On 03.06.2009, at 01:37, Frank Schulenburg wrote:
Hi,
Hintergrund ist der folgende: der Verein hatte und hat
nur ein
begrenztes Budget und Zeitkontingent für die Organisation von
Messeauftritten. Vor diesem Hintergrund ist es meiner Ansicht nach
nicht die beste Vorgehensweise, wenn die Entscheidungen über
Messeauftritte nach dem "Zurufprinzip" getroffen werden (in der
Vergangenheit häufig nach dem Motto "Da findet in zwei Wochen etwas
statt. Kann der Verein das nicht
unterstützen/organisieren/bezahlen/wasauchimmer?").
da hat sich mit mir zumindest die Zeit-Situation gebessert, weil ich
mich intensiv um Veranstaltungen mit ihrem ganzen Drumherum kümmere;
und in aller Bescheidenheit: Auch einiges an Erfahrungen mitbringe ;)
Aber auch die tollste Erfahrung nützt natürlich nichts, wenn man
binnen 4 Wochen eine Veranstaltung aus dem Boden stampfen soll: Rein
organisatorisch und von der Logistik her ist das zwar problemlos
machbar, aber wenn mir die freiwilligen Helfer fehlen, ich/wir
jedesmal darüber diskutieren muß/müssen was wir überhaupt (dort)
wollen, dann stehen wir, stehe ich dumm da.
Ein Beispiel: Wenn wir wissen, dass a) in der deutschsprachigen
Wikipedia (wie im übrigen auch in anderen Sprachversionen) ein
dramatisches Übergewicht an ledigen, technikaffinen Männern unter 25
herrscht und b) insbesondere unsere Artikel zu U-Booten, Automodellen
und Computerthemen besonders gut ausgebaut sind, es bei der Literatur
und Kunst dagegen düster aussieht, macht es dann wirklich Sinn, gerade
auf den Linuxtag zu gehn?
Das (Grund-)Problem sehe ich an zwei Stellen: 1. fehlen uns Berichte
über viele Veranstaltungen und ich habe auch immer noch keine Idee
davon oder einen Überblick darüber, was die vielen z. B. Linuxtage
„gebracht“ haben. 2. ist die Frage, ob die Frage „bringt das was“ oder
spezieller „bringt das neue Autoren“ überhaupt korrekt gestellt ist
(siehe auch die Ausführungen von Olaf und Prolineserver).
Ein Nebenaspekt ist (jedenfalls für mich) auch noch, daß es ich es
wenig sinnvoll finde engagierte Leute auszubremsen: Wenn die Lust und
Zeit haben sich ein Wochenende für die Idee freien Wissens ans Bein zu
binden und nicht mehr an Mitteln (Sach~ und Geld~) abrufen, als ein
paar Flyer und das Porto für den Fahnenversand: Warum sollte man sie
in ihrem Elan stoppen an einem Linuxtag o. ä. teilzunehmen?
Und vielleicht macht es ja Sinn. Aber es ist nicht besser, sich _erst_
Gedanken darüber zu machen, welche Ziele wir mit einem Messeauftritt
erreichen wollen und welches unsere Zielgruppen sind, _bevor_ wir
irgendwo hinfahren?
Die Frage stellt sich mir nicht: Natürlich muß man vorher ein Konzept
haben und sollte eine Zielvorstellung formulieren, damit man hinterher
kritisch schauen kann, ob man sein Ziel erreicht oder gänzlich
verfehlt hat. Allerdings sehe ich dabei eher den Vorstand in der Rolle
ganz grundsätzliche Linien zu formulieren, die dann jeweils in einer
kleinen Gruppe von Interessierten gezielt für jede einzelne
Veranstaltung fokussiert und präzisiert werden (ich habe neulich mit
einer Gruppe von drei Leuten ein extrem gutes und ergiebiges Kick-Off-
Meeting zu einer Veranstaltung gemacht – zu der VA gibts heute
Nachmittag/Abend mehr hier auf der Liste).
Gruß
Henriette