Ich scheine kein Glück mit meinen Aussagen zu haben, daher noch mal als längere Fassung:
Vorab: die Vorlage meiner Aussage war: Bodensatz. Und Philipps Frage danach, wie denn unter anderem mit "schlechten Artikeln" zu verfahren sei.
Jeder, der in der Wikipedia schreibt, dürfte schon mal auf einen Artikel gekommen sein, bei dem er gestöhnt hat: "Mein Gott, ist das vermurkst!". Ob Pop oder Wissenschaft, ganz egal, so etwas gibt es in jedem Bereich. Durchaus mit einer gewissen Länge, mit irgendwelchen Quellen, aber halt schlecht, semi-größere Themen sind davon gern mal betroffen. Und dann denkt man: Um das, was hier vermurkst wurde, wieder gerade zu biegen, muss man Stunden bis Tage in der Bibliothek verbringen. Für einen Artikel, mit dem man eigentlich nichts zu tun hat. Um zu retten und (angeblich) achtungsvoll zu behandeln, was jemand anders nicht richtig tun wollte. Kürzte man den ganzen Murks nämlich raus und ersetzte ihn durch etwas vielleicht viel kürzeres und knapperes, aber immerhin richtiges, dann hat man in der Regel Ärger am Hals. Und das ist zumal dann schlecht, wenn der Artikel nicht zu den eigenen "Fachbereichen" gehört.
Also klickt man schnell wieder weg. Der Artikel bleibt so. Für weitere Jahre. Weil er halt zu aufwendig zu sanieren ist aber jeder Versuch ihn zu löschen, mit "Relevant, behalten." beantwortet wird. Wäre da nur ein roter Link gewesen, dann hätte man sich ja vielleicht aufgerafft, aber so ...
Das hat nichts damit zu tun, dass man Autoren gezielt vor den Kopf stoßen soll, wer meine Worte so interpretiert, geht schon recht weit. Und es hat auch nichts mit beschleunigtem High-Speed-Löschen zu tun, von dem ich durchaus nichts halte. Sondern nur damit, dass man auch mal den Mut findet, schlechte Artikel (auch wenn sie größer oder als Thema relevant sind), einfach mal wegzuhauen. Alltagsanalogie "Keller". Den man irgendwann auch mal aufräumen muss.
Gruß, Denis
Hella Breitkopf schrieb:
2009/11/11 Denis Barthel denis@denis.net:
Je mehr schon da ist, je mehr ist es im Weg - und sei es nur als emotionale Bremse. Die beste Grundlage ist ein roter Link.
Und diese (scheinbar weitverbreitete) Ansicht ist für mich eine emotionale Bremse, die mich schon seit Jahren nicht gerade zur Mitarbeit ermutigt. Damit vergrault man nicht nur neue potentielle Mitarbeiter.
"Ich schmeisse Deine Arbeit erst mal weg" ist so eine hundmiserabel üble und gemein wirkende Aussage, dass es nicht die Default-Antwort auf weniger optimale Artikel sein darf.
Ich bin bestimmt nicht die einzige "Altwikipedianerin", die wegen dieser Unerfreulichkeiten sich bei der Wikipedia selten überhaupt noch einloggt, geschweige denn mitarbeitet.
(Dabei wurden (soweit ich das mitbekommen habe) gar keine Artikel weggelöscht, an denen ich mich in größerem Umfang beteiligt hatte ... wobei man das soweit ich weiss ja nicht mitbekommt. Ausser man sieht sich die roten Links auf der eigenen Beobachtungs- Liste an).
Konkretes aktuelles Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/10._November_200... Bei einer Wikipedia, bei der Löschanträge über RFCs überhaupt nur in Erwägung gezogen werden fühle ich mich auch nicht mehr soo zu Hause.
Ich bin schon aus starker Überzeugung Mitglied bei Wikimedia geworden, zur Zeit finde ich das "dazugehörige Internetprojekt" eher abschreckend.
(Relevanzkriterien sind sicher etwas nötiges. Aber wenn 20 Leute den Editknopf finden und etwas für relevant halten, dann könnte man ja evtl. erwägen, dass das dann auch relevant ist? Nicht jeder wird sich überhaupt die Mühe machen, dazu zu äussern ...)
Wir haben schon seit Jahren die gesichteten Versionen.
Wenn denn wirklich die Aussenansicht so wichtig ist, warum dann nicht einfach per Default nur gesichtete Artikel vorzeigen? Und bei nicht gesichteten Artikeln nur einen Link auf den eigentlichen Artikel mit Hinweis: "Achtung, besonders unzuverlässiger Inhalt" ...
Beste Grüße, Hella
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