Ich bin vor ein paar Monaten in den Vorstand vom Wikimedia Deutschland gewählt worden. Ich habe mich zur Wahl gestellt, weil ich das für den besten Weg halte, zur Arbeit des Vereins meines Herzens beizutragen. Nach der Lektüre der Diskussion zum Community Projektbudget [1] würde ich gern ein paar Grundlagen meines Verständnisses der Vereinsarbeit darlegen.
1. Der Vorstand vertritt die Interessen des Vereins für die Zeiten zwischen den Mitgliederversammlungen. Er haftet sogar für seine Entscheidungen und Tätigkeiten. Der Vorstand stellt also für die Zeit zwischen den Mitgliederversammlungen den Verein dar. Die Mitgliederversammlung lässt sich freiwillig von Personen ihres Vertrauens vertreten. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Mitgliederversammlung und Vorstand. Mitgliederversammlung und Vorstand sind eins.
2. Die Geschäftstelle wurde gegründet, um die Arbeit des Vereines mit angestellten Mitarbeitern zu unterstützen. Es werden Projekte verfolgt, die mit ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht zu schaffen wären. Alle Mitarbeiter sind ausgesuchte Fachkräfte und per Vertrag der Sache des Vereins verpflichtet. Man kann sogar davon ausgehen, dass alle Mitarbeiter mit Leidenschaft für die Sache des Vereins brennen.
3. Ohne die Organisation in einem Verein wären viele Aufgaben zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Wikimedia-Projekte - insbesondere der Wikipedia - viel schlechter oder gar nicht zu erledigen.
4. Ein Verein dient der Vereinigung von Gesinnungsgenossen. Versuche, autarke Organisationen innerhalb des Vereins aufzubauen, widersprechen der Grundidee eines Vereins und schaden dem Verein.
5. Ein Verein funktioniert nur durch die Kommunikation der Mitglieder miteinander. Es werden so viele Informationen wie möglich miteinander geteilt. Ausnahmen werden vom Datenschutz, dem Arbeitsrecht und anderen gesetzlichen Bestimmungen vorgegeben. Geheimniskrämerei und der Ausschluss von Teilen oder der gesamten Vereinsöffentlichkeit widersprechen dem Grundgedanken eines Vereins.
Sollte sich herausstellen, dass ich damit nicht mit der Meinung der Leute übereinstimme, die mich gewählt haben, bin ich das Amt unter falschen Voraussetzungen angetreten und werde den Platz zum Wohle des Vereins für einen besseren Kandidaten freimachen. So konsequent sollte ich schon sein.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Community-Projektbudget#Ko...
Mit freundlichen Grüße, Sebastian Wallroth
Vorstand
Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
www.wikimedia.de
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 23855 Nz. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
hallo sebastian,
ich verstehe deine mail zusammengefasst so:
der community-projektbudget-ausschuss hat sich zu sehr vom vorstand abgekapselt. das entspricht nicht deiner vorstellung von vereinen. deshalb bietest du deinen rücktritt an.
ist es das, was du sagen willst, oder habe ich das falsch aufgefasst?
lg poupou
----- Ursprüngliche Message ----- Von: Sebastian Wallroth sebastian.wallroth@wikimedia.de An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V. vereinde-l@lists.wikimedia.org Cc: Gesendet: 22:10 Donnerstag, 7.Juli 2011 Betreff: [VereinDE-l] Grundlagen meines Verständnisses der Vereinsarbeit
Ich bin vor ein paar Monaten in den Vorstand vom Wikimedia Deutschland gewählt worden. Ich habe mich zur Wahl gestellt, weil ich das für den besten Weg halte, zur Arbeit des Vereins meines Herzens beizutragen. Nach der Lektüre der Diskussion zum Community Projektbudget [1] würde ich gern ein paar Grundlagen meines Verständnisses der Vereinsarbeit darlegen.
1. Der Vorstand vertritt die Interessen des Vereins für die Zeiten zwischen den Mitgliederversammlungen. Er haftet sogar für seine Entscheidungen und Tätigkeiten. Der Vorstand stellt also für die Zeit zwischen den Mitgliederversammlungen den Verein dar. Die Mitgliederversammlung lässt sich freiwillig von Personen ihres Vertrauens vertreten. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Mitgliederversammlung und Vorstand. Mitgliederversammlung und Vorstand sind eins.
2. Die Geschäftstelle wurde gegründet, um die Arbeit des Vereines mit angestellten Mitarbeitern zu unterstützen. Es werden Projekte verfolgt, die mit ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht zu schaffen wären. Alle Mitarbeiter sind ausgesuchte Fachkräfte und per Vertrag der Sache des Vereins verpflichtet. Man kann sogar davon ausgehen, dass alle Mitarbeiter mit Leidenschaft für die Sache des Vereins brennen.
3. Ohne die Organisation in einem Verein wären viele Aufgaben zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Wikimedia-Projekte - insbesondere der Wikipedia - viel schlechter oder gar nicht zu erledigen.
4. Ein Verein dient der Vereinigung von Gesinnungsgenossen. Versuche, autarke Organisationen innerhalb des Vereins aufzubauen, widersprechen der Grundidee eines Vereins und schaden dem Verein.
5. Ein Verein funktioniert nur durch die Kommunikation der Mitglieder miteinander. Es werden so viele Informationen wie möglich miteinander geteilt. Ausnahmen werden vom Datenschutz, dem Arbeitsrecht und anderen gesetzlichen Bestimmungen vorgegeben. Geheimniskrämerei und der Ausschluss von Teilen oder der gesamten Vereinsöffentlichkeit widersprechen dem Grundgedanken eines Vereins.
Sollte sich herausstellen, dass ich damit nicht mit der Meinung der Leute übereinstimme, die mich gewählt haben, bin ich das Amt unter falschen Voraussetzungen angetreten und werde den Platz zum Wohle des Vereins für einen besseren Kandidaten freimachen. So konsequent sollte ich schon sein.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Community-Projektbudget#Ko...
Mit freundlichen Grüße, Sebastian Wallroth
Vorstand
Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
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_______________________________________________ VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Mmh,
ich würde sein Mail anders interpretieren - ohne mich mit ihm darüber unterhalten zu haben wage ich aber keine eigene Interpreattion.
In meinem läglichen Post der vergangenen Nacht habe ich jedoch selbst ein paar Punkte bereits angesprochen, die ich selbst als Vorstandsmitglied erschreckend finde - allem voran das massive Grundmißtrauen, dass uns qua Amt und vollständig ent-indivudualisiert entgegengebracht wird: Uns wurden pauschal in dieser Diskussion von Leuten, die ich als Autoren und Menschen eigentlich sehr schätze, soziale Inkompetenz und Korruption vorgeworfen, ohne auch nur eine Möglichkeit eingeräumt zu bekommen, als Vorstand agieren zu können - Jede Menge Bescheidwisser waren trotz Hinweis auf zeitliche Faktoren innerhalb weniger Stunden mit der Meinungsbildung und Verurteilung bereits fertig, bevor wir überhaupt eine Chance bekommen haben, uns selbst gemeinsam über das aktuell Geschehene klar zu werden - ich schrieb, dass wir noch daran arbeiten und das dies Zeit braucht; das ist jedoch sowohl der Community wie auch den beteiligten Vereinsmitgleidern - eigentlich denjenigen, die uns gewählt haben und deren Vertretung darzustellen wir uns Mühe geben - vollkommen egal.
Vor diesem Hintergrund lese ich Sebastians Mail und gestehe, dass ich selbst auch schon mit dem Gedanken gespielt habe, es auf der Basis dann doch einfach sein zu lassen und mir statt mir den Arsch aufzureissen, wenigstens einigermassen zu agieren, doch lieber sinnvollere Dinge zu tun statt "Vorstand zu sein". Leider schaffe ich es allerdings ja nicht mal im gesperrten Zustand die Finger von dieser Enzyklopädie und den schlafraubenden Diskussion zu lassen ...
Gruß, Achim
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Thu, 7 Jul 2011 13:26:46 -0700 (PDT) Von: poupou poupoulquourouce@yahoo.de An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V." vereinde-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [VereinDE-l] Grundlagen meines Verständnisses der Vereinsarbeit
hallo sebastian,
ich verstehe deine mail zusammengefasst so:
der community-projektbudget-ausschuss hat sich zu sehr vom vorstand abgekapselt. das entspricht nicht deiner vorstellung von vereinen. deshalb bietest du deinen rücktritt an.
ist es das, was du sagen willst, oder habe ich das falsch aufgefasst?
lg poupou
----- Ursprüngliche Message ----- Von: Sebastian Wallroth sebastian.wallroth@wikimedia.de An: Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia Deutschland e. V. vereinde-l@lists.wikimedia.org Cc: Gesendet: 22:10 Donnerstag, 7.Juli 2011 Betreff: [VereinDE-l] Grundlagen meines Verständnisses der Vereinsarbeit
Ich bin vor ein paar Monaten in den Vorstand vom Wikimedia Deutschland gewählt worden. Ich habe mich zur Wahl gestellt, weil ich das für den besten Weg halte, zur Arbeit des Vereins meines Herzens beizutragen. Nach der Lektüre der Diskussion zum Community Projektbudget [1] würde ich gern ein paar Grundlagen meines Verständnisses der Vereinsarbeit darlegen.
- Der Vorstand vertritt die Interessen des Vereins für die Zeiten
zwischen den Mitgliederversammlungen. Er haftet sogar für seine Entscheidungen und Tätigkeiten. Der Vorstand stellt also für die Zeit zwischen den Mitgliederversammlungen den Verein dar. Die Mitgliederversammlung lässt sich freiwillig von Personen ihres Vertrauens vertreten. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Mitgliederversammlung und Vorstand. Mitgliederversammlung und Vorstand sind eins.
- Die Geschäftstelle wurde gegründet, um die Arbeit des Vereines mit
angestellten Mitarbeitern zu unterstützen. Es werden Projekte verfolgt, die mit ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht zu schaffen wären. Alle Mitarbeiter sind ausgesuchte Fachkräfte und per Vertrag der Sache des Vereins verpflichtet. Man kann sogar davon ausgehen, dass alle Mitarbeiter mit Leidenschaft für die Sache des Vereins brennen.
- Ohne die Organisation in einem Verein wären viele Aufgaben zur
Erhaltung und Weiterentwicklung der Wikimedia-Projekte - insbesondere der Wikipedia - viel schlechter oder gar nicht zu erledigen.
- Ein Verein dient der Vereinigung von Gesinnungsgenossen. Versuche,
autarke Organisationen innerhalb des Vereins aufzubauen, widersprechen der Grundidee eines Vereins und schaden dem Verein.
- Ein Verein funktioniert nur durch die Kommunikation der Mitglieder
miteinander. Es werden so viele Informationen wie möglich miteinander geteilt. Ausnahmen werden vom Datenschutz, dem Arbeitsrecht und anderen gesetzlichen Bestimmungen vorgegeben. Geheimniskrämerei und der Ausschluss von Teilen oder der gesamten Vereinsöffentlichkeit widersprechen dem Grundgedanken eines Vereins.
Sollte sich herausstellen, dass ich damit nicht mit der Meinung der Leute übereinstimme, die mich gewählt haben, bin ich das Amt unter falschen Voraussetzungen angetreten und werde den Platz zum Wohle des Vereins für einen besseren Kandidaten freimachen. So konsequent sollte ich schon sein.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Community-Projektbudget#Ko...
Mit freundlichen Grüße, Sebastian Wallroth
Vorstand
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On Thu, 07 Jul 2011 23:14:05 +0200, Achim Raschka achim_raschka@gmx.de wrote:
Grundmißtrauen, dass uns qua Amt und vollständig ent-indivudualisiert entgegengebracht wird: Uns wurden pauschal in dieser Diskussion von Leuten, die ich als Autoren und Menschen eigentlich sehr schätze, soziale Inkompetenz und Korruption vorgeworfen, ohne auch nur eine Möglichkeit eingeräumt zu bekommen, als Vorstand agieren zu können
Es entbehrt mal wieder nicht einer gewissen Komik, dass Du in einem kurzen Absatz einerseits davon sprichst "vollständig ent-indivudualisiert" zu werden, andererseits aber "als Vorstand", also kollektiv, agieren willst.
Ich persönlich bin ja eher für den individualisierten Zugang, aber viele meinen ja der Vorstand müsse mit einer Stimme sprechen. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich differenziere sehr wohl unter den einzelenen Vorstandsmitgliedern und meinem Grad des Ver- bzw. Misstrauens. Darum geht es aber eigentlich nur am Rande: Eine konkrete Person, Sebastian Moleski, hat sich in man muss schon sagen hanebüchenerweise Zugriff zu Daten verschafft, die nicht für ihn bestimmt waren, bloss weil dies technisch für ihn möglich war. Dafür werden die anderen Vorstandsmitglieder selbstverständlich nicht mitverantwortlich gemacht, Ralf Liebau hat ja sogar bestätigt, dass er davon weder wusste, noch dass er es wollte.
So, wie ich die Seite lese, gehen die Vorwürfe dann auch vor allem in Richtung Sebastian M., tu also nicht so, als würden hier alle Vorständler über einen Kamm geschert.
Thomas/fossa
vereinde-l@lists.wikimedia.org