Hallo Sebastian,
ich verstehe deinen Frust gut - und teile weitestgehend deine in den Punkten zusammengestellte Sichtweisen. Nur beim ersten Punkte bin ich teilweise anderer Meinung. Der Vorstand ist nicht die MV! Auch nicht zwischen den MVs. Aber er ist durch die Wahl legetimiert, nach aussen im Namen des Vereines zu agieren. Ansonsten bin ich der Meinung, daß auch ich als Mitglied in Zeiten zwischen den MVen diesen dar stelle. Jedes aktive Mitglied stellt den Verein dar. Nur kann ich korrekterweise nicht im Namen des Vereins sprechen, denn dazu bin ich nicht legitimiert.
Und auch Achims Frust kann ich gut verstehen. Die Entmenschlichung im Projekt ist allerdings an vielen Stellen schon weit fort geschritten. Als Vorstand, als normales Vereinsmitglied, als Admin und so weiter bist du schnell in Sippenhaft. Dagegen muß unbedingt mal etwas getan werden. Aber weder hier noch da gibt es echte Linien. Vielleicht muß man aber auch nur aufhören nur die zu hören, die am lautesten schreien. Ich weiß es nicht.
Grüße
Marcus
Ich bin vor ein paar Monaten in den Vorstand vom Wikimedia Deutschland gewählt worden. Ich habe mich zur Wahl gestellt, weil ich das für den besten Weg halte, zur Arbeit des Vereins meines Herzens beizutragen. Nach der Lektüre der Diskussion zum Community Projektbudget [1] würde ich gern ein paar Grundlagen meines Verständnisses der Vereinsarbeit darlegen.
- Der Vorstand vertritt die Interessen des Vereins für die Zeiten
zwischen den Mitgliederversammlungen. Er haftet sogar für seine Entscheidungen und Tätigkeiten. Der Vorstand stellt also für die Zeit zwischen den Mitgliederversammlungen den Verein dar. Die Mitgliederversammlung lässt sich freiwillig von Personen ihres Vertrauens vertreten. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Mitgliederversammlung und Vorstand. Mitgliederversammlung und Vorstand sind eins.
- Die Geschäftstelle wurde gegründet, um die Arbeit des Vereines mit
angestellten Mitarbeitern zu unterstützen. Es werden Projekte verfolgt, die mit ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht zu schaffen wären. Alle Mitarbeiter sind ausgesuchte Fachkräfte und per Vertrag der Sache des Vereins verpflichtet. Man kann sogar davon ausgehen, dass alle Mitarbeiter mit Leidenschaft für die Sache des Vereins brennen.
- Ohne die Organisation in einem Verein wären viele Aufgaben zur
Erhaltung und Weiterentwicklung der Wikimedia-Projekte - insbesondere der Wikipedia - viel schlechter oder gar nicht zu erledigen.
- Ein Verein dient der Vereinigung von Gesinnungsgenossen. Versuche,
autarke Organisationen innerhalb des Vereins aufzubauen, widersprechen der Grundidee eines Vereins und schaden dem Verein.
- Ein Verein funktioniert nur durch die Kommunikation der Mitglieder
miteinander. Es werden so viele Informationen wie möglich miteinander geteilt. Ausnahmen werden vom Datenschutz, dem Arbeitsrecht und anderen gesetzlichen Bestimmungen vorgegeben. Geheimniskrämerei und der Ausschluss von Teilen oder der gesamten Vereinsöffentlichkeit widersprechen dem Grundgedanken eines Vereins.
Sollte sich herausstellen, dass ich damit nicht mit der Meinung der Leute übereinstimme, die mich gewählt haben, bin ich das Amt unter falschen Voraussetzungen angetreten und werde den Platz zum Wohle des Vereins für einen besseren Kandidaten freimachen. So konsequent sollte ich schon sein.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Community-Projektbudget#Ko...
Mit freundlichen Grüße, Sebastian Wallroth
Vorstand
Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
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