kilian@k-kluge.de (Kilian Kluge) am 07.10.11:
Eben genau nicht: Alle auf Commons zugelassenen CC-Lizenzen lassen sich korrekt verwenden, wenn man die CC-BY-SA-Bedingungen beachtet: Namens- und Lizenznennung, die Weitergabe unter gleichen Bedingungen spielt in der Praxis selten eine Rolle, da geht es meist nur um Abdrucken/Verwendung.
Same Attribution ist Lizenzbestandteil. Wieso spielt das in der Prxis keine Rolle? Eins meiner Fotos ziert ein Banner auf einer Seite einer im Bundestag vertretenen politischen Gruppierung. Das ist im Gegensatz zur Verwendung eines Fotos zur Illustration eines (Fließ-)Textes ein abgeleitetes Werk. Das ist keine Praxis?
Die Tatsache, dass man dann gleich seine ganze Präsentation oder Veröffentlichung auch unter eine freie Lizenz stellen muss,
Welche Lizenz genau verlangt das? Solltest Du jetzt "FAL" antworten, muß ich davon ausgehen, daß Du den Rest dieses Diskussionsfadens nicht gelesen hast.
schreckt nicht nur ab, sondern verhindert in sehr vielen Fällen auch die Verwendung: Wenn ich beispielsweise eine Veröffentlichung bei einer Zeitschrift einreiche, kann ich keine Bilder verwenden, deren Lizenz das fordert.
Sofern die das fordern würde. Ja. Welche Lizenzen auf commons (außer GFDL, aber selbst bei der bin ich mir nicht sicher) fordern das?
Es ist - nicht nur meine - Erfahrung in der Praxis. Wer gegenteilige Erlebnisse hatte, möge davon berichten.
Meine Erfahrung ist, daß bei den Anfragen, die ich erhalte, gefühlte 95% nicht wissen, wie sie es richtig anstellen sollen, weil es keine einfachen Handreichungen gibt. Ja, die bunten Hilfsknöppe zeugen von gutem Willen, mehr aber leider auch nicht. Diese Unsicherheit bei Nachnutzern ist *völlig* unabhängig von der angebotenen Lizenz. Sie besteht auch bei gemeinfreiem Material. Die Hilfeseiten zu den Lizenzen findet kaum jemand.
Und dann sinkt natürlich auch die Bereitschaft, einen solchen Wettbewerb zu unterstützen.
Ehrlicher wäre dann gewesen, CC0 vorzuschreiben. Aber dann wären es eventuell weniger Einreichungen geworden?
CC-0 fehlt die Weitergabe unter gleichen Bedingungen, die ja den "viralen" Charakter ausmachen. Das halte ich im Zusammenhang mit freiem Wissen für sehr wichtig: Es lebt einerseits davon, dass Werke möglichst uneingeschränkt verwendet und verändert werden können, gleichzeitig (so gewünscht) auch dem Urheber Respekt gezollt wird und dieses Teilen auch fortgesetzt wird -
Oben noch spielte "das in der Praxis selten eine Rolle".
es soll ja kein Selbstbedienungsladen ohne Gegenleistung sein. Diese Anforderungen erfüllt CC-BY-SA in meinen Augen sehr gut, ohne die Praxistauglichkeit einzubüßen.
Keine Frage. Nur verstehen Nachnutzer schon eine einzige Lizenz kaum, den CC-Zoo in mehreren Generationen und unterschiedlichsten Varianten gleich gar nicht. Nicht nur WP benutzt CC-Lizenzen, in anderen Bereichen sind NC und ND durchaus verbreitet. Der eine bietet dieses, der andere jenes, wir halt cc-by oder cc-by-sa an. Das ist der CC-Zoo, der Nachnutzer verunsichert.
Die Argumentation, die Welt sei kompliziert und es gäbe auch andere komplizierte Fälle, also brauche man auch nicht an einer Vereinfachung mitwirkien, halte ich für fragwürdig.
Ich /habe/ meinen Weg der Vereinfachung gewählt.
CC-BY-SA erscheint vielen - bei allen Schwächen - als die beste Lizenzvariante, die wir im Moment haben.
Mir wegen der zahlreichen Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen CC- Varianten nicht.
Vor allem aber erlaubt sie recht einfach die Weiternutzung auch in Werken, die selbst nicht frei lizensiert sind - enorm wichtig, um die Verbreitung von freiem Wissen zu fördern!
Keine Frage. Genau wie die FAL.
Gleichzeitig kümmert sich aber niemand darum, daß diese Lizenzen auch eingehalten werden. Gefühlte 99% der Nachnutzungen sind eh fehlerhaft, völlig unabhängig vom verwendeten Lizenzbapperl. Will man wirklich ein einfaches System, sollte man konsequent CC0 verlangen. Auch für alle Texte.
CC-0 ist keine freie Lizenz, sondern macht Werke gemeinfrei. Das ist ein großer Unterschied!
Ja. Gewiß. Mit dem Vorteil, daß es ein deutlich einfacheres System wäre.
Rainer