollte das nicht zu Lasten der Beteiligung und des Stimmgewichts der übrigen anwesenden und abwesenden Vereinsmitglieder gehen.
Zusammenfassend gesagt, geht es hier also nicht um die bewusste Manipulationen durch irgendwelche finsteren Mächte, sondern um einen Fehler im System, der meines Erachtens zu einem Demokratiedefizit führt. Und es ist die Aufgabe der Gremien des Vereins (also der MV, des Präsidiums und des Vorstands) solche Problem zu erkennen und entsprechende Lösungen zu suchen.
Demkokratie ist kein ''nice-to-have'', sondern die Grundlage eines Vereins, insbesondere dann, wenn der gemeinnützig sein will und sich den freien und egalitären Zugang zu Informationen auf die Fahnen geschrieben hat.
@all & Präsidium: Ich begrüße es daher ausdrücklich, wenn im Rahmen des Governance-Review auch die innervereinliche Demokratie auf den Prüfstand kommt und geprüft wird, wie man eine breitere und transparentere Beteiligung aller Mitglieder an den Entscheidungsprozessen erreichen könnte.
Bei der Gelegenheit, sollte dann vielleicht auch das finanzielle Abhängikeitsverhältnis von WMDE zur WMF hinterfragt werden. Die am Samstag von einigen ziemlich unverhohlen vorgebrachte Drohung, die WMF könne, im Falle unliebsamer Entscheidungen unserer demokratisch gewählten Gremien, einfach den Geldhahn zu drehen, war nämlich wirklich aller unterste Schublade und einem demokratischen Verein unwürdig...
// Martin