Hallo Sebastian,
Am 5. Oktober 2010 16:48 schrieb Sebastian Moleski sebastian.moleski@wikimedia.de:
On 05.10.2010 16:25, P. Birken wrote:
Naja, gehen wir das dochmal für das Jahr 2009 als Modell differenziert durch: Beim neuen Modell würden 1 Million Euro einfach geteilt, Wikimedia Deutschland hätte also 500.000 Euro zur freien Verfügung gehabt.
Beim alten Modell hat Wikimedia Deutschland 580.000 Euro bekommen, von denen 200.000 (die Hälfte dessen, was beim Fundraiser eingenommen wurde, nämlich 400.000 Euro) in engster Absprache mit der Foundation ausgegeben wurden.
WM-DE hat also 2009 mehr Geld ausgegeben, als man beim Alternativmodell gemacht hätte, aber weniger Geld zur freien Verfügung gehabt, als beim Alternativmodell.
Das ist korrekt, allerdings muss man dabei auch berücksichtigen, dass dieses Modell nicht mehr zur Verfügung steht. Seitens der Foundation gab es bereits letztes Jahr den Wunsch, von diesen gemeinsamen Ausgaben wegzukommen. Für 2010 gibt es diese Option im aktuellen Entwurf nur noch für Chapter, die weniger als $25.000 sammeln. Das heißt, dass fast alle Chapter, die 2010 bei der Spendenkampagne teilnehmen, die Hälfte ihrer Spendeneinnahmen an die Foundation überweisen werden, statt damit gemeinsame Projekte durchzuführen.
Diese Änderung ist durchaus schlüssig, wenn man die strategische Entscheidung der Foundation bedenkt, sich bei ihren Einnahmen primär auf Massenspenden zu konzentrieren. Sie hat aber auch den Vorteil, dass beide Organisationen mit ihren eigenen Mitteln unabhängig voneinander umgehen können, ohne dass dabei Kooperationen ausgeschlossen sind. Sie werden zukünftig nur stärker davon abhängig sein, ob sie für alle Beteiligten sinnvoll und notwendig sind, und weniger davon, ob und wie Geld aus dem Vorjahr ausgegeben werden muss.
Aus Sicht der Foundation ist das absolut schlüssig. Die Foundation entwickelt sich eben in großer Geschwindigkeit in eine dramatisch leistungsfähigere Organisation, die in der Lage ist, selbst Projekte durchzuführen, Fundraising zu betreiben, etc. Das Machtvakuum, in das Wikimedia Deutschland hinein gegründet wurde, verschwindet und die Foundation füllt es mittlerweile aus, Rechte die WM-DE mal hatte, sind nun nur noch bei der Foundation. Das ist natürlich und in der Gesamtentwicklung sinnvoll und zu begrüßen.
Eine der Konsequenzen scheint nun zu sein, wenn man sich das Schwarze-Peter-Spiel hier anschaut, dass Wikimedia Deutschland eine gGmbH gegründet hat, um Geld direkt an die Foundation zu überweisen. Und wie Du gerade sagst und was die letzten drei Emails meine Frage war, ändert sich dadurch etwas in der Art, wie der Haushaltsplan gemacht wird, in der Frage wofür Wikimedia Deutschland Geld ausgibt und was für Projekte gemacht werden. Und es schadet auch nicht, sich zu überlegen, wo die Reise hingeht. Deswegen nochmal was sind da die Gedanken des Vorstandes zu Vor- und Nachteilen, zu Entwicklungen?
Viele Grüße
Philipp