Moin,
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 16 Jul 2010 15:00:36 +0200
Von: "Juliana da Costa José" <julianadacostajose(a)googlemail.com>
An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia
Deutschland e. V." <vereinde-l(a)lists.wikimedia.org>
Betreff: Re: [VereinDE-l] Die Energie des Wissens - Ausschreibung der Zedler-Medaille
2010 gestartet
Am 16. Juli 2010 13:05 schrieb Nicole Ebber
<nicole.ebber(a)wikimedia.de>de>:
= Die Zedler-Medaille 2010 =
Wir suchen herausragende neue Lexikonbeiträge in den Kategorien
Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften, die ein
wissenschaftliches Thema allgemeinverständlich vermitteln. Anlässlich
des Wissenschaftsjahres 2010 wird außerdem ein Zedler-Sonderpreis für
einen herausragenden Artikel im Themenfeld „Die Zukunft der Energie“
ausgeschrieben. Gewinner in den drei Kategorien erhalten neben der
Zedler-Medaille Preise im Gesamtwert von 6.000 Euro, die in diesem Jahr
von BASF SE bereitgestellt werden.
Hi Nicole,
danke für den Beitrag.
Grundsätzlich finde ich es sehr gut, daß sich die Industrie an der
Förderung Freien Wissens beteiligen möchte aber was mich aber
interessiert, ist inwieweit BASF sich in die Bewertung der
Wissenschaftlichen Artikel einbringt. Betrifft der zu bewertende
Artikelcontent auch ihren eingenen Artikel [1] und die der Produkte
der Gegenwart und der Vergangenheit?
Und bezüglich dessen: Wie sieht es mit BASF kritischen Artikeln aus?
Die BASF-Vorgängerfirma I.G. Farben [2] hat da vor 60 Jahren ja leider
eine etwas unrühmliche Rolle gespielt [3], [4]
Ich würde mich unwohl fühlen, wenn diese innovative Idee der
gegenseitigen Zusammenarbeit durch soche Interferenzen beschädigt
werden würde.
grundsätzlich finde ich es ja gut, wenn sich Mitarbeiter der Wikipedia Gedanken über die
angesprochenen Probleme machen, nur sollten die angesprochenen Kritikpunkte dann auch
korrekt und nicht verkürzt dargestellt werden: Die I.G. Farben sind nicht das
Vorgänger-Unternehmen der BASF sondern ein Zusammenschluss der maßgeblichen chemischen
Industrie Deutschlands von 1925 bis 1952 unter gemeinsamem Dach - die korrekte Geschichte
und die kritischen Punkte sind in dem Artikel zur BASF sowie in dem Artikel zu I.G. Farben
und einigen weiteren dargestellt.
Dass die BASF allerdings auch heute kritisch gesehen werden kann und auch sollte - als
Marktführer (tw. Monopolist) der weltweiten Chemie- und Kunststoffindustrie sowie als
Hersteller vieler "böser" Produkte - ist nachvollziehbar, daneben sollte ihre
Rolle als Arbeitgeber, Wirtschaftsfaktor und Innovationstreiber allerdings auch nicht
unberücksichtigt bleben. Conclusio: Ich finde die Wahl mutig und gut!
Ich denke (und habe das Vertrauen in die Verantwortlichen der Kooperation), dass die BASF
als Sponsor des Preises natürlich keinen Einfluss auf die Preisvergabe haben wird - ein
Einfluß auf die WP-Inhalte ist eh vollkommen unabhängig von einer 2.000-Euro-Spende für
den Zedler-Preis. Einen Platz in der Jury würde ich ihr trotz potenzieller Kritik
zugestehen (keine Ahnung, ob das vorgesehen ist?).
Btw: Ich habe bereits im letzten Jahr einen Artikel mit BASF-Bezug eingereicht, der zwar
nicht gewonnen hat aber im Nachgang als lesenswerter Artikel ausgezeichnet wurde: Basfia
succiniciproducens.
Gruß,
Achim
--
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