Hallo Martina,
Ich denke, mit dem Ablauf des Wahlvorgangs haben die
persönlichen
Angaben ihren Zweck erfüllt und es gibt keinen Grund sie dauerhaft
öffentlich zu halten.
Das sehe ich ein bisschen anders. Zum einen bieten diese Bewerbungen den
Mitgliedern die Möglichkeit, bei gewählten Vorstandsmitgliedern das
tatsächlich Erreichte mit dem Versprochenen zu vergleichen. Das ist nur
schwer möglich, wenn die Bewerbungen nach der Wahl gleich wieder
verschwinden. Auch ist für die Meinungsbildung hilfreich zu sehen, wie
sich Kandidaten, die sich erneut aufstellen, in vorherigen Jahren
inhaltlich positioniert haben.
Ich möchte euch außerdem bitten, die diesjährigen
Bewerbungen nur in den
geschlossenen Mitgliederbereich des WMDE-Forums statt auf Meta einzustellen.
Warum?
Weil wir diese Möglichkeit mit dem WMDE-Forum inzwischen haben. Ich sehe
keinen Grund dafür, die persönlichen Daten der Bewerber weltweit
aufrufbar zu machen. Sie sind für die Vereinsmitglieder zwecks
Entscheidungsfindung interessant. Einen anderen Zweck erfüllen sie
nicht. Die anschließend gewählten Vorstandsmitglieder werden sich per
Malingliste, Vereinsblog, Wikimedium oder wie auch immer öffentlich
vorstellen. Für alle anderen greift m.E. der volle Persönlichkeits- und
Datenschutz.
Der Vorstand trägt seine Verantwortung nicht nur gegenüber den
Vereinsmitgliedern, sondern gegenüber allen Interessensgruppen (wer den
Begriff Stakeholder nicht mag), die für den Verein wichtig sind. Dazu
gehören mindestens auch die Spender, die Community und die Mitarbeiter
des Vereins. Ich denke, es ist für diese Gruppen sicherlich hilfreich
und nützlich, wenn sie eine Möglichkeit haben, etwas über die Absichten
und Motivationen der Vorstandsmitglieder zu erfahren.
Wo man meiner Meinung nach bestenfalls noch ein wesentliches
Schutzbedürfnis vermuten kann, wäre bei Kandidaten, die nicht gewählt
wurden, und bei ehemaligen Vorstandsmitgliedern, deren Amtszeit schon
weit zurückliegt.
Was die rechtliche Dimension angeht, so erklärt jeder Kandidat explizit
sein Einverständnis, dass seine Bewerbung online gestellt wird, ohne
Begrenzung auf Zeit, Ort oder Zugriff. Im Ergebnis führt das zu einer
zeitlich nicht beschränkten Veröffentlichung im öffentlichen Meta-Wiki
der Foundation.
Fakt ist letztlich, dass das Vorstandsamt jedes Vereins ein öffentliches
ist, bei Wikimedia Deutschland dank seiner exponierten Stellung noch
mehr. Fakt ist auch, dass jeder Kandidat selbst entscheiden kann, welche
persönlichen Informationen er preisgeben möchte und welche nicht. Daraus
folgt eigentlich, dass die persönliche Erwartung an den eigenen
Datenschutz, was diese Informationen angeht, nur sehr klein sein kann.
Beste Grüße
Sebastian Moleski
Erster Vorsitzender
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