Hallo,
ich denke für die größeren Vereine könnte es im besten Falle so wie bisher laufen. Vor Beginn des Wirtschaftsjahres wird mit der Foundation abgestimmt, wieviel der eingenommenen Spenden direkt beim Verein verbleiben und was darüber ist, geht halt an die Foundation. Deshalb ist es sinnvoll schon frühzeitig einen Wirtschaftsplan vorlegen zu können.
Der Nachteil kann halt sein, dass die Foundation ihre eigene Politik (Go South) macht, die nicht unbedingt mit den Zielen der Community übereinstimmt. Da kann es dann unter Umständen dazu kommen, dass auf der einen Seite Projekte nicht bewilligt werden und auf der anderen Seite Geld liegen bleibt.
Viel ungüstiger halte ich die Möglichkeit, dass man mit einer solchen zentralen Mittelvergabe auch die Community weltweit "steuern" kann. Wer halt gegen einen Bildfilter ist, bekommt eben schwerer an die enstsprechenden Grants.
Bei der Zusammensetzung des Vergabegremiums mache ich mir wenig Hoffnung, dass dort eine starke Communitybeteiligung vorhanden sein wird. Wahrscheinlich wird der Großteil der Sitze von der Foundation, den Chapters und vielleicht auch von Großspendern übernommen.
Ein weiterer Punkt ist das Problem, dass die Foundation trotz ihres internationales Anspruches ein englischsprachiger Verein ist. Viele Anträge werden deshalb schon auf Grund mangelnder Sprachkenntnisse nicht zu den entscheidenden Gremien gelangen.
Gruß Liesel
Am 08.01.2012 18:16, schrieb Martina Nolte:
Hallo Jürgen,
ich stimme dir in allen Punkten zu. Ich plädiere aber ja auch nicht im Ansatz dafür, den Verein aufzulösen. Der Verein steht m.E. nicht annähernd auf dem Spiel; er hat eigene Einnahmen und wird diese auch in nennenswerter Höhe behalten (Drittmittel, Dauerspenden, Mitgliederbeiträge), er kann dazu noch Grants für unverzichtbare nationale Dienstleistungen (z.B. Pressearbeit) und für konkrete Projekte (Silberwissen, Schulprojekt usw.) einwerben. Er kann aber manche Funktionen verlieren und ich vermute, da wird es überwiegend um die Durchführung konkreter Projekte gehen.
Ein Beispiel aus dem GLAM-Bereich: Wenn ein Wikipedianer den Kontakt zu einem Museum gefunden hat und mit ihm eine Kooperation eingehen will, kann er zusammen mit dem Museum direkt die erforderlichen Mittel beantragen. Das könnte auch Personalanteile von Museumsmitarbeitern für die Koordinierungs- und Pressearbeit usw. beinhalten.
Ich will das neue Modell keinesfalls schön reden, sondern worauf ich hinaus will: Füllt das Ding mit Leben und konstruktiven Ideen; dann muss es nicht schlimm sein.
LG Martina