Hallo Tobias,
Am 22. Mai 2014 11:08 schrieb Tobias church.of.emacs.ml@googlemail.com:
On 05/20/2014 10:15 PM, Sebastian Moleski wrote:
Der Eindruck, der hier entsteht, ist ganz einfach, dass sich Präsidium und Vorstand auf persönlicher Ebene nicht mehr grün sind und das Präsidium nun den zweifelhaften Weg gesucht hat, sich schnellstmöglich eines Ärgernisses zu entledigen. Das mag alles nicht so gewollt sein, sieht aber so aus. Eure Aufgabe wäre es gewesen, dafür zu sorgen, dass es nicht so aussieht.
Es scheint mir recht offensichtlich, dass das Präsidium nicht aus Jux und Tollerei keine ordentliche Begründung liefert, sondern weil rechtliche Gründe oder Abmachungen ein Stillschweigen erfordern. Wenn man eine gütliche Einigung schließt, dann beinhaltet das die Differenzen nicht maximal publikumswirksam in der Öffentlichkeit auszutragen.
das ist, wie auch in der Email von Kurt Kulac, eine nicht ganz richtige Darstellung des Vorgangs. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Begruendung des Vorstandes wird klar, dass ein wichtiger Konfliktpunkt zwischen Präsidium und Vorstand die Frage ist, welche Rolle Wikimedia Deutschland in Bezug auf die Community spielen soll. Die Nachfrage, wie dieser inhaltliche Konflikt aussieht und wie der Standpunkt des Präsidiums konkret aussieht, ist folgerichtig, erwartbar und nur das Ausbleiben wäre ein Zeichen schlechter Kommunikationskultur. Ein Artikel wie der von Torsten Kleinz auf heise.de war so sicher wie das Amen in der Kirche.
Kurz gesagt: Diese öffentliche Diskussion ist Folge der Kommunikation des Präsidiumss. Ebenso ist doch der Vorwurf nachvollziehbar, dass die inhaltliche Diskussion zu spät kommt. Und diese hätte man leicht ohne jeden Zusammenfang zur Frage des Vorstands fuehren können.
Dann inhaltlich: Du schreibst in einer anderen Email: "Ich meine, ein beträchtlicher Anteil der Wikipedianer sind der Ansicht, WMDE hat entweder zu viel Geld oder gibt es falsch aus."
Ja, das kann man leider wohl so festhalten. Aber ich kann mir nicht helfen, ich sah und sehe das als ein Ergebnis von Falschwahrnehmung gepaart mit dem Problem, dass viele Wikipedianer leicht beleidigt sind.
Gibt es eigentlich im Wikiversum Projekte, bei denen die Freiwilligen von einem Chapter dermassen umsorgt werden wie de.wikipedia von WMDE? Ich wuerde da klar sagen: Nicht mal näherungsweise. Das Grundprinzip, dass die Freiwilligen in den Projekten ihre Zeit, Expertise und Motivation mitbringen und Spendengelder werden dazu verwendet werden, dass Geldprobleme bei ihren Aktivitäten möglichst kein Thema sind, ist doch eine der zentralen Säulen der Arbeit von WMDE und das ist gut so.
Andererseits ist es doch so, dass Wikimedia Deutschland schon in der Satzung nicht auf Wikipedia & Co eingegrenzt ist, diese sollen nur eine besondere Rolle spielen. Das tun sie offensichtlich. Ausserhalb der Community gibt es aber eine Vielzahl von Gruppen, Organisation und Personen, die fuer die Verbreitung freien Wissens und die Wikipedia wichtig sind. Es gibt aber keine Organisation, die sich um die Zusammenarbeit mit diesen Leuten kuemmert, ausser WMDE. Deswegen muss WMDE das machen und es wäre ein Verlust, wenn nicht. Wenn wir keine Lobbyarbeit betreiben, dann muessen wir damit rechnen, dass das Urheberrecht zu unserem Nachteil verändert wird. Die Community an sich ist nicht gut darin, neue Autoren zu gewinnen, sie kann Organisationen wie Open Street Map nicht finanziell unterstuetzen, sie kann Projekte wie WikiData nicht stemmen, keine professionelle Pressearbeit machen.
Mir war es immer wichtig, dass bei Aktivitäten von Wikimedia Deutschland der Nutzen fuer die Projekte mitgedacht wird. Und es gibt eben zahlreiche Aktivitäten die Nutzen fuer die Projekte haben, aber explizit nicht Freiwilligenförderung sind.
Viele Gruesse
Philipp