Ich antworte mal auf Delphines und Eriks Email gemeinsam:
Am 4. Oktober 2010 19:16 schrieb Erik Moeller <erik(a)wikimedia.org>rg>:
Am 4. Oktober 2010 10:11 schrieb P. Birken
<pbirken(a)gmail.com>om>:
danke für die ausführliche und informative
Antwort. Meine Frage zu
einer Diskussion der Nachteile hast Du leider nicht berührt und die
sind ja jetzt nicht von der Hand zu weisen, wenn also künftig zu
erwarten ist, dass nicht nur das Geld aus dem Fundraiser, sondern
quasi alles Geld geteilt wird.
Bisher war es so, dass Wikimedia Deutschland nur in einem separaten
Kasten auf der Spendenseite Erwaehnung fand (siehe
http://wikimediafoundation.org/wiki/Global_Support/de ), waehrend das
primaere Spendenformular an die Foundation ging. Im neuen Modell ist
es so, dass alle Spender in Deutschland nur ein Formular bekommen, das
direkt an Wikimedia Deutschland geht. Im letzten Fundraiser erhielt
die Foundation von deutschen Spendern fast $600,000.
2010/10/5 Delphine Ménard <delphine.menard(a)wikimedia.de>de>:
Eigentlich, eher das Gegenteil. Man darf nicht
folgendes vergessen:
Wie Erik schon gesagt hat, sind letztes Jahr (Zahlen sind nicht genau,
sondern grob)
* 450 000€ an die Foundation direkt gegangen, und
* 580 000 € direkt an WMDE (die Hälfte davon sollten wir entweder an
die Foundation überweisen, oder mit Zusage der Foundation ausgeben).
Wir hätten für reine Wikimedia Deutschland Projekte 290.000 €, die
anderen 290.000€ könnten nur mit OK der Foundation ausgegeben werden.
Das heißt, die Foundation hat da was zu melden. Nur um klar zu sein,
die Foundation hat bis jetzt alle Projekte von WMDE zugesagt, also das
ist kein Problem gewesen. ;-)
Dieses Jahr, sogar wenn der Anzahl und die Summe der Spenden nicht
steigen, würde WM DE (durch die gGmbH) voraussichtlich 1.030.000€
sammeln. Die Hälfte davon sind 515.000 €, die Wikimedia Deutschland
für seine Projekte/Entwicklung ausgeben kann, ohne dass irgendjemand
extern was zu sagen hat, was diese Ausgabe angeht.
Spielraum ist, meine Meinung nach, viel größer.
Ich will auch noch was zu der Beziehung WMFoundation/Wikimedia
Deutchsland sagen. Ich kann mir nicht vorstellen, und ich biete Erik,
mich zu korrigieren, wenn es nicht der Fall ist, dass wir keinen
Spielraum haben, um alle Sachen nochmal zu prüfen, wenn wir sehen wie
das ganze sich entwickelt.
Heute haben wir ein Paar Grundregeln festgelegt (50/50, von den
Spenden über das ganze Jahr etc.), weil man irgendwo anfangen muss.
Aber sollte mit den heutigen Regeln eine Gefahr bestehen für die
Zukunft von Wikimedia Deutschland, sowohl als für die der Foundation,
werden wir darüber reden.
Naja, gehen wir das dochmal für das Jahr 2009 als Modell differenziert
durch: Beim neuen Modell würden 1 Million Euro einfach geteilt,
Wikimedia Deutschland hätte also 500.000 Euro zur freien Verfügung
gehabt.
Beim alten Modell hat Wikimedia Deutschland 580.000 Euro bekommen, von
denen 200.000 (die Hälfte dessen, was beim Fundraiser eingenommen
wurde, nämlich 400.000 Euro) in engster Absprache mit der Foundation
ausgegeben wurden.
WM-DE hat also 2009 mehr Geld ausgegeben, als man beim
Alternativmodell gemacht hätte, aber weniger Geld zur freien Verfügung
gehabt, als beim Alternativmodell.
Nun merkt Erik richtigerweise an, dass mehr Spendeneinnahmen bei dem
neuen Modell zu erwarten sind: Zum Einen bedeutet eine Vereinfachung
der Landing Page, dass mehr Spender spenden, da weniger Klicks zu
machen sind (bei jedem zusätzlichen Klick gehen x% der Spender
verloren) und diese vermutlich mehr, da sie alle Geld absetzen können.
Insofern klingt es wie eine Win-Win-Situation für die Foundation und
WM-DE.
Allerdings erscheint es mir, als würde sich die Rolle von WM-DE
dadurch künftig ändern. Beispielsweise gehörten die Investitionen in
Technik (Squids in Amsterdam, Toolserver) zu den Sachen, die Wikimedia
Deutschland immer den Spendern sehr gut verkaufen konnte, aber
gleichzeitig zwangsläufig zu den Sachen, die in enger Absprache mit
der Foundation durchgeführt werden mussten. Ich würde aber mal
vermuten, dass die Ausgaben für Technik künftig zur Foundation
wandern.
Ferner erfordert gemeinsames Fundraising über die gGmbH eine
gemeinsame Fundraising-Strategie und die baut letztlich darauf auf,
dass stärker an einem Strang gezogen wird als bisher, die Gründung der
gGmbH hat also strategische Konsequenzen und erfordert meiner
Einschätzung nach noch einiges an Arbeit auf beiden Seiten.
Viele Grüße
Philipp