Am 13.09.2011 13:23, schrieb Ziko van Dijk:
Liebe Leute,
beim Bildfilter geht es um nur eine Sache: ein Individuum möchte/kann bestimmte Bilder nicht sehen. Das ist alles. Es hat nichts mit Bevormundung, Kindersicherung oder gar Zensur und Bücherverbrennung zu tun. Wer so schreibt, zeigt Mängel in seiner historisch-politischen Bildung und fehlenden Respekt gegenüber Menschen, die tatsächlich unter Zensur leiden. (Godwin's Law.) Den Zensoren im Iran oder in China ist der Bildfilter völlig egal, die haben andere Mittel.
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lb Ziko, es ist ein Trugschluss in der Argumentation, zu meinen, dass, wenn ein Individuum bestimmte Bilder nicht sehen will, er auch in der Lage sein wird, selbst zu entscheiden, dass "diese Bilder" nicht sichtbar werden. Für ihn selbst.
Dieses Individuum entscheidet nicht selbst darüber, um welche Bilder es geht, sondern er entscheidet sich dafür, dass bestimmte Bilder, welche andere als anstößig empfinden, dann für ihn nicht sichtbar werden. Gäbe es einen individuellen Filter, den jeder Erwachsene als Schutz für sich und seine Kinder einstellen kann (und zwar jedes Bild für sich, durch seine eigene Überzeugung selbst bestimmt), dann hätte ich kein Problem. Aber es werden andere diese Entscheidung treffen, ohne Rücksicht auf individuelle kulturelle Befindlichkeiten. Es wird keinen christlichen, muslimischen oder hinduistischen Filter geben, keinen der sich speziell auf die USA bezieht oder den Vatikan (der wahrscheinlich eh deckungsgleich ist), Es wird eine globale Indizierung geben. Kulturelle Eigenheiten werden damit nicht berücksichtig - das ist der Trugschluss - sondern der Versuch unternommen, einheitliche kulturelle Bedingungen global vorzuschreiben. Das Lemma Bilderverbot lässt hier einen Vorstellung erahnen, wie weit das gehen kann.
Um das durchzusetzen wird einen Kreuzzug geben. Auf commons, und zwar einen gewaltigen! Inklusive einem Aufruf des Papstes und der Mobilisierung von tausenden evangelikalen Frömmlern, die Rettung unserer Kinder durch Indizierung von hunderttausenden Bildern durchzuführen. Und jeder, der bei dieser Indizierung tätig sein wird, wird sagen: ich möchte diese Bilder nicht sehen - und sieht aber bei der Kategorisierung genau diese weil er sie sucht, jeder der sich daran beteiligt ist das erste Mal überhaupt damit konfrontiert, dass hier etwas indizierungswürdiges vorhanden sein könnte! Diese Herrschaften werden niemals sagen: ich möchte, dass andere diese Bilder nicht sehen sollen. Sie werden nur von ihrer eigenen Betroffenheit sprechen, die aber gefälligst auch die Betroffenheit aller zu sein hat.
Und es werden Leute sein, die sonst eigentlich nichts zum Projekt je beigetragen haben.
Es ist offenbar von Leuten beschlosssen worden, die von der Alltagsarbeit von wikipedianern aber auch Lesern weit entfernt haben. Die nicht mehr wissen was es heißt, sich täglich über Stunden mit dem Projekt zu beschäftigen, um es weiterzubringen.
h.