Hi,
Kurt schrieb: "Die Spendenkampagnen bieten interessierten Lesern auch einen
Anlass, sich näher mit dem Projekt, seinen Zielen und Idealen zu
beschäftigen." --- Gibt es dafür eine Auswertung?
Abgesehen davon, dass ich Martins generelle Kritik teile und im Gegensatz
zu Kurt schon sehe, dass es da Verbesserungsbedarf bei der Sicherung des
öffentlichen Ansehens des Projektes sehe, leben wir in Deutschland mit
unseren eigenen Kampagnenhoheit noch im Paradies.
Wenn man nämlich die gerade parallel heiss laufende Debatte[1] auf der
internationalen Mailingliste liest, wo sich gerade von UK über Netherlands
und rund um die Welt die Community über die US-optimierte/zentristische
Spendenbanner-Kampagne sehr gesittet und detailiert auslässt. Und natürlich
keinerlei Reaktion seitens WMF. Es zeigt sich erneut, dass die Haltung der
WMF betreff der Entmündigung der Chapter in Sachen Spenden keine Zukunft
hat und hier das deutsche Modell kein Auslaufmodell, sondern Vorbild für
Chapter ist.
Beste Grüsse
Jens
[1]
(von
Liam Wyatt gestartet, mit breiter Zustimmung)
Am 19. Dezember 2014 um 18:27 schrieb Kurt Jansson <kurt(a)jansson.de>de>:
Hallo Martin!
Ich weiß nicht, wie man hierüber am besten
diskutieren kann.
Eines können wir jedoch festhalten: Wir
überzeugen von Jahr zu Jahr
immer mehr Menschen von einem finanziellen Engagement für Freies Wissen.
Man könnte hier somit auch die Gegenthese aufstellen, dass gerade das
Fundraising an der Verbesserung der Marke gearbeitet hat.
Da das Fundraising ja nicht mal die (Bild-)Marke
verwendet, sondern
quasi
huckepack auf der (zweifelsohne) positiv
konotierten Wikipedia segelt,
halte ich das für eine sehr gewagte These.
Ich halte die These nicht für gewagt. Das Fundraising bringt unseren Lesern
jedes Jahr in Erinnerung, dass Wikipedia von einer gemeinnützigen
Organisation betrieben wird, was für eine Website dieser Größe ja sehr
ungewöhnlich ist. Oft wurde dabei auch kommuniziert, dass die Enzyklopädie
von Freiwilligen erstellt wird. Beides ist auch im Jahr 2014 vielen nicht
klar. Die Spendenkampagnen bieten interessierten Lesern auch einen Anlass,
sich näher mit dem Projekt, seinen Zielen und Idealen zu beschäftigen.
In einer früheren Mail beschriebst Du das Fundraising mit "Hasenfuß-Taktik"
und "Bloß keine Experimente". Ich weiß nicht, wie ausgiebig Du Dich vor
Deiner Kritik mit der Genese der Spendenkampagnen beschäftigt hast, aber es
wurden in der Vergangenheit sehr viele unterschiedliche Ansätze
ausprobiert, sowohl was Darstellung als auch Inhalt betrifft.
Und natürlich ist es wichtig, der öffentlichen Wahrnehmung des Projekts
beim Fundraising keinen Schaden zuzufügen und auch moralisch integer zu
bleiben (
http://enwp.org/File:Natlamp73.jpg ;-). In beiden Punkten haben
wir uns meines Erachtens nichts vorzuwerfen.
Ich fände es auch prima, wenn die Kampagne neben der Spendenakquise quasi
im Vorbeigehen noch allerlei weitere Ansprüche und Funktionen erfüllen
würde (mehr Aufklärung über das Projekt, Autorengewinnung, Sensibilisierung
für unsere politischen Anliegen usw.), dabei ästhetisch ist und weniger
nervt. Wie Till schon schrieb, die Gefahr ist halt, dass dies zu Lasten der
Spendeneinnahmen geht bzw. die Laufzeit in die Länge zieht. Aber konkrete
Ideen für alternative Ansätze oder Verbesserungen im Detail sind immer
willkommen. Darüber lässt sich dann auch viel besser diskutieren.
Viele Grüße
Kurt
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