Am 19.05.2014 21:23, schrieb P. Birken:
Das hier ist ziemlich schockierend und die kaum stattfindende Kommunikation ist inakzeptabel.
Ich lese aus der ganzen Sache heraus, dass eine Mehrheit des Präsidiums die Ausrichtung des Vereins ändern will. Rational interpretiert muss das ja derartig dramatisch sein, dass die sofortige Abberufung des Vorstands kurz vor einer MV notwendig erscheint. Nun muss man ja kein Hellseher sein, um jetzt schon den Vorschlag zu kennen: Der Verein und die Geschäftsstelle sollen darauf reduziert werden, die Arbeit in den Communities zu unterstützen. Weder erschliesst sich daraus eine Notwendigkeit des getroffenen Beschlusses, noch wird klar, warum so eine Abkehr von der Ausrichtung der letzten zehn Jahre, ohne Absicherung durch einen MV-Beschluss durchgeführt wird. Ich finde das ehrlich gesagt skandalös und erwarte, dass die Präsidiumsmitglieder die das hier zu verantworten habe, Farbe bekennen.
Gleichzeitig erscheint es auch nicht durchdacht. Die Suche nach einem neuen Vorstand wird ein halbes Jahr dauern, eher länger da es ja offensichtlich vor einer neuen Ausschreibung erstmal längere Diskussionen über die Tätigkeitsbeschreibung geben muss. Dann muss man 3-6 Monate warten, damit die Person aus ihrem bestehenden Vertrag rauskommt und dann soll die neue Person ja eingearbeitet werden. Und dann ist man nahe am von Sebastian genannten Zeitpunkt des Endes der Bestellung des Vorstands.
Tut mir leid, aber das passt alles hinten und vorne nicht und wirkt hochgradig unprofessionell von Seiten des Präsidiums.
Viele Grüsse
Philipp
Hallo Philipp,
da ich Dich als sehr überlegten und verantwortungsbewussten Menschen kenne, bin ich über diese Deine Mail sehr überrascht und auch enttäuscht. Du stellst hier leider Dinge als Fakten dar, die schlicht nicht zutreffen. Deine Unterstellung, wir würden die Arbeit der Geschäftsstelle reduzieren wollen, ist gefährlicher Unfug und zutiefst geeignet, unsere Mitarbeiter zu verunsichern und schadet damit dem Verein enorm. Dein Handeln kann ich daher leider nur als äußerst verantwortungslos bezeichnen.
Zu den Fakten: Es gibt keine Abberufung des Vorstandes, schon gar keine sofortige. Wie von uns dargestellt, trennen sich Verein und Vorstand im gegenseitigen Einvernehmen, mit einem geordeneten Übergang. Wir reden hier nicht über sofort, sondern über einen Zeitraum von Monaten. Die falsche Darstellung zu verbreiten, der Vorstand wäre abberufen worden, ist der Sache (und im Übrigen auch Pavel) nicht dienlich und kann konkreten Schaden anrichten.
Besonders nochmals zu den Mitarbeitern: Das Präsidium schätzt ausnahmslos die Mitarbeiter des Vereins. Wir haben heute (das verstehe ich übrigens unter verantwortungsvollem Handeln) natürlich zuerst unsere Mitabeiter informiert und ihnen versichert, dass es keinerlei Bestreben zu einem Personalabbau gibt. Im Klartext: Wir möchten mit den sehr engagierten Mitarbeitern natürlich weiterhin zusammen für Freies Wissen arbeiten. Alle - und zwar wirklich alle - Bereiche der Geschäftsstelle sollen bestehen bleiben. Da auch schon Gerüchte bgzl. der Softwareentwicklung aufgekommen sind: Wir sind stolz auf diese Abteilung und schätzen ihre Arbeit. Das Präsidium kann sich gar einen weiteren Ausbau vorstellen. Im Gegenteil setzt sich das Präsidium schon länger dafür ein, dass die Mitarbeiter des Vereins künftig früher Sicherheit über ihre Weiterbeschäftigung erhalten, d. h. Anschlussverträge bzw. Entfristungen so früh wie möglich erfolgen. Ebenso begrüßt das Präsidium die Gründung eines Betriebsrates, mischt sich jedoch aus naheliegenden Gründen nicht in diesen Prozess ein.
Zum Schluss noch zum Vorwurf des unüberlegten Handelns: Es wird (von mehreren Personen) so dargestellt, als sei das Präsidium ein Haufen Diskussions-Trolle, die eines Morgens aufgestanden sind und beschlossen haben, den Vorstand auswechseln zu wollen. Hier sollten sich die Betreffenden einmal fragen, wie sie zu dieser Einschätzung kommen. Das aktuelle Präsidium ist in seiner Zusammensetzung sehr divers, und repräsentiert damit einen größeren Querschnitt verschiedener Interessensgruppen und Erfahrungen. Die Mitglieder erstrecken sich dabei von Studenten über leitende Angestellte, Freiberufler bis hin zum Universitätsprofessor. Man sollte doch also davon ausgehen können, dass hier ein Gremium mit sehr viel Erfahrung und Sachverstand besteht. Die Überlegungen kamen auch nicht kurzfristig, sondern entwickelten sich über mehrere Monate. Die Abstimmung ergab einen überdeutlichen Konsens: 9 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung. Warum unser Vorsitzender, der zumindest nicht gegen den Beschluss stimmte, diesen nun plötzlich und für uns unerwartet so gar nicht mehr mittragen kann, entzieht sich allerdings meinem Verständnis.
Bitte verstehe diese Mail nicht als Rant o. ä., sondern als tiefe Besorgnis, dass mit der Darstellung teilweise absurder Ideen als Faktum ein gewaltiger Schaden für den Verein angerichtet werden kann. Ich möchte alle auffordern, verantwortungsvoll im Interesse des Vereins zu handeln und ihre sicher auch berechtigten Bedenken mit Tatsachen statt mit wilden Thesen zu untermauern.
Mit freundlichen Grüßen,
Steffen Prößdorf