Ich verstehe das Unbehagen,
Über vier Dinge wird nachzudenken sein: Erstens: Wir können das Geld weder langfristig anlegen (und das ist sehr gut so, es würde ansonsten in eine Luxusvilla fließen, die der Letzte erbt, der von Bord geht) noch können wir es an die Artikelschreiber so einfach ausschütten. Wir wäre nicht mehr ein von Benutzern kostenlos geschriebenes Lexikon, wenn wir das wollten. Zweitens: Wir benötigen eine bestimmte Personalstruktur, um Wikipedia laufen zu lassen - das ist mehr als der Server kostet. Wenn wir wollen, dass Wikipedia in der Öffentlichkeit vertreten wird, brauchen wir Leute, die das tun. Wenn wir wollen, dass Gelder eingesammelt werden, brauche wir Profis dazu. Bis zu einem gewissen Grad holt diese Struktur mehr Geld herein, als sie kostet. Drittens: Wir werden uns nicht darauf zurückziehen können, dass Wikpedia genial ist und alles im Lot ist, wenn sie so weitermacht. Langfristig müssen wir Geld für die Software ausgeben, sie wird sonst gnadenlos abgehängt. Und wir müssen nachdenken, wie wir neue Webressourcen aufbauen. Wir werden ansonsten eines Tages ein nettes Lexikon unter Ressourcetools sein, die noch weit schlagkräftiger Informationen anbieten. Ich begrüße es daher besonders, dass wir in Wikidata investieren. Wir müssen Geld in die Zukunft investieren, sicherstellen, dass unsere zentrale Ressource, Wikipedia, auch übermorgen noch interessant im Geflecht der Angebote steht. Probleme sehe ich indes nicht minder: Jede Institution hat eine Tendenz, Apparate zu schaffen, und wer in einem solchen an Hebeln sitzt, kosolidiert seine Position in der Regel, wenn der Apparat unter ihm möglichst groß ist. Für mich ist die entscheidende Frage aller Geldausgabe, ob sie nachhaltig ist. Wichtig wäre eigentlich, dass wir vor Einstellungen und Personalplänen einen Konsens über zukunftsfähige Projekte suchen und dann sagen: Ja, es lohnt sich Leute einzustellen, die diese Projekte so weit anschieben, dass eine Community sie besiedeln kann. Ich denke von daher, dass wir langfristig nicht mit Vorentscheidungen über Haushaltspläne weiterkommen, in denen primär über Stellen, nicht über Projekte nachgedacht wird (ich ahnte schon, dass genau das passieren wird - man wird eine schlechte Debatte führen (verständlich - ich schreibe kostenlos in Wikipedia und andere verdienen Geld damit, das ist ungerecht), statt Projektdebatten und eine Debatte um langfristige Entwicklungsziele), Olaf (Simons)
Peter Jacobi peter_jacobi@gmx.net hat am 17. November 2011 um 00:10 geschrieben:
ob das das Geld wert ist? Keine Ahnung, aber wüßte denn jemand mit dem Geld etwas Besseres anzufangen (was kein Personal braucht!)? Es der Foundation geben?
Für meine Nachfrage geht es weniger darum, ob die Stellen über die WMDE oder die WMF bezahlt werden. Es ist nur das Unbehagen, dass die Zahl der Stellen sich nach den Einnahmen richtet, und nicht nach dem Nutzen.
Wenn das Geld einfach über ist, und nur nach sinnvolleren Möglichkeiten als Verbrennen gesucht wird, wäre es ja auch jederzeit möglich, die Spendenkampagne vorzeitig abzubrechen und zu sagen "Vielen Dank liebe Spender, aber es reicht jetzt".
Außerdem gab es ja die Idee einfach Rücklagen zu bilden, so dass nach einiger Zeit der rein techniche Betrieb der Wikipedia aus Kapitalerträgen finanzierbar ist.
Aber, entschuldige, dass ich mich eingemischt habe.
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