Hiho,
Ich muß Peter recht geben - was schlecht beginnt wird meist nur unter Druck besser. Allerdings bin ich auch Olafs Meinung in Sachen Öffnung des Projektes hin zur "Popkultur". Für mich käme das aber einzig dann in Frage, wenn Mindestqualitäten eingehalten werden müssen. Wenn wir Bereiche der Popkultur abdecken, dann bitte besser als der Schnitt im Netz.
Grüße
Marcus
Olaf, Alle!
Wg. enwiki, dewiki, und Gegenwartskultur
Ohne Olafs Überlegungen als solche und im Ganzen zu verneinen, kann ich es mir nicht verkneifen, zwei konkrete Punkte zu kommentieren.
Olaf Simons olaf.simons@pierre-marteau.com schrieb:
Meine Meinung ist mittlerweile, dass da bei uns zu hart geregelt wird. Es ist wohl wahr, dass wir hier erst einmal Fan-Artikel erhalten, wenn wir hier nachgeben. Wahr ist indes auch, dass wir bis jetzt in der Lage waren, aus schlechten Anfängen nach ein paar Jahren gute Artikel zu machen.
Meine Beobachtung hingegen ist, dass die schlechtesten x% der Wikipediartikel einfach nicht besser werden. (x irgendwo zwischen 20 und 60). Und das enthält viele dieser Fan-Artikel. Und es lässt sich genauso, wenn nicht stärker auf enwiki sehen. Diese Artikel werden einfach nur alt, nicht besser. Der fürchterliche Computerspiel- artikel von heute sieht in drei Jahren keinen Edit mehr, außer Interwikibots und Kat-Spielereien.
Wenn jedes Shakespeare-Stück rein darf, kann ich auch damit leben, dass eine ganze Menge Artikel unserer Gegenwartskultur hinzukommen, von denen unlklar ist, welchen Stellenwert sie in Zukunft gewinnen.
Der Unterschied zwischen Shakespeare und Fernsehsendung ist aber, dass sich Artikel über Shakespeare-Stücke auf Sekundärliteratur stützen (können), während der typische TV-Artikel sich auf "selbst gesehen" stützt. Ich weiß, dass es auch sehr positive Ausnahmen gibt.
Grüße, Peter
-- DSL-Preisknaller: DSL Komplettpakete von GMX schon für 16,99 Euro mtl.!* Hier klicken: http://portal.gmx.net/de/go/dsl02
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Die Motivation des Popbashings aber liegt vielleicht einfach (neben Dünkel) darin, dass sie so weitaus vielgelesener sind als die Artikel unser Flaggschiff-Bereiche, zu denen Pop aber leider nicht zählt.
Ich finde ja das ist eher ein Argument sie zu behalten, wenn es schon Leute wissen wollen. Und als Admin bin ich ambivalent, da gehen mir "ich hab das im Fernsehen gesehen" Artikel echt deutlich auf die Nerven. Als Leser - und Fernsehernichtbesitzer - ist das aber oft genug die Info, die ich suche, weil ich es eben nicht im Fernsehen gesehen habe. Und mal ehrlich: Provinzhauptstädte in Malaysia und Thailand würde auch niemand löschen wollen, nur weil die nach vier Jahren noch aus denselben beiden Sätzen plus Infobox bestehen wie zu ihrer Anlagezeit.
southpark
Läuft grad was schief, daher zur Korrektur:
Sich bestimmte Bereiche gestärkt zu wünschen, ist eine Frage nach der Qualität. Es dient niemandem, wenn Artikelspülicht nicht gelöscht, sondern liegengelassen wird. Ob Pop oder Provinz: der Bodensatz sollte in die Tonne.
Gruß, Denis
Dirk Franke schrieb:
Die Motivation des Popbashings aber liegt vielleicht einfach (neben Dünkel) darin, dass sie so weitaus vielgelesener sind als die Artikel unser Flaggschiff-Bereiche, zu denen Pop aber leider nicht zählt.
Ich finde ja das ist eher ein Argument sie zu behalten, wenn es schon Leute wissen wollen. Und als Admin bin ich ambivalent, da gehen mir "ich hab das im Fernsehen gesehen" Artikel echt deutlich auf die Nerven. Als Leser - und Fernsehernichtbesitzer - ist das aber oft genug die Info, die ich suche, weil ich es eben nicht im Fernsehen gesehen habe. Und mal ehrlich: Provinzhauptstädte in Malaysia und Thailand würde auch niemand löschen wollen, nur weil die nach vier Jahren noch aus denselben beiden Sätzen plus Infobox bestehen wie zu ihrer Anlagezeit.
southpark _______________________________________________ VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Am 10. November 2009 21:53 schrieb Denis Barthel denis@denis.net:
Läuft grad was schief, daher zur Korrektur:
Sich bestimmte Bereiche gestärkt zu wünschen, ist eine Frage nach der Qualität. Es dient niemandem, wenn Artikelspülicht nicht gelöscht, sondern liegengelassen wird. Ob Pop oder Provinz: der Bodensatz sollte in die Tonne.
Die Diskussion zur Populärkultur ist immer etwas schief. Richtig ist, dass da die deutschsprachige Wikipedia da schärfere Relevanzkriterien hat als die englische, übrigens im Gegensatz zum Bereich Wissenschaftler. Das hat denke ich schon einen kulturellen Hintergrund. So hat Populärkultur in Deutschland ein gewisses Schmuddelimage, was sich auch in der wissenschaftlichen Rezeption niederschlägt, die ist nämlich soweit ich das überblicken kann auf Deutsch wesentlich dünner als im angelsächsischen Raum. Und das sehen wir IMHO wiederum in der Artikelqualität, die ist nämlich in diesem Bereich deutlich schlechter als in der englischen.
Die bestehende Richtlinie zu Themen über Fiktives ist völlig in Ordnung (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Artikel_%C3%BCber_Fiktives), aber auch völlig neben der Realität, denn der gesamte Bereich ist mit Fans überschwemmt, die überhaupt kein Interesse an der Außendarstellung haben und jeden Hinweis auf Qualität als persönlichen Angriff auf sich und ihre heißgeliebten Themen wahrnehmen. Leute die sich mit den Themen neben dem Fansein auseinandergesetzt haben gibt es fast keine. Wie in so einer Situation die Chance besteht, auch nur annähernd dieselbe Qualität zu erreichen wie in der englischen Wikipedia weiß ich nicht, eine Verbreiterung des Themenspektrums dürfte das Problem nur noch verschärfen, da dann noch mehr Fans, die derzeit auf Wikia ein schönes zu Hause haben, in die Wikipedia strömen.
Viele Grüße
Philipp
On 10.11.2009, at 22:16, P. Birken wrote:
Am 10. November 2009 21:53 schrieb Denis Barthel denis@denis.net:
Läuft grad was schief, daher zur Korrektur:
Sich bestimmte Bereiche gestärkt zu wünschen, ist eine Frage nach der Qualität. Es dient niemandem, wenn Artikelspülicht nicht gelöscht, sondern liegengelassen wird. Ob Pop oder Provinz: der Bodensatz sollte in die Tonne.
Die Diskussion zur Populärkultur ist immer etwas schief. Richtig ist, dass da die deutschsprachige Wikipedia da schärfere Relevanzkriterien hat als die englische, übrigens im Gegensatz zum Bereich Wissenschaftler. Das hat denke ich schon einen kulturellen Hintergrund. So hat Populärkultur in Deutschland ein gewisses Schmuddelimage, was sich auch in der wissenschaftlichen Rezeption niederschlägt, die ist nämlich soweit ich das überblicken kann auf Deutsch wesentlich dünner als im angelsächsischen Raum. Und das sehen wir IMHO wiederum in der Artikelqualität, die ist nämlich in diesem Bereich deutlich schlechter als in der englischen.
Hi,
es ist wohl nicht von der Hand zu weisen, daß sich diese beiden Dinge wechselseitig bedingen: Populärkultur ist gesellschaftlich nicht so angesehen, daher beschäftigten sich auch wenige Wissenschaftler damit (gibt halt kaum Punkte auf der Reputationsskala). Aber die Wissenschaften ignorieren das Thema auch nicht komplett: Man muß nur wissen wo man suchen muß. Im deutschsprachigen Bereich kann man z. B. bei den Volkskundlern sehr spannende und spassige Texte zur Populärkultur finden – darauf muß man allerdings auch erstmal kommen, daß die Volkskunde seit einiger Zeit auch in solchen Themengebieten arbeitet und nicht nur Bauernhäuser beschreibt ;)
Die bestehende Richtlinie zu Themen über Fiktives ist völlig in Ordnung (http://de.wikipedia.org/wiki/ Wikipedia:Artikel_über_Fiktives), aber auch völlig neben der Realität, denn der gesamte Bereich ist mit Fans überschwemmt, die überhaupt kein Interesse an der Außendarstellung haben und jeden Hinweis auf Qualität als persönlichen Angriff auf sich und ihre heißgeliebten Themen wahrnehmen. Leute die sich mit den Themen neben dem Fansein auseinandergesetzt haben gibt es fast keine.
Dem möchte ich widersprechen: Es gibt durchaus wissenschaftliche Literatur dazu. Die ist aber für Leute, die in Recherche und wissenschaftlichem Arbeiten noch nicht ausgebildet sind, ungleich schwerer zu finden und vor allem zugänglich als ein Fanzine oder eine Internetseite. Ich erinnere mich an unsere zähen – letztendlich aber fruchtbaren – Diskussionen mit einem sehr jungen Benutzer, der das Computerspiel „Legend of Zelda“ unbedingt exzellent schreiben wollte. Zuerst war das arg unerträgliches Fangeschwafel, aber als wir ihm mit der vorhandenen Literatur versorgt hatten, nahm das einen guten Weg.
Ich will nicht behaupten, daß alle Popkultur-Fans so zugänglich, diskussionsbereit und fleissig sind, würde aber behaupten wollen, daß man mit geduldiger Anleitung und dem Willen den Leuten wenigstens die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens beizubringen, eine Menge reißen und vor allem verbessern könnte. Das heißt dann allerdings, daß wir mehr Leute brauchen die sich intensiv solchen Benutzern widmen und denen ganz konkrete Hilfestellungen in Form von Literaturrecherchen und vielleicht mal einem eingescannten Artikel geben – nicht nur Links zu unseren Regeln, die sie nicht kapieren, weil sie nicht wirklich verstehen worauf wir hinauswollen.
Ja, ich find das auch unerträglich, daß wir einen Job machen müssen, den eigentlich die Schulen oder Unis leisten sollten. Aber jammern hilft nicht. Wenns sonst keiner macht, dann müssen eben wir ran :)
Gruß
Henriette
Am 11. November 2009 08:11 schrieb Henriette Fiebig henriette.fiebig@snafu.de:
On 10.11.2009, at 22:16, P. Birken wrote:
Die Diskussion zur Populärkultur ist immer etwas schief. Richtig ist, dass da die deutschsprachige Wikipedia da schärfere Relevanzkriterien hat als die englische, übrigens im Gegensatz zum Bereich Wissenschaftler. Das hat denke ich schon einen kulturellen Hintergrund. So hat Populärkultur in Deutschland ein gewisses Schmuddelimage, was sich auch in der wissenschaftlichen Rezeption niederschlägt, die ist nämlich soweit ich das überblicken kann auf Deutsch wesentlich dünner als im angelsächsischen Raum. Und das sehen wir IMHO wiederum in der Artikelqualität, die ist nämlich in diesem Bereich deutlich schlechter als in der englischen.
es ist wohl nicht von der Hand zu weisen, daß sich diese beiden Dinge wechselseitig bedingen: Populärkultur ist gesellschaftlich nicht so angesehen, daher beschäftigten sich auch wenige Wissenschaftler damit (gibt halt kaum Punkte auf der Reputationsskala). Aber die Wissenschaften ignorieren das Thema auch nicht komplett: Man muß nur wissen wo man suchen muß. Im deutschsprachigen Bereich kann man z. B. bei den Volkskundlern sehr spannende und spassige Texte zur Populärkultur finden – darauf muß man allerdings auch erstmal kommen, daß die Volkskunde seit einiger Zeit auch in solchen Themengebieten arbeitet und nicht nur Bauernhäuser beschreibt ;)
Das hilft uns alles nichts, wenn es keine Leute gibt, die diese Quellen auswerten. Ich merke das auch an mir, seit Jahren plane ich mit Benutzer:Aristeides, der sich im Film- und im Serienbereich wirklich auskennt, fuer den Worte wie Zielgruppe oder Drehbuchautor keine Fremdworte sind, unsere gemeinsame Lieblingsserie auf lesenswert-Status zu bringen. Nur, at the end of the day ist uns beiden dann doch was anderes wichtiger. Die Qualitaet der Artikel sagt mir, dass das nicht nur uns so geht und das hat glaube ich auch mit diesem Schmuddelimage zu tun.
Die bestehende Richtlinie zu Themen über Fiktives ist völlig in Ordnung (http://de.wikipedia.org/wiki/ Wikipedia:Artikel_über_Fiktives), aber auch völlig neben der Realität, denn der gesamte Bereich ist mit Fans überschwemmt, die überhaupt kein Interesse an der Außendarstellung haben und jeden Hinweis auf Qualität als persönlichen Angriff auf sich und ihre heißgeliebten Themen wahrnehmen. Leute die sich mit den Themen neben dem Fansein auseinandergesetzt haben gibt es fast keine.
Dem möchte ich widersprechen: Es gibt durchaus wissenschaftliche Literatur dazu. Die ist aber für Leute, die in Recherche und wissenschaftlichem Arbeiten noch nicht ausgebildet sind, ungleich schwerer zu finden und vor allem zugänglich als ein Fanzine oder eine Internetseite. Ich erinnere mich an unsere zähen – letztendlich aber fruchtbaren – Diskussionen mit einem sehr jungen Benutzer, der das Computerspiel „Legend of Zelda“ unbedingt exzellent schreiben wollte. Zuerst war das arg unerträgliches Fangeschwafel, aber als wir ihm mit der vorhandenen Literatur versorgt hatten, nahm das einen guten Weg.
Du hast mich missverstanden, Ich meine dass wir in der Wikipedia fast keine Leute haben, die sich mit den Themen neben dem Fansein auseinandersetzen.
Ich will nicht behaupten, daß alle Popkultur-Fans so zugänglich, diskussionsbereit und fleissig sind, würde aber behaupten wollen, daß man mit geduldiger Anleitung und dem Willen den Leuten wenigstens die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens beizubringen, eine Menge reißen und vor allem verbessern könnte. Das heißt dann allerdings, daß wir mehr Leute brauchen die sich intensiv solchen Benutzern widmen und denen ganz konkrete Hilfestellungen in Form von Literaturrecherchen und vielleicht mal einem eingescannten Artikel geben – nicht nur Links zu unseren Regeln, die sie nicht kapieren, weil sie nicht wirklich verstehen worauf wir hinauswollen.
In allen meinen DIskussionen im Bereich Fernsehserien bin ich unter den Fans selten auf Leute gestossen, die meinen Standpunkt ueberhaupt versucht haben zu verstehen, geschweige denn verstanden haben, das ist zu weit ab ihrer Fanwahrnehmung. Eine Grundbereitschaft, anhand von Literatur gute Artikel zu erstellen, noch nie. Zu Tolkiens Werk ist es ueberhaupt kein Problem, die Sekundaerquellen zu kriegen, da muss man nicht auf den Dachboden der Staatsbibliothek. Wie sehen die Artikel aus? Von Harry Potter fange ich gar nicht erst an...
Nochmal ein anderes Thema. Ich frage mich ja, wie es mit der Eignung als Grundlage fuer die Erstellung guter Artikel aussieht: Wie stehen "Neue Artikel anlegen", "schlechte Artikel neuschreiben" und "Kurze Artikel erweitern" bezueglich dieser Frage da?
Viele Gruesse
Philipp
Je mehr schon da ist, je mehr ist es im Weg - und sei es nur als emotionale Bremse. Die beste Grundlage ist ein roter Link.
Gruß, Denis
P. Birken schrieb:
Nochmal ein anderes Thema. Ich frage mich ja, wie es mit der Eignung als Grundlage fuer die Erstellung guter Artikel aussieht: Wie stehen "Neue Artikel anlegen", "schlechte Artikel neuschreiben" und "Kurze Artikel erweitern" bezueglich dieser Frage da?
Es sieht also so aus, dass wir immer wieder auf unsere guten, alten Regeln zurückkommen. Die Aufforderung zum Belegen ist da letztlich eine Ergänzung im Abwägungsprozess, ob etwas relevant ist.
Weiterhin kann man nicht leugnen, dass Löschanträge nun einmal ein probates Mittel dazu sind, von einem Autor eine gewisse Mindestmühe einzufordern. Sicher ist der Ton in den Löschdiskussionen (auf beiden Seiten) noch sehr verbesserungswürdig, allerdings haben die erfahrenen Wikipedianer keine Lust, ihre Zeit mit dem Verbesserung von Artikeln mit fraglicher Relevanz zu vergeuden. Da sehe ich leider manchmal (auch bei Mentees) die Neigung, einen Artikel einzustellen und die restliche Arbeit anderen zu überlassen. Ich habe Verständnis, wenn jemand nicht alle Regeln und Kniffe kennt, aber auf die Bitte, sich auf die Suche nach Fachliteratur oder Weblinks zu machen, kommt nicht immer eine Reaktion.
Auf der OpenRheinRuhr musste ich mehreren Leuten erklären, warum wir Wikipedianer nicht einfach "die Schleusen" öffnen wollen: Ein Artikel heißt immer auch weitergehende Arbeit wie Vandalismusbekämpfung, Aktualisierung und Anpassung an neue Standards.
Wir sehen die negativen Folgen von "offenen Schleusen" sehr gut bei vielen kleinen Wikipedias. Dort bleibt die Arbeit liegen, weil kein vernünftiger Mensch Lust hat, massenerstellte Ortsartikel aufzumöbeln. Entsprechend schlecht und entmutigend ist der Eindruck des Artikelbestandes auf Wikipedianer und Außenstehende.
Besten Gruß Ziko
Am 11. November 2009 11:05 schrieb Denis Barthel denis@denis.net:
Je mehr schon da ist, je mehr ist es im Weg - und sei es nur als emotionale Bremse. Die beste Grundlage ist ein roter Link.
Gruß, Denis
P. Birken schrieb:
Nochmal ein anderes Thema. Ich frage mich ja, wie es mit der Eignung als Grundlage fuer die Erstellung guter Artikel aussieht: Wie stehen "Neue Artikel anlegen", "schlechte Artikel neuschreiben" und "Kurze Artikel erweitern" bezueglich dieser Frage da?
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
2009/11/11 Denis Barthel denis@denis.net:
Je mehr schon da ist, je mehr ist es im Weg - und sei es nur als emotionale Bremse. Die beste Grundlage ist ein roter Link.
Und diese (scheinbar weitverbreitete) Ansicht ist für mich eine emotionale Bremse, die mich schon seit Jahren nicht gerade zur Mitarbeit ermutigt. Damit vergrault man nicht nur neue potentielle Mitarbeiter.
"Ich schmeisse Deine Arbeit erst mal weg" ist so eine hundmiserabel üble und gemein wirkende Aussage, dass es nicht die Default-Antwort auf weniger optimale Artikel sein darf.
Ich bin bestimmt nicht die einzige "Altwikipedianerin", die wegen dieser Unerfreulichkeiten sich bei der Wikipedia selten überhaupt noch einloggt, geschweige denn mitarbeitet.
(Dabei wurden (soweit ich das mitbekommen habe) gar keine Artikel weggelöscht, an denen ich mich in größerem Umfang beteiligt hatte ... wobei man das soweit ich weiss ja nicht mitbekommt. Ausser man sieht sich die roten Links auf der eigenen Beobachtungs- Liste an).
Konkretes aktuelles Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/10._November_200... Bei einer Wikipedia, bei der Löschanträge über RFCs überhaupt nur in Erwägung gezogen werden fühle ich mich auch nicht mehr soo zu Hause.
Ich bin schon aus starker Überzeugung Mitglied bei Wikimedia geworden, zur Zeit finde ich das "dazugehörige Internetprojekt" eher abschreckend.
(Relevanzkriterien sind sicher etwas nötiges. Aber wenn 20 Leute den Editknopf finden und etwas für relevant halten, dann könnte man ja evtl. erwägen, dass das dann auch relevant ist? Nicht jeder wird sich überhaupt die Mühe machen, dazu zu äussern ...)
Wir haben schon seit Jahren die gesichteten Versionen.
Wenn denn wirklich die Aussenansicht so wichtig ist, warum dann nicht einfach per Default nur gesichtete Artikel vorzeigen? Und bei nicht gesichteten Artikeln nur einen Link auf den eigentlichen Artikel mit Hinweis: "Achtung, besonders unzuverlässiger Inhalt" ...
Beste Grüße, Hella
Hella Breitkopf schrieb:
Und diese (scheinbar weitverbreitete) Ansicht ist für mich eine emotionale Bremse, die mich schon seit Jahren nicht gerade zur Mitarbeit ermutigt. Damit vergrault man nicht nur neue potentielle Mitarbeiter.
Grundsätzlich hast du Recht. Meiner Meinung nach muss die Wikipedia "entschleunigt" werden. Wir haben alle Zeit der Welt. Die Wikipedia muss nicht morgen fertig sein. Darf ich daher auf [[Benutzer:Elya]]s Beitrag hinweisen: "Entschleunigung zugunsten Neuautoren und Qualität"
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Themendiskussion/Zukunft_der_Wikipedi...
Konkretes aktuelles Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/10._November_200... Bei einer Wikipedia, bei der Löschanträge über RFCs überhaupt nur in Erwägung gezogen werden fühle ich mich auch nicht mehr soo zu Hause.
Kann ich nachvollziehen, aber entscheidend ist doch, wie mit den Löschanträgen umgegangen wird. Wir werden vermutlich immer damit leben müssen, dass jemand dumme Löschanträge stellt. Oder provozierende, wie aktuell die LAs im Umfeld der CCC-Artikel *grummel* Provokationen und Dummheit kann ich nicht ausstehen ...
Neben der oben genannten Entschleunigung halte ich es für wichtig, dass dumme, beleidigende Kommentare (auch wenn sie kein klassischer PA sind), konsequent aus Löschdiskussionen entfernt werden. Wir haben es nicht nötig, uns auf so ein Niveau herunterziehen zu lassen.
Ich bin schon aus starker Überzeugung Mitglied bei Wikimedia geworden, zur Zeit finde ich das "dazugehörige Internetprojekt" eher abschreckend.
Genau deswegen halte ich es für notwendig, dass Leute wie du auch weiterhin mitarbeiten, um Grenzen zu setzen. "Bis hierhin und nicht weiter"
Raymond.
Moin,
Konkretes aktuelles Beispiel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/10._November_200...
Bei einer Wikipedia, bei der Löschanträge über RFCs überhaupt nur in Erwägung gezogen werden fühle ich mich auch nicht mehr soo zu Hause.
Kann ich nachvollziehen, aber entscheidend ist doch, wie mit den Löschanträgen umgegangen wird. Wir werden vermutlich immer damit leben müssen, dass jemand dumme Löschanträge stellt. Oder provozierende, wie aktuell die LAs im Umfeld der CCC-Artikel *grummel* Provokationen und Dummheit kann ich nicht ausstehen ...
Neben der oben genannten Entschleunigung halte ich es für wichtig, dass dumme, beleidigende Kommentare (auch wenn sie kein klassischer PA sind), konsequent aus Löschdiskussionen entfernt werden. Wir haben es nicht nötig, uns auf so ein Niveau herunterziehen zu lassen.
Und, Realisierungsideen?
Im ganz konkreten Fall handelt es sich imho (und sicher nicht nur *my*) um eine extrem bekloppte und zugleich geplante Provokation um die derzeitigen Konflikte weiter zu eskalieren - und genau so kommen die ganzen CCC-Löschanträge von Weißbier natürlcih auch im Twitterregen und der Blogosphäre an - nur ist es in der WP natürlich vollkommen egal, unter welcher Intention die Anträge gestellt werden, sie werden alle diskutiert und in diesen Fällen denn auch gleich nochmal so heftig wie normale Löschanträge - beginnt mit der fremdenfeindlichen Löschantragsstellung bei What the hack (Niederlande = Käsekaribik), zieht sich über VM- und Sperrdrohungen und -forderunegn von beiden Seiten (in diesem Kontext herzlichen Dank an unseren Vorzeige-Vorstand Philipp für den Kommentar "alle Behaltenstimmer sperren", hat die Diskussion wirklich weitergebracht *hate*) bis hin zu sexistischen Äußerungen des Löschantragsstellers in der Diskussion zu den Haecksen. ....
Weißbier lacht sich natürlich ins Fäustchen, Juliana und einige andere ebenfalls, ich finds ziemlich zum Kotzen - nur: who cares? Weder wurde WB für diese BNS-Aktion in irgendeiner Weise sanktioniert noch gibt es irgendwelche moderierenden Kommentare in den Löschdiskussionen, Löschhölle at it's best. Aber hey, sind nur doofe Blogger, die Streß machen ....
Achim, derzeit maximal angepisst von der "Community"
Am 12. November 2009 12:10 schrieb Achim Raschka achim_raschka@gmx.de:
(in diesem Kontext herzlichen Dank an unseren Vorzeige-Vorstand Philipp für den Kommentar "alle Behaltenstimmer sperren", hat die Diskussion wirklich weitergebracht *hate*)
Aeh bitte was?
Philipp
Hallo Phillip,
Am 12. November 2009 12:10 schrieb Achim Raschka achim_raschka@gmx.de:
(in diesem Kontext herzlichen Dank an unseren Vorzeige-Vorstand Philipp
für den Kommentar "alle Behaltenstimmer sperren", hat die Diskussion wirklich weitergebracht *hate*)
Aeh bitte was?
Philipp
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/9._November_2009... - Diskussionsbeitrag:
"Der Artikel istja schonmal ziemlich mässig. Dann stellt sich die Frage, warum das ganze nicht in einem einzigen Artikel zur Veranstaltungsreihe dargestellt wird, wir haben ja aus gutem Grund keine Einzelartikel 1. Deutscher Krebskongress bis 29. Deutscher Krebskongress. --P. Birken (Ex-A) 23:12, 10. Nov. 2009 (CET) Löschen und alle ""sperren"" die für behalten waren."
Wie ich jetzt im kleinteiligen Versionsvergleich sehe stammte der Zusatz nach deiner Signatur nicht von dir, entsprechend bitte ich um Entschuldigung für das Mißverständnis.
Achim
Hi,
Am 12. November 2009 12:59 schrieb P. Birken pbirken@gmail.com:
Am 12. November 2009 12:10 schrieb Achim Raschka achim_raschka@gmx.de:
(in diesem Kontext herzlichen Dank an unseren Vorzeige-Vorstand Philipp für den Kommentar "alle Behaltenstimmer sperren", hat die Diskussion wirklich weitergebracht *hate*)
Aeh bitte was?
Achim wollte sich vermutlich *gerade* entschuldigen... :-)
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/9._...
Tschüss, Tim.
Weißbier lacht sich natürlich ins Fäustchen, Juliana und einige andere
ebenfalls,
Hi Achim,
nein ich "lache mir nicht ins Fäustchen", ich muss Dich enttäuschen. Ich habe auf meiner Benutzerdiskussion mehrfach zum Ausdruck gebracht, was ich von diesen Löschorgien halte - nämlich gar nichts! Genug meiner Artikel sind solchen Orgien zum Opfer gefallen, um daran in irgendeiner Weise Gefallen finden zu können. Ich sitze auch nicht daheim und vertreibe mir die Zeit, wie ich am Besten den CCC gegen die Wikipedia aufhetzen kann, da habe ich wirklich Besseres zu tun, wie meinen gippalen Infekt auszukurieren, eine Wohnung zu suchen und nebenbei zwischen Bayern und Berlin zu pendeln, weil ich auch noch häusliche Altenpflege an einer 86jährigen Frau mit gebrochenem Rückgrat betreiben muss. Ich habe auf Weissbiers Disk flapsig nach der Relevanz eines grottigen Artikels gefragt, nicht mehr und nicht weniger und wer mir da jetzt die Schuld für die dezeitigen (leider hausgemachten) Probleme der Wikipedia zuschieben will, betreibt Augenwischerei und will von eigentlich Problemfeld ablenken, das seit Jahren bekannt ist und moniert wird und beinhaltet:
* grober Umgangston * mangelnde Selbstreflektion eigener Fehler * fehlende bzw. unzureichende Informationspolitik was Wikipedia-Strukturen und nötige Regelungen angeht, * narzisstische Selbstbezogenheit viele Administratoren * Postenschacherei * künstliche Elitisierung und aufbau einer quasi "gläsernen Wand" bzw. "gläsernen Decke" um neue/fremde/nicht (selbstgemachte) Regelkonforme auszuschließen
und und und...
Ein Vorschlag von mir wäre (vermutlich ist das aber ein Rufen im Walde) dass große Medien wie Spiegel oder Zeit oder das Fernsehen (hochrangige Talkshows) genutzt werden um Aufklärung zu betreiben. Seit dem Sternartikel von vor 2 Jahren ist nichts mehr wirklich in die breite Öffentlichkeit gedrungen, nur so kann man die Leute wirklich breit ansprechen.
Soweit von mir. Ich setzt mich mal dann wieder hin und hecke die nächste Spezerei aus um der Wikipedia einen bösen Streich zu spielen.
Freundliche Grüße
Juliana
Ich scheine kein Glück mit meinen Aussagen zu haben, daher noch mal als längere Fassung:
Vorab: die Vorlage meiner Aussage war: Bodensatz. Und Philipps Frage danach, wie denn unter anderem mit "schlechten Artikeln" zu verfahren sei.
Jeder, der in der Wikipedia schreibt, dürfte schon mal auf einen Artikel gekommen sein, bei dem er gestöhnt hat: "Mein Gott, ist das vermurkst!". Ob Pop oder Wissenschaft, ganz egal, so etwas gibt es in jedem Bereich. Durchaus mit einer gewissen Länge, mit irgendwelchen Quellen, aber halt schlecht, semi-größere Themen sind davon gern mal betroffen. Und dann denkt man: Um das, was hier vermurkst wurde, wieder gerade zu biegen, muss man Stunden bis Tage in der Bibliothek verbringen. Für einen Artikel, mit dem man eigentlich nichts zu tun hat. Um zu retten und (angeblich) achtungsvoll zu behandeln, was jemand anders nicht richtig tun wollte. Kürzte man den ganzen Murks nämlich raus und ersetzte ihn durch etwas vielleicht viel kürzeres und knapperes, aber immerhin richtiges, dann hat man in der Regel Ärger am Hals. Und das ist zumal dann schlecht, wenn der Artikel nicht zu den eigenen "Fachbereichen" gehört.
Also klickt man schnell wieder weg. Der Artikel bleibt so. Für weitere Jahre. Weil er halt zu aufwendig zu sanieren ist aber jeder Versuch ihn zu löschen, mit "Relevant, behalten." beantwortet wird. Wäre da nur ein roter Link gewesen, dann hätte man sich ja vielleicht aufgerafft, aber so ...
Das hat nichts damit zu tun, dass man Autoren gezielt vor den Kopf stoßen soll, wer meine Worte so interpretiert, geht schon recht weit. Und es hat auch nichts mit beschleunigtem High-Speed-Löschen zu tun, von dem ich durchaus nichts halte. Sondern nur damit, dass man auch mal den Mut findet, schlechte Artikel (auch wenn sie größer oder als Thema relevant sind), einfach mal wegzuhauen. Alltagsanalogie "Keller". Den man irgendwann auch mal aufräumen muss.
Gruß, Denis
Hella Breitkopf schrieb:
2009/11/11 Denis Barthel denis@denis.net:
Je mehr schon da ist, je mehr ist es im Weg - und sei es nur als emotionale Bremse. Die beste Grundlage ist ein roter Link.
Und diese (scheinbar weitverbreitete) Ansicht ist für mich eine emotionale Bremse, die mich schon seit Jahren nicht gerade zur Mitarbeit ermutigt. Damit vergrault man nicht nur neue potentielle Mitarbeiter.
"Ich schmeisse Deine Arbeit erst mal weg" ist so eine hundmiserabel üble und gemein wirkende Aussage, dass es nicht die Default-Antwort auf weniger optimale Artikel sein darf.
Ich bin bestimmt nicht die einzige "Altwikipedianerin", die wegen dieser Unerfreulichkeiten sich bei der Wikipedia selten überhaupt noch einloggt, geschweige denn mitarbeitet.
(Dabei wurden (soweit ich das mitbekommen habe) gar keine Artikel weggelöscht, an denen ich mich in größerem Umfang beteiligt hatte ... wobei man das soweit ich weiss ja nicht mitbekommt. Ausser man sieht sich die roten Links auf der eigenen Beobachtungs- Liste an).
Konkretes aktuelles Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/10._November_200... Bei einer Wikipedia, bei der Löschanträge über RFCs überhaupt nur in Erwägung gezogen werden fühle ich mich auch nicht mehr soo zu Hause.
Ich bin schon aus starker Überzeugung Mitglied bei Wikimedia geworden, zur Zeit finde ich das "dazugehörige Internetprojekt" eher abschreckend.
(Relevanzkriterien sind sicher etwas nötiges. Aber wenn 20 Leute den Editknopf finden und etwas für relevant halten, dann könnte man ja evtl. erwägen, dass das dann auch relevant ist? Nicht jeder wird sich überhaupt die Mühe machen, dazu zu äussern ...)
Wir haben schon seit Jahren die gesichteten Versionen.
Wenn denn wirklich die Aussenansicht so wichtig ist, warum dann nicht einfach per Default nur gesichtete Artikel vorzeigen? Und bei nicht gesichteten Artikeln nur einen Link auf den eigentlichen Artikel mit Hinweis: "Achtung, besonders unzuverlässiger Inhalt" ...
Beste Grüße, Hella
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
On 10.11.2009, at 21:53, Denis Barthel wrote:
Läuft grad was schief, daher zur Korrektur:
Sich bestimmte Bereiche gestärkt zu wünschen, ist eine Frage nach der Qualität. Es dient niemandem, wenn Artikelspülicht nicht gelöscht, sondern liegengelassen wird. Ob Pop oder Provinz: der Bodensatz sollte in die Tonne.
… sag' ich auch immer.
Aber eben fällt mir ein, daß ich mich mal durch die komplette Besatzung aller(!) Big-Brother-Container gelesen habe (mir muß unendlich langweilig gewesen sein in den zwei Stunden :), denn mir gehts wie Southpark: Ich habe keinen Fernseher und kann diesen TV-Kram nicht aus eigener Anschauung beurteilen. Die Big-Brother-Artikel waren zum größten Teil ziemlich knapp und viel stand nicht drin zur Biographie der jeweiligen Person, immerhin aber fand ich zu fast jedem Bewohner einen Kurzartikel. Auch wenn das letztendlich für mich uninteressante Personen mit einem zumeist banalen und langweiligen Leben waren, so habe ich wenigstens diese Information neutral aufbereitet gefunden. Und ich muß gestehen: Selbst dieses Wenige fand ich informativ und hatte hinterher das Gefühl mehr zu wissen, als vorher.
Vielleicht sollten wir tatsächlich unsere – ich nenns mal provokativ so: bildungsbürgerliche Arroganz in manchen Themenbereichen zur Seite legen? Denn offenbar suchen Leser solche Informationen und sind zufrieden wenn sie ein Stück vernünftigen, wenn auch knappen Text darüber lesen können.
Gruß
Henriette (kauft sich schon mal einen Bart wg. der bevorstehenden Steinigung ;)
vereinde-l@lists.wikimedia.org