On 20.05.2014, at 01:42, Stepro wrote:
Moin,
ich picke mal eben nur einen Teilabsatz raus:
/ … /
Zum Schluss noch zum Vorwurf des unüberlegten Handelns: Es wird (von mehreren Personen) so dargestellt, als sei das Präsidium ein Haufen Diskussions-Trolle, die eines Morgens aufgestanden sind und beschlossen haben, den Vorstand auswechseln zu wollen. Hier sollten sich die Betreffenden einmal fragen, wie sie zu dieser Einschätzung kommen.
Machen wir es mal andersrum: Stellt euch vor ihr seid morgens aufgestanden und lest als erstes das hier:
„Das Präsidium strebt seit längerem eine andere strategische Ausrichtung für Wikimedia Deutschland an, wie auch in dem auf der Mitgliederversammlung vorzustellenden Strategiepapier zum Ausdruck kommt, und ist zu dem Schluss gekommen, dieses nicht mit dem derzeitigen Vorstand umsetzen zu können. Präsidium und Vorstand sind daher übereingekommen, einen geordneten Übergang gemeinsam zu gestalten.
Der Verein und Pavel Richter haben sich geeinigt, dass eine einvernehmliche Trennung erfolgt und Gespräche über die Modalitäten einer gütlichen Einigung stattfinden. Im Namen des Vereins danke ich Pavel Richter für seine sehr gute Arbeit …”
Da sind einige Stellen 'drin, die den Entschluss für den unbedarften Leser (also jeden, der nicht so tief in den Geschäften des Präsidiums steckt wie die Mitglieder des Präsidiums) zu einem plötzlichen und unerwarteten machen: Auf der MV soll ein Strategiepapier vorgestellt werden, das – soviel ist laut euren Worten bereits jetzt schon klar – mit dem Vorstand nicht umgesetzt werden kann. Die MV ist in 5 Tagen, sehr bald also und als erstes fragt sich der Leser wieso man diese 5 Tage nicht noch abwarten wollte … oder konnte? Der Leser ahnt zwischen den Zeilen tiefen Dissens und dramatische Szenen.
Dann: „ … einvernehmliche Trennung … Modalitäten einer gütlichen Einigung” – das sind Buzzwords, die man immer in solchen Situationen liest (niemand geht davon aus, daß u. U. wahrheitsgemäß berichtet wird, daß man sich 2 Stunden lang angebrüllt und am Schluß türenknallend das Gebäude verlassen hat). Sprich: Liest man, glaubt man aber nicht; weil es in den meisten Fällen nur schöne Worte sein werden und nicht die Wahrheit. Umso besser und auch sehr beruhigend, wenn es in diesem Fall den Tatsachen entspricht!!
Und abschließend: „ … danke ich Pavel Richter für seine sehr gute Arbeit …” – sowas schreibt man, wenn der Mitarbeiter den Laden verlassen hat oder die Trennung oder eine Freistellung unmittelbar oder in den nächsten Tagen passiert. Nicht, wenn man den Mitarbeiter noch einige weitere Monate beschäftigt. Ihr wolltet damit etwas Nettes sagen, aber die Botschaft die beim Leser ankommt ist eine vollständig andere (zumal das auch eine klassische Buzzword-Phrase ist – niemand schreibt über einen langjährigen Mitarbeiter, daß man froh ist einen Weirdo losgeworden zu sein ;))
Wenn Du mich fragst wie es zu meiner Einschätzung dieser Entscheidung als so plötzlich und unerwartet kommt: Ja, ich las in den Präsidiumsprotokollen, daß es wohl einige Streitpunkte gab, man sich nicht ganz grün war und wohl einige Kabbeleien stattgefunden haben. Aber, herrjeh!, das gabs bisher immer wenn ein neues Präsidium an den Start ging und man hatte sich immer irgendwie zusammengerauft und dann zusammengearbeitet. Was um Himmels Willen muß passiert sein, wie tief müssen die Gräben sein, wie absolut unvereinbar die Vorstellungen, wenn man jetzt zu so einer drastischen (und endgültigen!) Maßnahme greift??
Macht also bitte nicht den Fehler eure Informationsstände für alle Vereins-Mitglieder als unmittelbar präsent und nachvollziehbar vorauszusetzen.
Gruß
Henriette