Am 08.01.2012 20:22, schrieb Tobias:
Hallo,
ich glaube Sue meint wesentlich weniger schwerwiegende Änderungen als hier befürchtet.
Niemand muss sich Sorgen um die Existenz der Chapters machen. WMF weiß, dass Chapters einen besseren Job bei lokalen Projekten machen, als WMF das je könnte.
Worum es vermutlich geht:
- Fundraising-Kuddelmuddel beenden: Statt dass künftig WMF mit dutzenden
Chaptern das Fundraising koordiniert und all diese Chapter jeweils ein oder mehrere Fundraiser einstellen wird das Fundraising zentralisiert. Dezentralisierung hat nach Ansicht von WMF keinen besonderen Mehrwert geschaffen (Anpassung der Banner durch die Chapter gab es kaum; Steuerabsetzbarkeit ist für Kleinspender nicht besonders wichtig). ==> sinnvolles Anliegen, spart Kosten
Gerade wenn man den Vereinen Geld wegnimmt, sind sie auf Fundraiser angewiesen, die unabhängig, d.h. außerhalb von Wikipedia & Co. Geld sammeln.
Warum soll sich WMF nicht mit den einzelnen Chapters abstimmen, um zielgerichtet je nach Land eine Werbekampagne zu fahren. Gerade da ist es sinnvoll wenn jedes Land einen eigenen Fundraiser hat. Auch wenn dann später Presse- und Spenderanfragen kommen.
Ich möchte nicht die Reaktionen erleben, wenn in der deutschen WP, in englisch für irgendwelche Projekte in den USA oder China geworben wird.
- Monopol der Chapter beenden: Bisher ist es so, dass sich WMF auf dem
Hoheitsgebiet eines Chapters nicht getraut hat, eigene Aktionen durchzuführen. Das möchte WMF offenbar tun können, ebenso wie Nicht-Chapter-Organisationen und Individuen direkt unterstützen. ==> sinnvoll insb. in Ländern ohne oder nur kleiner Chapter
Dies könnte sinnvoll sein. Nur schwächen solche Aktionen dann die kleinen Chapters noch mehr.
Für Deutschland erwarte ich ehrlich gesagt kaum Änderungen, da WMF (afaik) recht zufrieden damit ist, wie es hier läuft. In Anbetracht der (global) stetig steigenden Spendeneinnahmen glaube ich auch nicht an Kürzungen der Finanzmittel. Höchstens eine Verlangsamung des Wachstums der weit entwickelten Chapter könnte ich mir vorstellen.
Naja, WMF kann sagen mit dem Betrag x müsst ihr auskommen, wenn nicht ist das euer Problem. Das muss ja nicht heissen, dass von heute auf morgen der Verein die Geschäfststelle zumachen muss. Aber es bedeutet, dass jedes Jahr der Verein mit der Foundation über die Höhe des Spendenanteils verhandeln muss.
Die größte Gefahr sehe ich bei der Schaffung eines Gremiums, dass die Verteilung der Spendengelder bestimmt. Aber auch da wird sich eine Lösung finden lassen.
Eine Lösung findet sich bestimmt. Angesichts der Erfahrung wird es jedoch kaum eine Community-Beteiligung in diesem Gremium geben.
Grüße, Tobias
Gruß Liesel