fullack @kurt, ich könnte es nicht besser ausdrücken.
--poupou
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Von: Kurt Jansson <jansson(a)gmx.net>
An: vereinde-l(a)lists.wikimedia.org
Gesendet: 22:03 Sonntag, 17.Juli 2011
Betreff: Re: [VereinDE-l] Rücktritt
Liebe Alice,
sehr schade, dass nun ausgerechnet Du in diesem ganzen Schlamassel die
Konsequenzen ziehst. Wir waren uns nicht immer in allem grün, aber ich weiß,
dass in den letzten Jahren wohl niemand im Vorstand so viel Arbeit für den
Verein geleistet hat wie Du. Gute und wichtige Arbeit, die von Außen oft nicht
sichtbar war und mitunter Defizite anderer zu kompensieren half.
Die Konsequenzen ziehen sollten nach der Community-Projektbudget-Affäre meiner
Meinung nach andere. Ich meine, als Vorstandsvorsitzender auf die Idee zu
kommen, einen Antrag für das Projektbudget einzureichen, zeugt schon von einer
ziemlichen Instinktlosigkeit. Aber wie zum Geier kann man es als Vorsitzender
des Budgetausschusses auch nur in Erwägung ziehen, selbst einen Antrag zu
stellen?! Sorry, aber da fällt mir echt nichts zu ein.
Die Kaltschnäuzigkeit auf der anderen Seite macht mich allerdings ebenfalls
sprachlos. Gut, der Budgetausschuss-Vorsitzende, der vor seiner Wahl noch zur
Transparenzfraktion unter den Mitgliedern zählte, gibt nach der Wahl die
verschlossene Auster und lässt dazu noch Fristen verstreichen. Dazu dann noch
die Sache mit dem eigenen Antrag, bei dessen Beratung im Ausschuss er sogar
teilnimmt. Aber unter diesen Umständen als Vorstandsvorsitzender nicht einfach
den Kontakt zu den anderen Ausschussmitgliedern zu suchen, sondern sich
heimlich auf deren Mailingliste einzutragen und sich Zugriff aufs Wiki zu
verschaffen - unfassbar.
Wie gesagt, mir drängen sich zwei andere Personen auf, die dringend den Hut
nehmen sollten.
Liebe Alice, danke für Deine über die Jahre geleistete Arbeit. Ich hoffe
ehrlich, dass Du uns noch lange erhalten bleibst - in welcher Form auch immer.
Viele Grüße
Kurt
Am 17.07.2011 20:16, schrieb Alice Wiegand:
Liebe Vereinsmitglieder, Freunde des Vereins und Leser
dieser Mailingliste,
ich werde mit Wirkung zum 31. Juli 2011 von meinem Amt als Zweite
Vorsitzende zurücktreten und den Vorstand von Wikimedia Deutschland
verlassen. Vorstand und die Geschäftsführung sind seit Freitag
nachmittag informiert.
Wenn ich etwas mache, und dazu zählt auch die Vorstandsarbeit, mache
ich es ganz oder gar nicht. Dem Vorstand und der Entwicklung des
Vereins habe ich mich mit hohem Zeit- und Kraftaufwand gewidmet, meine
Erfahrungen und meine Kenntnisse eingebracht und ich bin sehr stolz
auf das, was in den letzten Jahren erreicht wurde.
Der Vorstand von Wikimedia Deutschland trägt eine hohe Verantwortung.
Spendern, Mitgliedern und auch der Community der Wikimedia-Projekte
gegenüber. Ich war immer bereit, diese zu tragen und ich habe es, auch
in schwierigen Situationen, immer gerne gemacht. Das ist nicht mehr
so.
Als Vorstand muss ich Entscheidungen treffen und für diese auch
geradestehen. Das setzt voraus, dass ich einen Einblick in die Materie
habe und mir fehlende Informationen auf Nachfrage bereit gestellt
werden. Dies ist in der jetzigen Zusammensetzung des Vorstands nicht
mehr gegeben. Ohne Offenheit und gegenseitige Information aber ist für
mich die Basis der Zusammenarbeit verloren. Beides erwarte ich
besonders an der Stelle, die das aus meiner Sicht vertrauensvollste
Amt des Vereins innehat, dem Schatzmeister. Meine Versuche, das
Schweigen aufzubrechen, sind gescheitert.
Zugleich zeigt mir die Reaktion von Community und Vereinsmitgliedern
in der Wikipedia auf die Situation beim Community-Projektbudget, dass
dem Vorstand in seiner jetzigen Konstellation nicht nur kein Vertrauen
entgegengebracht wird. Nein, uns allen wird nur noch mit Missgunst,
Vorurteilen (und auch Vorverurteilungen) und Unterstellungen begegnet
und das mit jedem Mal, mit dem wir uns äußern. Ich kann in dieser
Atmosphäre, die es eigentlich unmöglich macht, sich als
Vorstandsmitglied überhaupt in eine ehrliche Diskussion zu begeben,
keinerlei Rückhalt für eine Weiterführung meines Amtes erkennen.
Der Rücktritt ist meine persönliche Konsequenz auf die Ereignisse der
letzten Wochen und der misslungenen Versuche der Konfliktbewältigung.
Ich sehe für mich keine Alternative.
In den verbleibenden zwei Wochen meiner Amtszeit werde ich die
Überarbeitung der strategischen Kernziele des Kompass 2020
weiterführen und für den Beschluss auf der Vorstandsklausur am letzten
Juli-Wochenende vorbereiten. Eine Aufgabe, die ich für unverzichtbar
halte, um für und mit dem Verein ein auf Bestand ausgelegtes
erkennbares Profil zu entwickeln.
Michail Jungierek wird als Beisitzer mit den meisten Stimmen auf die
Position des Zweiten Vorsitzenden nachrücken und ich freue mich sehr,
dass er dazu bereit ist.
Ich wünsche ihm, dem Vorstand und dem Verein alles Gute.
Viele Grüße
Alice Wiegand
Zweite Vorsitzende
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