Hallo Manuel,
danke für deinen ausführliche Antwort. Dass es sich dabei nicht nur um ein rein technisches Problem handelt, ist mir bewusst. Deshalb hatte ich gebeten, dass all diese Fragen geklärt werden mögen, bevor irgendein wildgewordener Commons-Admin anfängt zu löschen. Auf Wikisource haben wir bereits seit einiger Zeit eine recht umfangreiche Liste der vermutlich betroffenen Werke. Darüber hinaus betrifft es aber nicht nur WS, sondern auch etliche Werke der Malerei/Grafik etc. die von URAA betroffen sein könnten und derzeit in Artikel in der WP eingebunden sind.
Gruß
Michail
Am 5. April 2012 09:28 schrieb Manuel Schneider < manuel.schneider@wikimedia.ch>:
Hallo Michail,
ich erlaube mir - als nicht angesprochener - meinen Senf aus technischer Sicht abzugeben. Vielleicht hilft es ja die Diskussion auf praktischem Level voranzutreiben.
Es wäre relativ einfach möglich auf einem Server ausserhalb des WMF-Rechenzentrums ein MediaWiki aufzusetzen und die Inhalte per XML-Export und Extrakt aus dem Medien-Verzeichnis vom jetzigen Server rüberzuschieben und in das neue MediaWiki zu importieren. Der grösste Aufwand hier wäre die Identifizierung der inkriminierten Inhalte und ein kleines Script zu schreiben welches genau diese vom jetzigen Server holt.
Einmal im neuen MediaWiki importiert können die Inhalte per externem File-Repository (so heisst die Funktion in MediaWiki) wieder in Wikisource eingebunden werden, so wie sie derzeit aus Wikimedia Commons eingebunden werden.
Will heissen: Sobald die Inhalte verschoben und das neue EU-Wiki in Wikisource als Dateiquelle eingetragen ist sind alle Inhalte _ohne_Änderung_ in Wikisource weiterhin unter gleichem Namen verfügbar.
Aus technischer Sicht also kein riesiger Aufwand. Lösen würde ich sowas mit mehreren Servern auf denen MediaWiki läuft mit einer Hand voll Server im Hintergrund die die Daten per GlusterFS bereitsstellen, so dass Redundanz und Geschwindigkeit gegeben sind. Ein externes Backup sollte natürlich auch gemacht werden. Ich denke aber, dass die betreffenden Inhalte nur ein kleiner Bruchteil der bestehenden Inhalte ausmachen, so dass die Serverfarm und die Datenmenge ziemlich klein ausfallen wird (derzeit wohl sogar unter 1 TB). Entsprechend wird auch die Serverlast vergleichsweise gering sein.
Weitere zu klärende "Probleme":
- rechtliche Absicherung dass der Verein hier nicht ein Problem von US
nach EU bzw. DE verlagert. Bringt nichts, wenn der Verein hier als Provider auf einmal in rechtliche Schwierigkeiten kommt. Die WMF hat Erfahrungen mit der Verantwortung und den Konsequenzen Provider zu sein und besitzt die entsprechende Infrastruktur (General Counsel, Office Actions...) die WMDE (noch) nicht hat.
- Den Benutzern / Uploadern muss beigebracht werden wo sie welche
Inhalte zu parken haben. Dh. Uploadformular müssen aus Sicht der Bedienbarkeit und rechtlichen Vorgaben korrekt designt werden.
- Die Weiterverwendung / Lizenzhinweise müssen so angepasst werden, dass
ein Weiternutzer weiss, wo es Probleme gibt und wo er problemlos weiternutzen darf.
Grüsse,
Manuel
Regards Manuel Schneider
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