Debora, On Wed, 26 Jan 2011 08:58:29 +0100, Debora Weber-Wulff weberwu@htw-berlin.de wrote:
[...]
Aber das verletzt ein Wahlgrundsatz - es muss geheim bleiben, *ob* jemand gewählt hat oder nicht, nicht nur wo das Kreuzchen gesetzt wurde. [...]
Ich halte das nicht für einen essentiallen Grundsatz demokratischer Wahlen. In vielen Entwicklungsländern wird das Gewählt-haben durch einen Farbklecks auf der Hand o.ä., den man am Wahltag nicht weggewaschen bekommt, markiert. Wenn man keine Repressalien durch das "Gewählt haben" zu erwarten hat (und dazu sind Vereine wie Wikimedia ja gar nicht fähig), dann erachte ich das nicht für problematisch. (Unter bestimmten politischen Voraussetzungen kann das natürlich anders aussehen, z.B. bei Baumwollerntehelfern im 19. Jahrhundert in Charleston etc.).
Vertrauen - und einfache Verfahren - stehen uns besser an, es sei denn, wir haben *konkrete Hinweise* für Manipulierungsversuche.
Vertrauen entsteht in der breiten Öffentlichkeit nicht durch den Glauben an das "Gute, Reine" im Amtsträger, sondern durch einen vertrauensstiftenden formalen Prozess. Vertrauen ist ein guter und billiger Mechanismus in überschaubaren Freundschaftscliquen, nicht in einem Verein mit fast 700 Mitgliedern und bundesweiter Öffentlichkeitswirkung.
Thomas/fossa