nur habe ich mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Dokumenten gearbeitet und ich kann tatsächlich nachvollziehen warum die Archivare und Handschriftenforscher so lang zögerlich waren mit den Digitalisierungen.
Dem scheint ja nach manchen Berichten gar nicht so gewesen zu sein. Die mittelalterlichen Sachen haben sie nach Aussagen der Mitarbeiter schon digitalisiert gehabt, hier fehlen eher Digitalisate aus der Neuzeit. Allerdings wiedersprechen sich oft zwei Berichte in ihren Aussagen fünf bis acht mal.
Was ich übrigens überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, wie man mittelalterliche Handschriften von unschätzbarem Wert so lagern kann, daß die von einem Hauseinsturz vernichtet werden. Ich habe so den Eindruck, daß im Kölner Archiv über Jahre nach der Maxime et küt wie et küt un et is immer noch jot jejange verfahren wurde und jetzt der Katzenjammer groß und noch größer der Wille ist den Leuten zu zeigen, was sie da über Jahrzehnte mehr oder weniger ignoriert haben.
Auch das ist gar nicht klar - wie das gelagert war, wurde bislang gar nicht ausführlich erläutert, vielleicht holen sie das ja halbwegs unversehrt raus. Ich habe auch schon gelesen, daß die ganz alten Sachen eher Randgelagert waren und mittlerweile gerettet wurden. Aber auch hier - zwei Personen, acht Aussagen.
Ja, wir sollten versuchen zu helfen! Aber nicht aktionistisch, sondern vorsichtig und nur mit den Mitteln, die wir wirklich kompetent anbieten können.
Ich teile deine Zweifel weitestgehend. Wir haben unsere Möglichkeiten und unsere Vorzüge, aber um ein großes, digitales und wissenschaftliches Archiv zu verwalten sind wir derzeit nicht geeignet. Ebenfalls nicht für Rettungsaktionen an der Unglücksstelle, die Aufrufe, die bislang in dieser Richtung kamen halte ich für albern bis dumm, verfasst von Leuten die keine Ahnung haben. Als ob es ausreichen würde ein paar Steine weg zu rollen und das ein zu sammeln. Wenn das nicht Profis machen, können wir es eh gleich sein lassen. Immerhin könnten die aus vielen für Nichtfachleute schon als hinüber erkannten Dokumenten viel heraus holen.
Marcus
On 14.03.2009, at 12:19, Marcus Cyron wrote:
Hi,
Was ich übrigens überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, wie man mittelalterliche Handschriften von unschätzbarem Wert so lagern kann, daß die von einem Hauseinsturz vernichtet werden. Ich habe so den Eindruck, daß im Kölner Archiv über Jahre nach der Maxime „et küt wie et küt un et is immer noch jot jejange“ verfahren wurde und jetzt der Katzenjammer groß und noch größer der Wille ist den Leuten zu zeigen, was sie da über Jahrzehnte mehr oder weniger ignoriert haben.
Auch das ist gar nicht klar - wie das gelagert war, wurde bislang gar nicht ausführlich erläutert, vielleicht holen sie das ja halbwegs unversehrt raus. Ich habe auch schon gelesen, daß die ganz alten Sachen eher Randgelagert waren und mittlerweile gerettet wurden. Aber auch hier - zwei Personen, acht Aussagen.
Ich weiß es auch nicht genau. Formulierungen wie „Zwei der vier weltweit vorhandenen Handschriften des Albertus Magnus lagerten im Kölner Archiv, eine davon wurde mittlerweile aus den Trümmern geborgen“, scheinen mir aber anzudeuten, daß da irgendwas im Argen lag mit der Aufbewahrung. Das las ich zwar nur im aktuellen Stern (ja, kein Fachblatt, aber ich bekam ihn grad zufällig in die Hände) und mal mitbedacht, daß „aus den Trümmern geborgen“ nach Blut, Schweiß und Tränen klingt und „der Tresor mit 500 mittelalterlichen Handschriften ist unversehrt" wesentlich undramatischer, kommts mir komisch vor. Kann aber auch ein Fall von schlampigem Journalismus sein ;)
Gruß
Henriette
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