Hallo poupou,
On 06.01.2011 16:01, poupou wrote:
wenn ich es richtig verstanden habe, versteht WMDE,
bwz. dessen vorstand und
geschäftsführer unter "freiwilligenengangement" oder
"freiwilligenarbeit"
_nicht_ die tätigkeit der wikipedianer innerhalb des projektes WP oder der
wikisourcler in WS, sondern eine gewissermassen externe, zustätzliche betätigung
"für die ziele des vereins" bzw. "für freies wissens".
Ich glaube, so einfach ist das nicht. Wenn wir im Vorstand von
Freiwilligenengagement sprechen, dann kann sich das sowohl auf die
Wikimedia-Projekte, aber auch darüber hinaus beziehen. Von den acht
strategischen Zielen im Ressort Freiwilligenunterstützung (hier zu
finden:
http://meta.wikimedia.org/wiki/Kompass_2020/Freiwilligenf%C3%B6rderung/de)
beziehen sich beispielsweise fünf direkt auf die Wikimedia-Projekte, der
Rest eher auf Freiwilligenarbeit im Rahmen der direkten Vereinstätigkeiten.
unter dem gelegentlich geäusserten ziel von WMDE, mehr
freiwilligenförderung zu
betreiben, habe ich denn auch immer verstanden, dass WMDE die in den projekten
aktiven in ihrem engagement für die projekte fördern und unterstützen möchte.
aus meiner sicht ein sinnvolles und ein vorrangiges ziel von WMDE.
Das ist es auch, wie sich im Kompass 2020 zeigt. Es ist aber nicht das
einzige.
allerdings scheint WMDE hierunter etwas anderes
verstanden und damit auch etwas
anderes beabsichtigt zu haben. vielleicht liegt hierin ein
kommunikationsproblem, dem nicht nur ich, sondern auch viele andere aufgesessen
sind?
Ich denke, aus Vorstandsperspektive ist das Engagement innerhalb der
Wikimedia-Projekte nur ein Aspekt einer Mission, die viel weiter geht.
Die Idee ist ja, dass am Ende "jeder Mensch an der Menge allen Wissens
frei teilhaben" können soll. Aus dieser Perspektive betrachtet ist eine
offene und freie Internetenzyklopädie wie Wikipedia ein wichtiger
Schritt dahin. Aber es gibt eben noch viel mehr zu tun, insbesondere und
gerade in der Offline-Welt. Und da ist ehrenamtliches Engagement bisher
nur sporadisch und fraglos ausbaufähig.
imho sollte es nicht das ziel von WMDE sein, den in
den projekten bereits
aktiven ein weiteres "hobby" zuzumuten oder anzudienen. vielmehr sollte das
"hobby nr. 1", nämlich die projekte, wie WP& Co, für die wir uns
schließlich
alle begeistern, und derentwegen wir uns in WMDE überhaupt erst
zusammengeschlossen haben, unterstützung finden und die darin bereits tätigen in
dem was sie bereits tun unterstützung finden.
Wenn Wikipedianer sich aufs Wikipedieren konzentrieren sollen und der
Verein sie dabei unterstützen soll (würde ich alles unterschreiben),
dann muss die restliche Arbeit folgerichtig von Nicht-Wikipedianern
gemacht werden. Darin, dass das tatsächlich passiert, spielt der Verein
meiner Meinung nach eine sehr große Rolle. Vielleicht ist der inzwischen
recht hohe Nicht-Wikipedianer-Anteil unter den Mitgliedern ein Weg, wie
das realisiert werden kann. Das Wikimedia Forum, das bisher in Berlin
und Köln stattfand, ist ein Versuch, diese Mitglieder zu aktivieren.
konkret wünsche ich mir deshalb von WMDE die
bereitstellung von offenen
strukturen, die es den aktiven erleichtern, ihr engagement mit mehr freude,
begeisterung, wissen und professionalität umzusetzen. ich glaube, dass damit die
beste freiwilligenförderung zu erreichen ist. skillshare hat so etwas geboten,
indem (frei)räume für workshops, vorträge, exkursionen etc geschaffen wurden,
die dann von den teilnehmern selbst ausgefüllt werden konnten. ich fand
hilfreich, dass weder der teilnehmerkreis noch die inhaltliche ausrichtung der
veranstaltung einem besonderen vorgegebenen ziel zu folgen hatte.
Bei Veranstaltungen wie Skillshare oder Wikimania sehe ich zwei mögliche
Ebenen des ehrenamtlichen Engagements. Einmal gibt es das eigentliche
Program, also die Workshops, Vorträge, Exkursionen, etc., die von
Wikipedianern vorbereitet, organisiert und durchgeführt werden.
Daneben gibt es aber noch die zweite Ebene der
Veranstaltungsorganisation, also die essenzielle Arbeit, die das
Wikimania-Team oder das Skillshare-Team vor, während und nach der
Veranstaltung geleistet hat. Diese zweite Ebene gut auf ehrenamtlicher
Basis zu meistern ist, was wir meiner Meinung nach stark verbessern und
ausbauen müssen. Dazu gehören zum einen Verbesserungen bei der Vergabe
von Projektmitteln (auf dieser Liste in den letzten Tagen umfassend
diskutiert). Dazu gehört aber meiner Meinung nach noch viel mehr die
Unterstützung solcher Teams durch den Verein, ob mit Beratung und
Hilfestellung, Fortbildungsmöglichkeiten, öffentlicher Anerkennung oder
einfach auch jemanden, der im Notfall Steine aus dem Weg räumen kann.
Beste Grüße
Sebastian Moleski
Erster Vorsitzender
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