Moin moin allerseits,
also richtig verstehe ich nicht, warum ihr weiterhin immer wieder die gleichen Fehler
macht. Ihr geht vorsorglich schon in Verteidigungsstellung und mauert oder gebt
Schuldzuweisungen ab.
Das bringt doch niemanden weiter!
Es stehe doch mal einer der Verantwortlichen (oder besser noch der gesamte Vorstand) auf
und erkläre:
* Ja, wir haben Fehler gemacht
* Ja, sich die erweiterten Rechte zu geben war aus Ungeduld und mangelndem
Wissensaustausch unser größter Fehler
* Ja, wir wurden nicht als Manager geboren, darum müssen auch wir dazulernen
* Ja, wir haben die Anforderungen dieses mittlerweile riesigen Vereins zu Anfang
unterschätzt
* Ja, eigene Projekte einzureichen ist, im nachhinein betrachtet, ein riesiger Fehler
gewesen. Es ist zwar laut Satzung keineswegs verboten, aber wir hätten unsere persönlichen
Interessen und Ideen zugunsten der Community zurücknehmen sollen, da immer ein gewisses
Geschmäckle übrig bleibt, egal wie sauber es gehandhabt wurde
* Ja, wir haben aus unseren Fehlern und eurer Reaktion gelernt
* Ja, wir werden die Kommunikation untereinander und dem CDP nachhaltig verbessern
* Ja, wir wollen auch weiterhin lernbereit sein und möchten einen, ich sage mal, Ethikrat
aus z.B. fünf verdienten bzw. langjährigen WP-Usern bilden, dessen Meinung wir vor solchen
Aktionen einholen werden und dessen Empfehlung wir, sofern mit dem Gesetz und unseren
Statuten vereinbar, auch berücksichtigen werden. Die Kosten wären via Skype
vernachlässigbar gering. Der zusätzliche Zeitaufwand überschaubar.
* Ja, wir wollen auch weiterhin unser Bestes im Sinne des Vereins geben.
* Ja, wir haben auch verstanden, dass mehr Offenheit gegenüber der Community und den
Gleichgesinnten, die täglich für das Wachstum des freien Wissens beitragen, notwendig ist
* Ja, das wollen wir jetzt als erste Maßnahmen umsetzen. Dafür bedarf es aber einige Tage
und einiger Gespräche
So inn etwa wünschte ich mir eine Reaktion. Den Unsinn gegen Gerüchte anzukämpfen könnt
ihr Euch sparen. Dementieren ja, aber eine Beweisführung gegen Gerüchte ist unmöglich, da
halt nur Gerüchte. Und so wie sie bisher vorgebracht wurden wurde gezielt darauf
hingearbeitet, die schlimmsten Zweifel in jedem Mitlesenden zu wecken. Vertrauensvorschuss
gibt es nicht mehr - der muss erst wieder hergestellt werden
Für den sog. Ethikrat stelle ich mich als Erster zu Verfügung und ich wette, binnen
weniger Tage finden sich weitere User, die sich - für WP - in den Kampf stürzen würden.
Denn der Großteil der User ist an einem Weiterbestehen und an Optimierung interessiert -
die paar Schreihälse und Schmutzwerfer richten zwar einen gewaltigen Schaden an,
demontieren nachhaltig die Glaubwürdigkeit des Vorstands und des gesamten Vereins - aber
die meisten User können zwischen gewollter Eskalation und sinnvoller Diskussion
unterscheiden. Wenn dann auch zeitnah die ersten Meldungen des Ethikrats und der
Vereinsleitung zu verzeichnen wären, wäre die Community sicherlich beruhigter. Die
Community muss erkennen, und der Vorstand muss es auch wollen, dass alsbald eine Besserung
eintritt, denn diese Grabenkriege wegen vermeidbarer Nichtigkeiten sind nur für Alle
schädlich.
Ihr müsst nur eines tun: Geschlossen ein sauberes, gewolltes Statement abgeben und Euch in
Zukunft auch daran halten.
Gruß
Peter200
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: vereinde-l-bounces(a)lists.wikimedia.org
[mailto:vereinde-l-bounces@lists.wikimedia.org] Im Auftrag von Liesel
Gesendet: Donnerstag, 21. Juli 2011 21:10
An: vereinde-l(a)lists.wikimedia.org
Betreff: Re: [VereinDE-l] Rücktritt II
Am 21.07.2011 00:45, schrieb Olaf Simons:
Liebe Wikimedia Mitglieder,
ich ließ zwei Tage auf meine Post hingehen. Zwei Dinge. Das erste zur Frage, der
Grenzen dessen, was ich hier offen hätte fragen dürfen, das zweite zur Frage
nach dem konstruktiven Kern.
Erstens
Ich fragte nach dem Wahrheitsgehalt von Gerüchten, die gewählten Amtsträger auf
sich zogen – in Positionen, in denen sie sich allerdings anderen Nachfragen
aussetzen. Ich fragte mit massiven Anhaltspunkten für seltsame Geschääftspläne.
Die Projektideen von Achim sind hier: und die Projektidee von Sebastian
hier: einsehbar einschließlich der entsprechenden Kostenkalkulation. Wie
du sehen kannst wurden diese Informationen von Achim
(
http://achimraschka.blogspot.com/2011/07/antrage-zum-community-projektbudge…)
am 4. Juli 2011 und von Sebastian
(
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Community-Projektbudget/Antragswerks…)
am 4./6. Juli 2011 veröffentlicht. Also zwei Wochen vor deiner Mail mit
den massiven Anklagepunkten. Man sollte schon die öffentlich bekannten
Fakten zur Kenntnis nehmen, bevor man sich weit aus dem Fenster lehnt.
Bisher nicht öffentlich bekannt sind die Projektvorschläge des
Schatzmeisters des WMDE und Vorsitzenden des CPB-Ausschusses Olaf Kosinsky.
Und ich fragte, nachdem man uns soeben eröffnete, dass
der Vorstand explodierte.
Die zweite Vorsitzende trat zurück, nicht etwa, um dem Verein die Folgen eines
eigenen Fehltritts zu ersparen, sondern mit der Erklärung, dass der
Schatzmeister und Vorsitzende des Gutachtergremiums den Vorstand ruiniert habe.
Vielleicht hättest du dir die Zeit nehmen sollen und die Diskussionen
und den Diskussionsstil auf der ML und vor allem auf der Diskussionseite
zum Projekt zu lesen. Dann wäre dir möglicherweise aufgegangen worin der
Rücktrittsgrund liegt. Aber wie oben schon erwähnt, gehärt dazu, dass
man sich auch die Mühe macht, entsprechende öffentliche Informationen
zur Kenntnis zu nehmen.
Aus dem Gutachtergremium trat zuvor ein Mitglied hoher
Achtung zurück unter dem
Protest, der Vorsitzende des Vorstands habe dieses ihr Gremium in einer Weise
demontiert, die effektiv seinen Rücktritt verlangt hätte. Man serviert uns
Rücktritte und bittet uns Konsequenzen zu ziehen.
Ich artikulierte meinen Unmut über die genannten Gerüchte, da uns im März vom
ersten Vorsitzenden versichert war, dass man nach drei solchen Amtsperioden so
was nicht mehr zu befürchten habe. Nun ist indes klar: Die aktuelle Zerreißprobe
war in dieser kurzen Amtszeit gezielt riskiert.
v
Ein schwerer Vorwurf, den du bitte begründen solltest.
Mal um Mal heißt es in der Mailingliste, es ginge uns besser, wenn endlich
Vertrauen und Ruhe herrschte. Ihr vergesst, dass wir noch glücklich sind, wenn
solche Geschichten intern und im Vorfeld auffliegen. Wir riskieren nicht
Wikimedia, sondern Wikipedia – die Arbeit anderer. Ich bin in diesem Verein vor
allem, um sicher zu stellen, dass man für ihn spenden kann - ganz offen: Um
Wikimedia zu kontrollieren. Für mich ist das, was da als Destillat der Gerüchte
soeben übrig blieb, Zeichen eines vollkommen unverantwortlichen Hantierens der
Wikimedia-Verantwortungsträger mit Wikipedia.
Wikipedia wird durch die Arbeit des Vereines Wikimedia Deutschland in
keinster Weise riskiert. Das Enzyklopädie-Projekt kann auch ohne das
deutsche Chapter exisiteren.
Das könnte noch hingehen, wenn wir nicht exakt darüber
diskutiert hätten, wie
wir transparentere Entscheidungsstrukturen hinkriegen – ich lese nirgends ein
Plädoyer für transparente Strukturen, die solche Machtspiele und solche Anträge
schlicht uninteressant machen. Ich lese überall nur Plädoyers für mehr
Intransparenz, mehr freiwillige Selbstzensur, mehr Riskieren eines wirklichen
Korruptionsfalls.
Diese Fragen sollten zu allererst den Mitgliedern des CPB-Ausschusses
gestellt werden. Ursächlich auf Grund deren Informationspolitik ist die
derzeitige Lage entstanden. Das Problem sind nicht irgendwelche
gestellten Anträge von Vorstands -oder Ausschussmitgliedern.
Zweitens mithin
und auf die Frage nach dem konstruktiven Beitrag – der ist nun nicht neu, jetzt
aber vielleicht allen Parteien klarer zu plausibilisieren. Wir müssen
nachdenken, wie wir transparente Projektvergabe-Verfahren hinkriegen. Es geht
nicht um das Aufdecken seltsamer Geschäftsideen, sondern darum, dass es
Verfahren gibt, in denen man solche Ideen gar nicht erst einbringt:
Wir müssen alle Projekte, und zwar allen voran die der Vereinsführung, einer
internen offenen Vorabdiskussion aussetzen. Wir sind dabei angewiesen auf die
anonyme „Community“, die allein gänzlich ungeniert sagen kann, wenn sie was an
der Spitze suspekt findet.
Angesichts der Diskussionskultur in der Wikipedia, sehe ich eher Hauen
und Stechen als eine konstruktive Debatte in und mit der Community.
Jedes interne Entscheidungsverfahren kann man so
kompliziert wie auch immer
gestalten (das ruft allenfalls Regelfüchse auf den Plan), es wird Korruption
nicht verhindern. Die Regel aller internen Prüfungsverfahren ist, dass niemand
in ihnen seinen Verdacht offen ausspricht, da jeder Sorge hat, ihn trifft bei
nächster Gelegenheit ein ebensolcher Verdacht nun ungerechtfertigt. Immer gilt
intern: Verhilfst du meinen Projekten zu grünem Licht, dann unterstütze ich
deine. Ich beschädige deinen Ruf nicht, du nicht meinen. (Und immer gilt darum
auch: feindliche Projekte schießt man intern in verdeckten Intrigen ab.)
Korruption und Intrigen werden nur gemieden, wenn man schon beim ersten
Einreichen mit dem prekären Projekt auffällt – dann reicht man sowas einfach
nicht ein.
Es mag für Anfänger unter Antragstellern peinlich sein, in offenen Verfahren
Belustigung über kuriose Projekte zu riskieren (das war angeblich der Grund für
das intransparente Verfahren). Die Sorge um die Anfänger ist unbegründet.
Neulingen ist extrem geholfen, wenn sie erfolgversprechende Projekte auf Seiten
nebenan sehen können.
Ich denke es ging nicht um kuriose Projekte. Sondern eher um naiv
geschriebene Anträge. Es käme einer Bloßstellung und Zurschaustellung
gleich, wenn man die "Unfähigkeit" mancher Menschen (mit Klarnamen)
einen ordentlichen Antrag zu stellen ungefragt an die Öffentlichkeit zerrt.
Wir brauchen ein Gutachtergremium, das frei urteilen
kann. Es darf weder dem
Vorstand verpflichtet sein (etwa durch Teilnehmer, die gleichzeitig dem Vorstand
angehören), noch darf es selbst Projekte ins Rennen schicken. Noch sollte es
selbst auch nur die Entscheidungen treffen. Wir brauchen eine Plattform, die
offen im Blick auf die Vorabdebatte und die zu erwartenden Folgen Warnungen
artikulieren kann. Gutachten sind nötig, damit Entscheidungsträger sich später
nicht darauf zurückziehen können, diskutierte Probleme nicht auf dem Schirm
gehabt zu haben.
Ich denke so wie der CPB-Ausschuss derzeit eingerichtet ist, ist er
schon funktionsfähig und richtig. Einzig das Problem mit den
Interessenkonflikten durch Anträge aus Vorstand und CPB-Ausschuss selber
ist zu lösen. Dafür muss nicht gleich alles wieder über den Haufen
geworfen werden. Ein paar einfache Zusatzregeln reichen da schon.
Alle, die am Ende Entscheidungen über die Projekte
treffen, müssen diese
öffentlich begründen. Verantwortung sollten sie über die regelmäßigen Wahl
riskieren. (Vorsicht mithin vor dem Verschieben von Projektvergabe-Kompetenz auf
eine Person, die selbst nicht gewählt, nur angestellt ist).
Die öffentliche Begründung des CPB-Ausschusses und der Entscheidung ist
vorgesehen. Dies ist jetzt keine neue Forderung. Vielleicht solltest du
dich doch mal besser informieren.
Gruß Liesel
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