Danke
Sebastian,
Tschüß
Ralf
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: vereinde-l-bounces(a)lists.wikimedia.org
[mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Stepro
Gesendet: Sonntag, 16. November 2014 20:44
An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of
WikimediaDeutschland e. V.
Betreff: Re: [VereinDE-l] Präsidiumswahl ist kein Wunschkonzert aber .......
Ich kann mich dem ausführlichen Statement von Sebastian praktisch
vollständig anschließen. Er schreibt mir aus dem Herzen.
Beste Grüße,
Steffen
--
Steffen Prößdorf
Schatzmeister
Wikimedia Deutschland e.V.
http://wikimedia.de
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen
Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei!
http://spenden.wikimedia.de/
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V.
Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter
der Nummer 23855 B.
Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt für Körperschaften I Berlin,
Steuernummer 27/681/51985.
Am 16.11.2014 um 18:52 schrieb Sebastian Wallroth:
Ich äußere mich auch gern zur anstehenden Wahl. Es
gibt weitere
Diskussionen in der Wikipedia [1] und im Forum [2], ich antworte jetzt
hier, da ich es für das immer noch beste Kommunikationsmedium für
Vereinsmitglieder halte, das wir haben. Zunächst ein paar Sätze zur
Jahresplanung, zur Unterstützung der Communities durch die
Geschäftsstelle und zu den Möglichkeiten des Präsidiums, hier Einfluss
zu nehmen.
Der Einfluss des Präsidiums auf den Jahresplan ist sehr begrenzt. Erst
in der Beratungsklausur sieht das Präsidium den aktuellen Entwurf. [3]
Das Präsidium kann in der Klausur dann nur mehr Schwerpunkte setzen
und auf eine Messbarkeit der Ziele achten. [4][5]
Die Auswirkung des Jahresplans auf die Arbeit der Geschäftsstelle ist
nahezu gleich Null. Die immer stärkere strategische Schwerpunktsetzung
auf eine Zusammenarbeit mit Freiwillige in den letzten Jahren hat
überhaupt nichts bewirkt. Eine Überprüfung der Ziele ist nicht
vorgesehen. [6]
Die Vision zum Verein, die von Pavel Richter und Sebastian Moleski
2011 entwickelt wurde, stellt sich mir so dar: Eine Geschäftsstelle,
die vom Vorstand zusammengestellt und von niemandem kontrolliert wird.
Das Präsidium ist eine Art Beirat, das möglichst mit klingenden Namen
zu besetzten ist. Die Mitglieder stellen eine verlässliche
Einnahmequelle dar und unterstreichen mit ihrer Anzahl die Bedeutung
des Vereins. Dabei ist die Geschäftsstelle der Verein. Die Zielsetzung
des Vereins ist schwammig mit Förderung Freien Wissens angegeben. Das
soll mit effizientem Einsatz der zur Verfügung stehenden Gelder passieren.
Freiwillige zwar eine historische Last, aber ein Unsicherheitsfaktor
und können vernachlässigt werden. [7]
Das kann funktionieren, aber das ist nicht der Verein, den ich mit
gegründet habe.
In meiner Vision bietet Wikimedia Deutschland allen, die an der
Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freier Inhalte mitarbeiten
wollen, die Möglichkeit dazu. Ihnen wird gezeigt, wie, wo und wann man
mitmachen kann. Er setzt sich für eine Weiterentwicklung der dafür
notwendigen Software ein. Und wo Freiwillige allein nicht
weiterkommen, werden Angestellte eingesetzt. Im Vordergrund muss
jedoch stehen, dass Freiwilligen sich im und mit dem Verein engagieren
können.
Ich denke, dass meine Vision von den meisten Mitgliedern des jetzigen
Präsidiums geteilt wird. In den Bewerbungen etlicher
Präsidiumskandidaten lese ich den Wunsch, die Stimme der Wikipedianer
und der Vereinsmitglieder einzubringen. Dass viele Wikipedianer die
Hoffnung auf eine Zusammenarbeit mit Wikimedia Deutschland nicht
aufgegeben haben und sich weiter für ihn interessieren.
Damit diese Vision war werden kann, müssen jetzt die Grundlagen des
Vereins auf den Prüfstand: Definition der Vereinsziele, Satzung,
Geschäftsordnung, Wahlordnung. Mit der Besetzung des Präsidiums in der
anstehenden Wahl wird entschieden, unter welchen Vorzeichen das passiert:
Stärkung der Selbstständigkeit der Geschäftsstelle mit einem nahezu
unkündbaren Vorstand. Eingrenzung der Kompetenz des Präsidiums auf das
Schreiben von Strategiepapieren. Beschränkung der Zusammenarbeit auf
Communities, mit denen leicht zu kommunizieren ist, wie der
WikiData-Community.
oder
Richtungswechsel hin zu einem von der Mehrheit gewollten Fokus auf das
Ermöglichen des Engagements von Freiwilligen.
Eigentlich wollte ich mich kurz fassen, aber der Herz läuft mir über.
Mit freundlichem Gruß,
Sebastian Wallroth
[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Kurier#Rechtschreib
ung:_3.E2.88.92
[2]
https://forum.wikimedia.de/wiki/Diskussion:Pr%C3%A4sidiumssitzung_3-5
[3] Der erste Entwurf der Jahresplanung 2015 ging dem Präsidium am
Abend des 21. August zu. Am 30. und 31. August fand die
Präsidiumssitzung statt, auf der inzwischen in der Geschäftsstelle
weiter überarbeitete Entwurf erläutert und gemeinsam mit Vorstand und
Bereichsleitern beraten wurde. Am Ende der Klausur konnte das
Präsidium den Entwurf mit erarbeiteten Änderungen befürworten oder
ablehnen. Ein wirklich tiefe Beschäftigung mit Einzelheiten ist den
ehrenamtlichen Präsidium nicht möglich.
[4] Bei der Beratung achteten die Präsidiumsmitglieder vor allem
darauf, dass überprüfbare Ziele gesetzt wurden und dass die
Zusammenarbeit mit Freiwilligen oberste Priorität hat. In den
vergangenen Jahren war es schon mal so, dass das Präsidium den
Jahresplan erst auf der Klausur zu sehen bekam; positiv sticht das
letzte Jahr heraus, in dem eine Einbeziehung möglichst vieler Personen
versucht wurde. Ich hielt es damals für einen guten Anfang, aus dem
man lernen könnte. Inzwischen habe ich aber aus einem Nebensatz
erfahren, dass das Experiment Mitgliederbeteiligung in der
Geschäftsstelle als gescheitert angesehen und verworfen worden ist.
[5] Auch die Mitglieder haben kaum Einfluss. Anträge an die
Mitgliederversammlung sind die einzige, jedoch relativ ungeeignete
Möglichkeit. Der ganze Prozess sollte überdacht werden; ich hätte gern
im kommenden Jahr eine Arbeitsgruppe, die sich dessen annehmen kann.
[6] Seit drei Jahren versucht das Präsidium durch die Jahrespläne, wie
auch durch die Leitlinien eine Hinwendung zu den Freiwilligen zu
erreichen. Es hat nichts bewirkt. Es wurde im Gegenteil sogar immer
schlechter. Das Mittel der strategischen Zielsetzung war völlig
wirkungslos. Die Jahrespläne waren das Papier nicht wert, auf denen
sie ausgedruckt wurde. Dieser Erkenntnis folgte der nächste Schritt:
Das Gespräch. Die Haltung des Vorstandes war jedoch sehr eindeutig und
hat sich im Laufe der Zeit nicht geändert: Man müsse sich überhaupt
mal fragen, wozu das Präsidium eigentlich da ist. (März 2013) Das
Präsidium ist vor allem dazu da, ein strategisches Papier zu liefern,
und auf dieser Grundlage erstellt die Geschäftsstelle einen Jahresplan.
(September 2013) Eine Kontrolle der Ergebnisse oder gar eine
unterjährige Einflussnahme wurde zäh verweigert.
[7] Die Vergrößerung der Geschäftsstelle nach 2010 war damals ein
notwendiger und sinnvoller Schritt. Sie wurde in enger Zusammenarbeit
von Sebastian Moleski und Pavel Richter durchgeführt. Wie sich leider
zwei Jahre später zeigte, fehlt beiden die Einsicht, dass man
Wikimedia Deutschland nur begrenzt wie eine Firma führen kann.
Sebastian Wallroth
Präsidium
Wikimedia Deutschland
http://about.me/real68er
PGP Key
https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Sebastian_Wallroth/PGP
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch freien Zugang zu
der Gesamtheit des Wissens der Menschheit hat. Helfen Sie uns dabei!
http://spenden.wikimedia.de/
_______________________________________________
VereinDE-l mailing list
VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l