Hallo Steffen,
was willst du eigentlich noch hören, es ist doch alles gesagt. Für dich aber gern nochmal meine Sicht zusammengefasst (Tacheles):
Problem 1: Massives internes Kommunikationsproblem mit dem Schatzmeister - er spricht schlicht nicht mit dem Restvorstand, mauert und lamentiert auf Rückfragen herum (oder antwortet gar nicht) und lähmt damit insbesondere die Arbeit im Bereich CPB. Vertrauensvolle Zusammenarbeit ist unmöglich.
Problem 2: Massives Mißtrauen seitens Community und Vereinsbasis - jedes Wort wird uns im Mund umgedreht, jede Erklärung zu Vorwürfen umgebastelt. Der Vorstand kann entsprechend nicht auf einer vertrauensvollen Basis arbeiten und kommunizieren, wird angefeindet und unter Druck gesetzt. Qua Amt sind wir in den Augen derjenigen, für die wir unsere Freizeit verbrennen, korrupt und geldverliebt, sozial inkompetent oder eben lernresistent (wie in deinem Blog sehr schön demonstriert)
Lösungswege: keine Ahnung - dafür wird nun die dritte Telko in Folge für Diskussionen draufgehen. Olaf aus dem Amt entheben wäre eine Option für Problem 1, wäre zum einen jedoch intern nicht tragfähig und Problem 2 jedoch noch weiter verstärken ....
Oder auf deine Frage zu antworten: Nein, ich sehe nichts, was man sinnvoll kommunizieren könnte aus dieser Situation heraus, das nicht gleich wieder mit einem shit-storm beantwortet wird.
Ich hoffe, diese Antwort entspricht etwa dem, was du erwartest - von anderer Seite wird sie für mich schlicht wieder Haue bedeuten.
Achim
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 18 Jul 2011 01:54:44 +0200 Von: Stepro wiki@stepro.de An: vereinde-l@lists.wikimedia.org, vorstand@wikimedia.de Betreff: Re: [VereinDE-l] Rücktritt
Liebe Vorstandsmitglieder,
ich bin sauer. Jawohl, ich bin stocksauer auf Euch!
Offenbar gibt es Probleme im derzeitigen Vorstand, die viel tiefgreifender sind, als das fast jeder Außenstehende vermutet hätte. Wenn ich Alices Mail richtig verstanden habe, funktioniert die Zusammenarbeit eher überhaupt nicht. Und dies scheint sich nicht (nur) auf das CPB zu beziehen.
Wenn die Probleme aber derart groß sind, dass sie sogar zum Rücktritt von Alice führen, wieso wissen wir Vereinsmitglieder dann nicht davon? Ich bedaure den Rücktritt von Alice außerordentlich. Eigentlich fehlen mir auch nach ein paar Stunden noch immer die Worte dazu. Glücklicherweise werde ich bald zur Wikimania die Gelegenheit haben, mit ihr persönlich darüber zu sprechen und ihr für ihre Arbeit im Vorstand zu danken.
Aber der eigentliche Grund für diesen Schritt ist mir völlig unklar. Wenn Alice schreibt, dass wichtige Informationen innerhalb des Vorstandes zurückgehalten werden, und mehrere Nachfragen erfolglos blieben, frage ich mich schon: Was ist da eigentlich los? So sehr ich begrüße, dass Michail bereit ist, das Amt zu übernehmen: Ein einfaches "weiter so" kann es meiner Meinung nach nicht geben. Am Samstag habe ich noch einen längeren Blogbeitrag (*) geschrieben, wie sehr mich die Kommunikationsdefizite des Vorstands stören. Am Sonntag Abend darf ich dann lesen, dass das Fass bereits am Freitag übergelaufen ist.
Als Vereinsmitglied will ich jetzt endlich wissen, was in aller Welt im Vorstand los ist und wo genau die Probleme liegen. Wie bereits im Blog erwähnt, gibt es dafür einen internen Mitglieder-Bereich im Forum. In den bisherigen Mails als Reaktion auf den Rücktritt war von "Trollen", einer "schreiende Minorität" und einer destruktiven Diskussionskultur die Rede. Letzterem kann ich nur zustimmen, bei den ersten beiden hoffe ich, dass man mich nicht dazu zählt. Allerdings finde ich es zu einfach, die Schuld nur bei einigen Communityvertretern zu suchen. Natürlich war es nicht angebracht, gleich ohne jedes Hintergrundwissen wild zu diskutieren, mit teilweise sehr persönlichen Anfeindungen. Ich selbst habe z. B. sehr bewusst die ganz Zeit abgewartet, bis auch die 2. Telefonkonferenz vorbei war und mich erst danach zu Wort gemeldet - sehr sachlich und höflich, wie ich hoffe. Als dann jedoch immer noch keine klaren Fakten auf den Tisch kamen, fühlte auch ich mich (nicht zum ersten mal) etwas verschaukelt. Wenn man als Vereinsmitglied immer und immer wieder von der fehlenden Kommunikation enttäuscht wird, und alles, was vom 1. Vorsitzenden zurückkommt, nur leere Phrasen und Kritik an mangelnder Geduld sind, kann einem schon einmal der Kragen platzen. Von daher kann ich auch die "Meckerer" inzwischen etwas verstehen.
Wie sollen wir Euch denn unterstützen bzw. auch nur verstehen, wenn Ihr uns nicht sagt, wo die Probleme liegen? Auch jetzt noch nicht! Wieviel Pannen müssen denn noch passieren, wie viel Personen noch zurücktreten, bis Ihr uns die Probleme endlich einmal klar benennt? Wie sollen wir denn noch zu Euch Vertrauen haben, wenn Ihr uns nicht über derartige Schwierigkeiten informiert?
Bis gestern habe ich Euch allen 10 noch vertraut, und war nur mit der Kommunikation nicht einverstanden. Ich hoffe eigentlich, dies auch sachlich genug dargestellt zu haben. Inzwischen weiß ich einfach nicht mehr, wem ich noch vertrauen kann und wem nicht. Das macht mir etwas Angst.
Ich erwarte innerhalb der nächsten Woche im Forum deutliche Aussagen von Euch, wo die akuten Probleme liegen und wie Ihr Euch die Lösung dieser vorstellt. Ebenso erwarte ich klare Aussagen, wo wir als Mitglieder Euch dabei unterstützen können. Ich hoffe inständig, dass Ihr in der Lage seid, diese Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen und eine geregelte Vorstandsarbeit durchzuführen. Sollte das nicht der Fall sein, so informiert uns bitte und zieht die Konsequenzen. Im Gegensatz zu der aoMV im Januar, die ich mehr als überflüssig fand (zumindest den Teil mit dem Misstrauensvotum), hielte ich in diesem hoffentlich nicht eintretenden Fall eine vorgezogene MV mit einer Neuwahl für erforderlich.
Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Kraft! Steffen
(*) http://blog.stepro.de/2011/07/16/lernresistenz-beim-wikimedia-vorstand/