Hallo Olaf,
warum soll in Deinem Entwurf eigentlich der "Aufsichtsrat" von derzeit maximal 10 Personen auf 3 Leute verkleinert werden? Dies hat m.E. zwei Nachteile:
Der derzeitige Vorstand ist eine Gruppe von maximal 10 Leuten, die von den Mitgliedern gewählt werden. Sie kommen alle mit unterschiedlichen Zielsetzungen, Interessen, Schwerpunkten etc. in den Vorstand, so daß sichergestellt ist, das viele unterschiedliche Sichtweisen vertreten sind. Dies drückt sich auch in den Diskussionen im Vorstand aus - die Notwendigkeit, sich in einer größeren Gruppe auf eine Lösung zu einigen, ist ja grundsätzlich etwas Gutes. In diesem Modell gibt es eine breite Vertretung von Vereinsinteressen im Präsidium / Vorstand. Welche Vorteile siehst Du darin, dieses Gremium nun auf drei Leute zu verkleinern? De facto bedeutet das ja, das zwei Personen (also 2/3 des Aufsichtsrats) ziemlich viel Entscheidungsbefugnis haben. Wie lässt sich dies mit Deinem Anspruch, mehr und bessere Kontrolle zu ermöglichen, vereinbaren? Und welches Problem löst dies, also warum funktioniert Dein kleiner Aufsichtsrat besser als der derzeitige Vorstand bzw. das geplante Präsidium? In welcher konkreten Situation hätte ein Vorstand mir nur drei Mitgliedern in der Vergangenheit besser agieren können als der Vorstand mit 9 / 10 Mitgliedern?
Das zweite Problem neben der deutlich verringerten Repräsentation von unterschiedlichen Meinungen und Interessen ist das Problem des Ausscheidens von Mitgliedern. In Deinem Modell muss jedes Mal, wenn ein Mitglied des Aufsichtsrats ausscheidet, eine ausserordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Da Du die Mitglieder des Aufsichtsrats auf drei Jahre wählen lassen möchtest, ist dieser Fall bei einem ehrenamtlichen Engagement fast sicher mehrmals in drei Jahren gegeben. Dies ist Dir sicher bewusst - welche Vorteile siehst Du darin?
Grüße,
Pavel Richter Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e.V.
P.S.: Ich habe Deine Posts auf dieser Liste in den letzten Tagen gelesen. Du gibst dort eine Reihe von Gesprächen wider, die wir geführt haben. Ich habe gerade wenig Lust, mich weiter damit zu befassen. Nur soviel: Du solltest dringend bessere Gedächnisprotokolle anfertigen, da Du viele Inhalte schlicht falsch wiedergegeben hast. Wenn Du schon solche Gespräche unter vier Augen ohne jede Rücksprache öffentlich machen willst, dann sollten diese wenigstens inhaltlich korrekt sein. Besser allerdings wäre es, Du würdest vorher mit Deinem Gesprächspartner reden, dann würden Dir weniger Fehler unterlaufen. Aber gut, das ist eine Frage des persönlichen Stils und des Zwecks, den man mit so einem Vorgehen verfolgt.