Liebe Freunde des Freien Wissens,
gerade im Blog erschienen, ein Bericht von unserem Mitarbeiter-Workshop am letzten Wochenende: http://blog.wikimedia.de/2012/02/03/ausblick-zielplanungsworkshop-2012/
Mit freundlichen Grüßen,
Pavel Richter Vorstand
Wikimedia Deutschland e.V. Tel.: +49-151-19645755 Twitter: @pavel
Hallo Pavel,
die Herangehensweise gefällt mir sehr gut. Von der Nachvollziehbarkeit zusammen mit der Transparenz erwarte ich mir, dass die Mitglieder mehr von der Vereinstätigkeit erfahren und sich potenziell mehr daran beteiligen.
Herzlichen Gruß, Sebastian W.
Am 3. Februar 2012 16:54 schrieb Pavel Richter pavel.richter@wikimedia.de:
Liebe Freunde des Freien Wissens,
gerade im Blog erschienen, ein Bericht von unserem Mitarbeiter-Workshop am letzten Wochenende: http://blog.wikimedia.de/2012/02/03/ausblick-zielplanungsworkshop-2012/
Mit freundlichen Grüßen,
Pavel Richter Vorstand
Wikimedia Deutschland e.V. Tel.: +49-151-19645755 Twitter: @pavel
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
sebastian.wallroth@wikimedia.de (Sebastian Wallroth) am 04.02.12:
die Herangehensweise gefällt mir sehr gut.
Welche Herangehensweise? Ok, immerhin war sie anscheinend intensiv und bewußt, also hat wohl schon mal keiner gekifft. Und gut, daß wir jetzt ganz viele Verantwortliche haben und daß wir in kommenden Berichten zu den einzelnen Zielen erfahren werden, wer ziel- und berichtsverantwortlich ist. Das ist dann die Transparenz?
Rainer
Hallo Rainer,
Was vermisst Du denn konkret? Was können wir besser machen?
Mit freundliche Grüßen,
Pavel Richter Vorstand
Wikimedia Deutschland e.V. Am 04.02.2012 12:43 schrieb "Rainer Knaepper" rainer@smial.prima.de:
sebastian.wallroth@wikimedia.de (Sebastian Wallroth) am 04.02.12:
die Herangehensweise gefällt mir sehr gut.
Welche Herangehensweise? Ok, immerhin war sie anscheinend intensiv und bewußt, also hat wohl schon mal keiner gekifft. Und gut, daß wir jetzt ganz viele Verantwortliche haben und daß wir in kommenden Berichten zu den einzelnen Zielen erfahren werden, wer ziel- und berichtsverantwortlich ist. Das ist dann die Transparenz?
Rainer
--
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
On 04.02.2012, at 18:23, Pavel Richter wrote:
Hallo Rainer,
Was vermisst Du denn konkret? Was können wir besser machen?
Lieber Pavel, lieber Sebastian,
(da ich Sebastian hier mehrfach heranziehe, ist es ein Gebot der Höflichkeit auch ihn zu persönlich anzusprechen :)
Ich bin nicht Rainer, aber da ich ihn ein bisschen zu kennen glaube und denke, daß ich zwischen den Zeilen seiner Mail genau _das_ gelesen habe, was mich angetriggert hat zu senfen, erzähl ich mal was ich vermisse und was mich an dem Blogpost bzw. der damit transportierten Botschaft stört.
Anlass von Rainers Mail war die Mail von Sebastian Wallroth:
„Von der Nachvollziehbarkeit zusammen mit der Transparenz erwarte ich mir, dass die Mitglieder mehr von der Vereinstätigkeit erfahren und sich potenziell mehr daran beteiligen.”
Ok … mindestens den Willen zu "Nachvollziehbarkeit" und "Transparenz" finde ich als adressiertes Vereins-/Community-Mitglied in diesem Blogpost an einigen Stellen. Allerdings erfahre ich nicht, welche Community-Maßnahmen/Projekte für das Jahr 2012 konkret geplant sind und wie ich helfen könnte. Ja sicher, die… öh … Abschnittsbevollmächtigten werden in Zukunft berichten; ist ja schon mal was. Aber wisst ihr was? Wenn ihr wollt, daß die „Vereinsmitglieder mehr von der Vereinstätigkeit erfahren”, dann wärs doch mal ein Anfang die Mitglieder zu fragen, ob sie die Monatsberichte der GS per Mail bekommen möchten. Wenn irgendwo Informationen zur Tätigkeit stehen, dann ja wohl dort.
Aber holen wir mal den Text aus dem Blog hervor: Ich hab einige Textstellen rauskopiert, damit das alles auf einen Blick nachvollziehbar ist. Und ich betrachte die Dinge fokussiert unter dem Blickwinkel „ … dass die Mitglieder sich mehr daran (= Vereinstätigkeit) beteiligen” – und fieserweise okkupiere ich auch ungefragt die Community für meine Argumentation ;)
Fangen wir mal an mit:
„Einzelne Aktivitäten wie der Zedler-Preis, die nächste WikiCon, das Projekt WikiData, Literaturstipendien, Pressemaßnahmen oder “Wikipedia macht Schule” sind wichtige Beiträge zur Förderung Freien Wissens. Sie stehen stellvertretend für alle Aktivitäten des Vereins.”
Zweifellos sind das wichtige Beiträge zur globalen Mission. Find' ich großartig. Aber wo ist da mein Platz als engagiertes Community-/ Vereinsmitglied?:
Bei Zedler durfte die Community Vorschläge für Artikel, Projekte und Personen machen und ein paar Leute wählen. Das wars dann. Ich will nicht unken – tus natürlich trotzdem :) Ich sehe noch nicht a) was aus der Veranstaltung für die Community herausspringt und b) sehe ich keine Möglicheit, wie man sich in die Orga produktiv einbringen kann. Das liegt natürlich in der Natur der Sache: Viele Aufgaben können nur von der GS gemacht und gesteuert werden und viel ist auch Spezialokram, den man schon mal gemacht haben muß, um eine echte Hilfe zu sein und nicht nur Klotz am Bein (weiß ich alles, hab' schon ein paar Veranstaltungen organisiert). Ich glaube kaum, daß da mehr Jobs oder Aufgaben als Kaffee kochen, Tische schleppen oder Schilder an die Wand kleben für die $Interessenten herausspringen (können) – wenig attraktiv das.
Wieso steht da die WikiCon? Die wird in diesem Jahr von WM-AT ausgerichtet und die letzte WikiCon wurde weitestgehend in Eigenregie der Community gewuppt. WMDE hat 'ne Stange Geld investiert (war gut und großartig so. Nochmal vielen, vielen Dank!), hat aber mit der Con angenehm wenig zu tun gehabt (außer Miss Ebber, die den ganzen bürokratischen Mulch zwischen WikiCon und Dienstleistern extremst flauschig abgewickelt hat! Danke zum -zigsten Mal :))
WikiData: Darunter kann ich mir noch wenig bis nix vorstellen, aber soweit ich mich entsinne stellt ihr eine ganze Menge Leute dafür ein. Wo ist da der Platz für Community-/Vereinsmitglieder-Beteiligung?
Lit.-Stip.: Kann von der Community angefordert werden. Yo, das klappt und ist eine ausgezeichnete Maßnahme! Wieso übrigens steht da nicht auch das Bibliotheksstipendium? Das finde ich nämlich genauso wichtig. Aber: Wo und wie – außer als Buchbesteller – kann ich mich beim Lit- Stip. einbringen?
Pressemaßnahmen: Wie, außer Artikel für Wikimedium schreiben, kann sich denn $Interessent da beteiligen? Ihr habt doch außerdem mind. 2 Leute (Catrin, Michael), die alles andere machen, oder?
WP macht Schule: Da gibts Referenten, die aktiv mitarbeiten. Gut dem Dinge! Aber wie kann ich mitmachen, wenn ich _kein_ Referent sein will oder kann? Ich kann ja noch nicht mal die Projekt-Seiten im Forum lesen, wenn ich kein Referent bin! Für die Exklusivität gibts Gründe, weiß ich, kann ich auch nachvollziehen. Bleibt aber als Fakt: Beteiligung heißt: Entweder ganz oder gar nicht.
Fazit: Es gibt nur eine Aktivität bei der man sich als Community-/ Vereinsmitglied wirklich locker und problemlos einbringen kann: Die WikiCon. Und die wird per Definition nicht von WMDE organisiert, sondern von der Community. Alles andere läuft auf Wasserträgerjobs und Hilfstätigkeiten hínaus. Alles aus Gründen, teilweise guten sogar. Aber das sollte dann auch so gesagt und kommuniziert werden und nicht als „hier brauchen und wollen wir Dich Community-/Vereinsmitglied!!” verkauft werden (ja sorry, das unterstelle ich jetzt; explizit gesagt habt ihr das nicht. Okokok!).
Nebenbei: Irgendwo zwischen White-Bag-Movement und SOPA-Protest hatte ich einen echt ketzerischen Gedanken: Ich habe mich nämlich gefragt, was die Anwanzerei (sorry, istn donaldistischer Begriff) von WMDE an die Community soll. Ihr habt einen Haufen bezahlter Mitarbeiter, ihr stellt sogar regelmäßig neue ein. Aber immer wieder kommt ihr an und wollt, daß wir (= Community) unsere Meinung sagen, uns beteiligen, uns einbringen, euch beraten etc. Und dann passieren solche Klöpse wie bei der Mailadressen-Situation (siehe Pulp Fiction zu ”Situation”) wo über die Köpfe der Berater und Meinungssager hinweg entschieden wurde. (Inzwischen bin ich sogar so paranoid zu glauben, daß die Rahmenbedingungen schon lange feststanden und die ganze Diskussion bis zur Ankündigung, daß es die Mailadressen gibt, nur ein bedauerliches Mißverständnis war).
Sorry WMDE, aber die Community hat täglich mit einem Haufen ernsthafter interner Probleme zu kämpfen und manche davon werden von Tag zu Tag schlimmer (kriegt ihr wahrscheinlich nicht mit, weil die wenigsten von euch in der WP aktiv sind): Irgendwann stinkt es einem auch mal, daß man nur Pillepalle-Beiträge liefern darf, aber von euch der Öffentlichkeit gegenüber so getan wird, als wären die Community- Mitglieder die beflauschten Premiumkunden.
Nächstes Zitat aus dem Blog:
„Ein gutes Beispiel ist das Ziel, im Jahr 2012 doppelt so viele Freiwillige bedarfsgerecht zu unterstützen wie im letzten Jahr. / … / Alle diese Aktivitäten haben jedoch gemeinsam, dass sie Förderprogramme sind, für die bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden müssen, die Konzeption, Umsetzung und Auswertung verlangen. In unserem Workshop haben wir für jedes einzelne Vereinsziel Hauptaufgaben und Meilensteine entwickelt, mit denen genau das getan werden kann. Darin sind gebündelte Arbeitsaufträge enthalten, wichtige Termine und aufeinander aufbauende Planungsschritte. Damit diese Möglichkeiten der Zielüberprüfung auch angewendet werden, haben wir außerdem für jedes Ziel ein betreuendes Team aus zwei Mitarbeitern gebildet, das für die Jahresbegleitung verantwortlich ist.”
Das einzige, was ihr offenkundig nicht bedacht habt: Ihr könnt die Community nicht dazu zwingen, daß sie sich unterstützen läßt. Doppelt so viele Leute ist … ähm … sportlich. Nach meiner Erfahrung kommt jedes Jahr maximal 1/3 (gemessen am Vorjahr) an neuen Leuten dazu, die irgendeine Förderung oder Unterstützung beantragen. Die kommen aber nur deshalb, weil sie sich freiwillig entschieden haben oder weil sie eine coole Idee hatten, die flott und unbürokratisch unterstützt wurde. Wie gedenkt ihr das in Arbeitsaufträge, Meilensteine, Fristen, Termine und Planungsschritte (schon allein bei dieser Aufzählung wird mit schwindelig) zu gießen? Absolut _jeder_, der jemals irgendeine Art von Veranstaltung oder Planung mit Community-Beteiligung gemacht hat, kann euch einen Roman davon erzählen wie unberechenbar die Community ist. Ich find' das übrigens total cool, daß die Community so unberechenbar und geradezu willkürlich ist: Das macht die Orga nämlich spannend :) Ich sehe aber nicht, daß sich die Community auf ein Korsett von Meilensteinen und Zielvorgaben einlassen würde.
Ohja, und dann dieses Zitat (wahrscheinlich bin ich hoffnungslos naiv oder in nicht-modernem Denken zu verhaftet: Ich krieg das jedenfalls nicht zusammen):
„Nach wie vor ist uns sehr wichtig, dass unser Team in flachen Hierarchien gemeinsam an den Aufgaben des Vereins arbeitet. / … / Darum haben wir für die sieben Ziele sieben “Zielverantwortliche” unter den Mitarbeitern bestimmt. Sie sind diejenigen, die auf den roten Faden bei der Arbeit an den Zielen 2012 achten. Gleichzeitig haben sie wie alle anderen Projektmanager auch ihre eigene Jahresplanung. Die Aufgabe der Zielverantwortlichen soll sie nicht von ihren übrigen Aufgaben abhalten. Unterstützt wird deshalb jeder von ihnen durch einen “Berichtverantwortlichen”, der alle Berichte verfasst und sozusagen Protokoll über die Entwicklungen führt.”
Flache Hierarchien und dann ein Überbau aus Zielverantwortlichen, Berichtsverfassern und Protokollanten. Darüber Pavel als Cheffe und irgendwo mittendrin vermutlich auch noch das Präsidium mit – zumindest mir – komplett unbekannten Mitmach-Optionen wie Verantwortlichkeit, Mitspracherecht, Entscheidungsbefugnis etc. Flach? Äh, nein: 1. finde ich das nämlich nicht flach, sondern filzig (im Sinne von: dicht verwoben und kein Platz für mich) und 2. als potentiell gestaltungswilliges Community-/Vereinsmitglied deutlich zu bürokratisch, als das ich Bock hätte mich in dieses Konstrukt hineinzubegeben.
Ich hab' jetzt viel gemotzt und garantiert mehr als drei fiese Sachen gesagt, die ich gemäß WP:Q nicht ordentlich belegen kann :) Nehmt es bitte als ein „Henriette mußte endlich mal alles sagen, was sich über die Zeit angesammelt hatte”.
(Für Verschwörungstheoretiker: Ganz genau KEIN einziger Satz oder Gedanke hat in irgendeiner Weise damit zu tun, daß ich nicht mehr für WMDE arbeite!)
Nehmt es bitte aber auch als ein „die Fiebig motzt über Formalismen und darüber das ihre naiven Weltverbesserungs-Ideen nicht berücksichtigt werden” :)
Ihr macht zweifellos gute Arbeit, einen Haufen eurer Mitarbeiter habe ich von Herzen lieb und euren nimmermüden Einsatz für WP und Open- Dingeldangel ;) schätze ich! Macht weiter so.
Aber hört bitte in Zukunft aufmerksamer auf die Stimmen aus der Community und zeigt, daß ihr unsere Arbeit, unser Gemecker und unsere Ideen wertschätzt.
Oder wenigstens zur Kenntnis genommen habt.
Bestes!
Henriette
---- „Wenn du wilst, daß ich komme, / mach mir erst mal Platz, / wenn du willst, daß ich bleibe, / schmink dich erst mal ab, / wenn du willst, daß ich mache, / biete erst mal an, / wenn ich dann keine Lust hab, / bist du immer noch dran.” [http://www.youtube.com/watch?v=w32V3vVPl6k%7C Trio: Ja, ja, ja]
Hallo zusammen, hallo Henriette,
viel nachvollziehbares und verständliches wurde da gesagt. Ich hoffe, dass einige darüber nachdenken und ggf. _konstruktiv_ darüber diskutieren. Wichtig war auch der Schluss: Der Verein tut sehr viel gutes und hilfreiches, ich bin froh, dass es ihn gibt. Was die Krititk angeht versuche ich mir das selber auch zu Herzen zu nehmen bzgl. meiner Vorstandsarbeit bei WMAT.
Man muss auch berücksichtigen, dass bei vielen Aktivitäten kaum zwischen Verein und Community unterscheiden. Zumindest bei den Wikimedia-Vereinen bei denen ich aktiv mitarbeite ist besteht der Verein und dessen Funktionäre aus aktiven Community-Mitgliedern.
Damit komme ich zu dem Punkt, warum ich dieses Mail schreiben wollte:
On 02/07/2012 04:30 AM, Henriette Fiebig wrote:
Wieso steht da die WikiCon? Die wird in diesem Jahr von WM-AT ausgerichtet und die letzte WikiCon wurde weitestgehend in Eigenregie der Community gewuppt. ...
Ich möchte hier anmerken, dass die WikiCon 2012 zwar von Wikimedia Österreich unterstützt wird (so wie WMAT auch die WikiCon 2011 unterstützt hat) aber auch 2012 eine Community-Veranstaltung ist.
Wer da was tut und wie man da mitmachen kann steht auf der WikiCon-Seite in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiCon_2012/Helfer
Von 15 Namen die dort stehen sind acht Deutsche, vier Österreicher und ein Schweizer (zwei kenne ich nicht). Entsprechend verteilt sind auch die Vereinsangehörigkeiten, wenn man die "Doppelvereinszugehörigkeiten" berücksichtigt sind es sechs WMDE-, sechs WMAT- und drei WMCH-Mitglieder.
Die Leute die da stehen haben sich selber eingetragen, die Teamleiter wurden bei den letzten Planungssitzungen sukzessive festgelegt. Da gibt es noch genug zu tun und Platz für zusätzliche Helfer oder Teamleiter.
Was geplant und besprochen wurde findet man auch öffentlich und ist auf der og. Seite per Link erreichbar: http://mitglieder.wikimedia.at/Projekte/WikiCon_2012
Grüsse,
Manuel
On 07.02.2012, at 10:15, Manuel Schneider wrote:
Hi,
/ … /
Damit komme ich zu dem Punkt, warum ich dieses Mail schreiben wollte:
On 02/07/2012 04:30 AM, Henriette Fiebig wrote:
Wieso steht da die WikiCon? Die wird in diesem Jahr von WM-AT ausgerichtet und die letzte WikiCon wurde weitestgehend in Eigenregie der Community gewuppt. ...
Ich möchte hier anmerken, dass die WikiCon 2012 zwar von Wikimedia Österreich unterstützt wird (so wie WMAT auch die WikiCon 2011 unterstützt hat) aber auch 2012 eine Community-Veranstaltung ist.
bitte um Verzeihung: das ist natürlich richtig und mir auch bekannt! ”ausgerichtet” war das falsche Wort. Da hätte sowas wie ”bürokratisch- organisatorischer Backbone" stehen müssen :)
Bestes!
Henriette
Huhu, Henriette,
danke für Deine ausführlichen Kommentare! Als jemand, der prinzipiell dafür zuständig ist, dafür zu sorgen, dass der Verein die Bedürfnisse der Community wahrnimmt kann ich nicht umhin, mich von Deiner deutlichen und konstruktiven Kritik angesprochen zu fühlen. Ich kann und will jetzt nicht auf alle Einzelfragen eingehen, einmal weil so etwas schnell ausufern kann, aber auch weil ich denke, dass das Grundsätzliche Deiner Kritik verdient, angemessen gewürdigt zu werden und nicht in lauter Details unterzugehen. Deshalb entschuldige bitte Streichungen und Kürzungen weiter unten:
Am 07.02.2012 04:30, schrieb Henriette Fiebig:
On 04.02.2012, at 18:23, Pavel Richter wrote:
Hallo Rainer,
Was vermisst Du denn konkret? Was können wir besser machen?
[...]
Anlass von Rainers Mail war die Mail von Sebastian Wallroth:
„Von der Nachvollziehbarkeit zusammen mit der Transparenz erwarte ich mir, dass die Mitglieder mehr von der Vereinstätigkeit erfahren und sich potenziell mehr daran beteiligen.”
Ok … mindestens den Willen zu "Nachvollziehbarkeit" und "Transparenz" finde ich als adressiertes Vereins-/Community-Mitglied in diesem Blogpost an einigen Stellen. Allerdings erfahre ich nicht, welche Community-Maßnahmen/Projekte für das Jahr 2012 konkret geplant sind und wie ich helfen könnte.
Tatsächlich war es auch gar nicht Ziel des Kick-off-Workshops, eine detaillierte Maßnamenplanung festzuklopfen. Das hätten wir an diesem Wochenende gar nicht leisten können, es wäre aber auch nicht wirklich sinnvoll gewesen. Gerade was die Förderung von Autoren und Community betrifft. Hätten wir jetzt das ganze Jahr schon mit Maßnahmen zugeplant, dann würden wir uns selbst den Gestaltungsspielraum rauben - Spielraum, den wir gerade dazu brauchen, auf die Bedürfnisse der Community einzugehen. Für uns alle ist der jetzige Planungsprozess etwas neues. Wir haben keinen perfekten Masterplan, sondern wir stecken mitten in einem lebendigen, offenen Prozess. Trotzdem wird es natürlich auch eine genauere Planung zu den einzelnen Zielen geben, wie im Blog angekündigt, nur konnte das nicht an dem Wochenende geleistet werden sondern ist Teil der Hausaufgaben, an denen wir jetzt alle sitzen.
[...]
Bei Zedler durfte die Community Vorschläge für Artikel, Projekte und Personen machen und ein paar Leute wählen. Das wars dann. Ich will nicht unken – tus natürlich trotzdem :) Ich sehe noch nicht a) was aus der Veranstaltung für die Community herausspringt und b) sehe ich keine Möglicheit, wie man sich in die Orga produktiv einbringen kann. Das liegt natürlich in der Natur der Sache: Viele Aufgaben können nur von der GS gemacht und gesteuert werden und viel ist auch Spezialokram, den man schon mal gemacht haben muß, um eine echte Hilfe zu sein und nicht nur Klotz am Bein (weiß ich alles, hab' schon ein paar Veranstaltungen organisiert). Ich glaube kaum, daß da mehr Jobs oder Aufgaben als Kaffee kochen, Tische schleppen oder Schilder an die Wand kleben für die $Interessenten herausspringen (können) – wenig attraktiv das.
Soweit ich sehe ist der Zedler-Preis doch komplett umgekrempelt worden. Das Konzept ist mit der Community erarbeitet worden wozu es soweit ich weiß diverse Treffen gab, die Jury ist von der Community besetzt worden und die Nominierungen sind ebenfalls Sache der Community. Und dass es eine solche Neukonzeption gab, liegt nach meiner Wahrnehmung genau an dem Feedback zur Vorgängerversion. Das heißt, Zedler wäre für mich gerade ein Beispiel dafür, dass auf Kritik bezüglich Community-Ferne reagiert worden ist. Wenn Du tolle Ideen hast, wie das noch verbessert werden kann, wird sich Nicole mindestens ein Bein abfreuen, wenn Du sie ihr mitteilst..
Wieso steht da die WikiCon? Die wird in diesem Jahr von WM-AT ausgerichtet und die letzte WikiCon wurde weitestgehend in Eigenregie der Community gewuppt. WMDE hat 'ne Stange Geld investiert (war gut und großartig so. Nochmal vielen, vielen Dank!), hat aber mit der Con angenehm wenig zu tun gehabt (außer Miss Ebber, die den ganzen bürokratischen Mulch zwischen WikiCon und Dienstleistern extremst flauschig abgewickelt hat! Danke zum -zigsten Mal :))
WikiData: Darunter kann ich mir noch wenig bis nix vorstellen, aber soweit ich mich entsinne stellt ihr eine ganze Menge Leute dafür ein. Wo ist da der Platz für Community-/Vereinsmitglieder-Beteiligung?
Ich kann mir zwar selbst auch noch nicht wirklich vorstellen, wie das Ergebnis aussieht, wenn WikiData da ist, aber im Prinzip geht es darum, eine Art Commons für strukturierte Daten zu schaffen. Die Einwohnerzahl von Rio de Janeiro wird man dann irgendwann nicht mehr händisch in jeder Sprachversion aktualisieren müssen, sondern man wird sie aus einer zentralen Datenquelle beziehen können (vollständig freiwillig. Wikis, die das nicht wollen, können auch weitermachen wie bisher).
Bei WikiData wird die Interaktion zwischen Community und Projekt-Team enorm wichtig werden, sobald es real was zum Testen gibt. Ich habe mich vor einigen Tagen mit dem Projektleiter unterhalten. Es ist ganz klar, dass das Team für die Community entwickelt und dass dementsprechend der Austausch mit der Community ein essenzieller Teil des Prozesses sein wird. Momentan ist das Projekt noch ganz am Anfang, sodass es einfach noch nichts zum Testen gibt.
[...]
Pressemaßnahmen: Wie, außer Artikel für Wikimedium schreiben, kann sich denn $Interessent da beteiligen? Ihr habt doch außerdem mind. 2 Leute (Catrin, Michael), die alles andere machen, oder?
Ich finde eigentlich nicht, dass das Verfassen von Artikeln, für Blog, Wikimedia oder andere Publikationen ein Hilfsarbeiterjob ist. Klar ist natürlich, dass die Pressearbeit des Vereins trotzdem überwiegend von den Hauptamtlichen gemacht wird. Das ist ja schließlich ihre Aufgabe. Aber diese gehen auch immer wieder auf die Community zu. Aktuell zum Beispiel hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Berlin#Presseanfrage (wo Du Dich ja auch als Interessentin eingetragen hast.) Eine weitere Aktivität, wo man sich sehr schön einbringen kann ist die Reihe von Lesungen aus dem Wikipedia-Buch (Für Leipzig werden aktuell Mitwirkende dringend gesucht!).
[...]
Fazit: Es gibt nur eine Aktivität bei der man sich als Community-/Vereinsmitglied wirklich locker und problemlos einbringen kann: Die WikiCon. Und die wird per Definition nicht von WMDE organisiert, sondern von der Community. Alles andere läuft auf Wasserträgerjobs und Hilfstätigkeiten hínaus. Alles aus Gründen, teilweise guten sogar. Aber das sollte dann auch so gesagt und kommuniziert werden und nicht als „hier brauchen und wollen wir Dich Community-/Vereinsmitglied!!” verkauft werden (ja sorry, das unterstelle ich jetzt; explizit gesagt habt ihr das nicht. Okokok!).
Sorry, aber meine Wahrnehmung ist anders, nicht nur beim Zedler-Preis (s.o.) beim Referentennetzwerk (Referenten sind schwerlich "Wasserträger", sondern ziemlich genau das Gegenteil) oder beim CPB. Gut, ich bin noch nicht allzu lange dabei. Du hast mir viele Jahre an WMDE-Erfahrung voraus, aber ehrlich gesagt habe ich noch überhaupt keine Situation erlebt, in der wir Community-Mitglieder zu irgendwelchen Hilfsdiensten eingespannt hätten. So ganz generell denke ich, dass es bei jeder Aktivität und jedem Förderprogramm die Möglichkeit gibt, sich gestaltend einzubringen. Wenn ich an meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen denke, meine ich dass sich so ziemlich jeder darüber freuen würde, zu den eigenen Aktivitäten aus der Community Feedback und Kooperation zu bekommen.
Nebenbei: Irgendwo zwischen White-Bag-Movement und SOPA-Protest hatte ich einen echt ketzerischen Gedanken: Ich habe mich nämlich gefragt, was die Anwanzerei (sorry, istn donaldistischer Begriff) von WMDE an die Community soll. Ihr habt einen Haufen bezahlter Mitarbeiter, ihr stellt sogar regelmäßig neue ein. Aber immer wieder kommt ihr an und wollt, daß wir (= Community) unsere Meinung sagen, uns beteiligen, uns einbringen, euch beraten etc. Und dann passieren solche Klöpse wie bei der Mailadressen-Situation (siehe Pulp Fiction zu ”Situation”) wo über die Köpfe der Berater und Meinungssager hinweg entschieden wurde. (Inzwischen bin ich sogar so paranoid zu glauben, daß die Rahmenbedingungen schon lange feststanden und die ganze Diskussion bis zur Ankündigung, daß es die Mailadressen gibt, nur ein bedauerliches Mißverständnis war).
Bei diesem "Klops" muss ich mich ganz besonders angesprochen fühlen, weil ich es war, der das Projekt [[WP:@]] damals so relativ schnell 'rausgehauen hat, ohne die Tragweite richtig einzuschätzen, einfach weil es schon sehr lange auf dem Stapel lag und endlich raus sollte. Allerdings habe ich vom ersten Tag an gesagt, dass das Kleingedruckte an dieser Sache vorläufig ist. Ich würde mich immer noch über Alternativvorschläge unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikimedia_Deutschland_e.V./F%C3%B6rde... freuen. Gleichzeitig sind die erregten Diskussionen dazu an uns wirklich nicht spurlos vorüber gegangen - ich habe in der Zwischenzeit mehrfach Formulierungen entschärft und ich habe auf der ToDo-List, dazu eine sehr viel liberalere Regelung als ursprünglich ins Auge gefasst zu entwerfen - am liebsten mit ganz viel Beteiligung der Betroffenen, aber dass die kommt, kann ich nicht erzwingen.
Aber vielleicht noch ein allgemeines Wort zu der ganzen Problematik: Ich habe eigentlich mein gesamtes bisheriges Berufsleben bei gemeinnützigen Organisation verbracht und war auch selbst oft genug Ehrenamtler. Das Verhältnis zwischen Haupt- und Ehrenamtlern hat es immer in sich. Vereine wie WMDE sind aus ehrenamtlichem Engagement hervorgegangen und hängen von diesem ab, aber gleichzeitig braucht es ab einer bestimmten Größe auch Menschen, die den ganzen Tag dafür haben, sich um dessen Anliegen zu kümmern, ohne sich Sorgen machen zu müssen, wie sie ihre Familie ernähren.
Damit ergibt sich die Situation, wo die einen für ihr Engagement für eine Sache bezahlt werden und die anderen nicht, wo die einen den ganzen Arbeitstag zur Verfügung haben, sich einer Sache zu widmen und die anderen dies nur in ihrer Freizeit machen können. Ich habe noch keine Organisation kennengelernt, in der das Verhältnis von Haupt- und Ehrenamtlern nur harmonisch und spannungsfrei gewesen wäre. Und ich habe auch noch keine perfekte Lösung für dieses Problem kennengelernt. Bei einer Organisation, für die ich gearbeitet habe, wurde irgendwann diskutiert, auf Mitglieder und Lokalgruppen einfach zu verzichten. Ich habe damals immer massiv dagegen argumentiert, weil ich fürchtete, das wir, wenn wir auf unsere Basis verzichten, auch unserer Bodenhaftung verlieren. Deshalb bin ich auch froh und dankbar, dass so etwas bei WMDE prinzipiell nicht möglich ist, weil der Verein ohne die Community gar nicht Bestand haben könnte. Aber der Preis dafür ist eben, dass das Verhältnis zueinander immer wieder neu ausverhandelt werden muss und es solche Auseinandersetzungen wie diese hier immer wieder geben wird.
[...]
Nehmt es bitte aber auch als ein „die Fiebig motzt über Formalismen und darüber das ihre naiven Weltverbesserungs-Ideen nicht berücksichtigt werden” :)
Henriette, bitte nimms mir nicht übel, aber ich kann hier nur zurückfragen: Welche Weltverbesserungsideen genau werden nicht berücksichtigt? In dieser Mail hast Du v.a. sehr pointiert Deine Kritik formuliert, aber Ideen dazu, wie wir es grundsätzlich besser machen können, habe ich bei Dir eigentlich nicht gelesen.
Wie ich oben geschrieben habe - ich denke dass Du hier an einem sehr grundsätzlichen Problem rührst - der unterschiedlichen Perspektive von Haupt- und Ehrenamtlichen. Solltest Du tatsächlich eine "naive Weltverbesserungsidee" haben, die das grundsätzlich löst, wäre das nobelpreiswürdig.
Aber auch so: Kritik wie Deine ist für uns als Korrektiv und "Wake-up-Call" unerlässlich! Bitte mehr davon! Wie gesagt: Der Prozess, in dem wir momentan als Team stecken ist für uns alle neu, und ich bin sehr gespannt, was uns dieses Jahr noch bringen wird. Wir werden bestimmt noch den einen oder anderen Fehler machen, aber so wie ich meine Kolleginnen und Kollegen kennengelernt habe, sind wir alle froh und stolz, einer Community dienen zu dürfen, die in wenigen Jahren etwas nie dagewesenes zustande gebracht hat.
Liebe Grüße,
Johannes
Johannes Rohr schrieb am Thu, 09 Feb 2012 11:21:18 +0100:
Soweit ich sehe ist der Zedler-Preis doch komplett umgekrempelt worden. Das Konzept ist mit der Community erarbeitet worden wozu es soweit ich weiß diverse Treffen gab, die Jury ist von der Community besetzt worden und die Nominierungen sind ebenfalls Sache der Community.
Hallo Johannes!
Und ich hätte gedacht, weniger als die Hälfte der Jury sei von "der Community" gewählt worden... Wahrscheinlich handelt es sich bei Deiner Formulierung "die Jury ist von der Community besetzt worden" einfach um einen Schreibfehler. Darauf trifft aber Henriettes Kritikpunkt zu, dass die Beteiligung "der Community" übertrieben dargestellt wird.
MfG Stefan
Hallo Rainer und Henriette,
wie managt man eine Community? Indem man das "managen" nicht als militärische Befehlskette von oben nach unten versteht, sondern als das "Ermöglichen des Arbeitens". Es ist unmöglich, freiwillige Mitarbeiter wie im klassischen Projektmanagement zur verplanen
Aber bei der Planung der Arbeit kann man trotzdem Methoden des Projektmanagements anwenden. Man braucht ein Ziel (Haus bauen, Software erstellen, Wikipedia fördern), das man in Teilziele untergliedert (Grundstück kaufen, Keller bauen, Haus drauf setzen bzw. Frauenanteil erhöhen, Kooperationsverträge mit Behörden abschließen). Für die Teilziele bereitet man User Stories vor, an denen sich freiwillige und angestellte Mitarbeiter orientieren können.
Henriette, Du hast aus Deiner Erfahrung lauter Beispiele genannt, die nicht mit der Community funktionieren. Was wir brauchen sind User Stories, an Hand derer Community-Mitglieder leicht ersehen können, wie sie sich in die Vereinsarbeit einbringen können. Jenseits von Stühle-Rücken. Und die gibt es; spätestens seit dem Community Projekt-Budget. Weitere müssen folgen. Die Geschäftsstellenmitarbeiter haben sich Ihre Gedanken gemacht. Was ich gern ausgebaut sehen möchte ist, dass sich Communitymitglieder virtuell oder real zusammen finden und Ideen und Projekte entwickeln.
Für die Teilziele sind ja im Wirtschaftsplan messbare Indikatoren festgelegt worden. An Hand der regelmäßigen Berichte kann sich jeder ein Bild von der gegenwärtig geleisteten Arbeit machen und die Projekte steuern. Und am Jahresende kann mit Hilfe der Indikatoren den Erfolg der Arbeit messen. So entsteht Nachvollziehbarkeit und damit Transparenz.
Mit freundlichen Grüßen, Sebastian Wallroth
Am 7. Februar 2012 04:30 schrieb Henriette Fiebig henriette.fiebig@snafu.de:
On 04.02.2012, at 18:23, Pavel Richter wrote:
Hallo Rainer,
Was vermisst Du denn konkret? Was können wir besser machen?
Lieber Pavel, lieber Sebastian,
(da ich Sebastian hier mehrfach heranziehe, ist es ein Gebot der Höflichkeit auch ihn zu persönlich anzusprechen :)
Ich bin nicht Rainer, aber da ich ihn ein bisschen zu kennen glaube und denke, daß ich zwischen den Zeilen seiner Mail genau _das_ gelesen habe, was mich angetriggert hat zu senfen, erzähl ich mal was ich vermisse und was mich an dem Blogpost bzw. der damit transportierten Botschaft stört.
Anlass von Rainers Mail war die Mail von Sebastian Wallroth:
„Von der Nachvollziehbarkeit zusammen mit der Transparenz erwarte ich mir, dass die Mitglieder mehr von der Vereinstätigkeit erfahren und sich potenziell mehr daran beteiligen.”
Ok … mindestens den Willen zu "Nachvollziehbarkeit" und "Transparenz" finde ich als adressiertes Vereins-/Community-Mitglied in diesem Blogpost an einigen Stellen. Allerdings erfahre ich nicht, welche Community-Maßnahmen/Projekte für das Jahr 2012 konkret geplant sind und wie ich helfen könnte. Ja sicher, die… öh … Abschnittsbevollmächtigten werden in Zukunft berichten; ist ja schon mal was. Aber wisst ihr was? Wenn ihr wollt, daß die „Vereinsmitglieder mehr von der Vereinstätigkeit erfahren”, dann wärs doch mal ein Anfang die Mitglieder zu fragen, ob sie die Monatsberichte der GS per Mail bekommen möchten. Wenn irgendwo Informationen zur Tätigkeit stehen, dann ja wohl dort.
Aber holen wir mal den Text aus dem Blog hervor: Ich hab einige Textstellen rauskopiert, damit das alles auf einen Blick nachvollziehbar ist. Und ich betrachte die Dinge fokussiert unter dem Blickwinkel „ … dass die Mitglieder sich mehr daran (= Vereinstätigkeit) beteiligen” – und fieserweise okkupiere ich auch ungefragt die Community für meine Argumentation ;)
Fangen wir mal an mit:
„Einzelne Aktivitäten wie der Zedler-Preis, die nächste WikiCon, das Projekt WikiData, Literaturstipendien, Pressemaßnahmen oder “Wikipedia macht Schule” sind wichtige Beiträge zur Förderung Freien Wissens. Sie stehen stellvertretend für alle Aktivitäten des Vereins.”
Zweifellos sind das wichtige Beiträge zur globalen Mission. Find' ich großartig. Aber wo ist da mein Platz als engagiertes Community-/Vereinsmitglied?:
Bei Zedler durfte die Community Vorschläge für Artikel, Projekte und Personen machen und ein paar Leute wählen. Das wars dann. Ich will nicht unken – tus natürlich trotzdem :) Ich sehe noch nicht a) was aus der Veranstaltung für die Community herausspringt und b) sehe ich keine Möglicheit, wie man sich in die Orga produktiv einbringen kann. Das liegt natürlich in der Natur der Sache: Viele Aufgaben können nur von der GS gemacht und gesteuert werden und viel ist auch Spezialokram, den man schon mal gemacht haben muß, um eine echte Hilfe zu sein und nicht nur Klotz am Bein (weiß ich alles, hab' schon ein paar Veranstaltungen organisiert). Ich glaube kaum, daß da mehr Jobs oder Aufgaben als Kaffee kochen, Tische schleppen oder Schilder an die Wand kleben für die $Interessenten herausspringen (können) – wenig attraktiv das.
Wieso steht da die WikiCon? Die wird in diesem Jahr von WM-AT ausgerichtet und die letzte WikiCon wurde weitestgehend in Eigenregie der Community gewuppt. WMDE hat 'ne Stange Geld investiert (war gut und großartig so. Nochmal vielen, vielen Dank!), hat aber mit der Con angenehm wenig zu tun gehabt (außer Miss Ebber, die den ganzen bürokratischen Mulch zwischen WikiCon und Dienstleistern extremst flauschig abgewickelt hat! Danke zum -zigsten Mal :))
WikiData: Darunter kann ich mir noch wenig bis nix vorstellen, aber soweit ich mich entsinne stellt ihr eine ganze Menge Leute dafür ein. Wo ist da der Platz für Community-/Vereinsmitglieder-Beteiligung?
Lit.-Stip.: Kann von der Community angefordert werden. Yo, das klappt und ist eine ausgezeichnete Maßnahme! Wieso übrigens steht da nicht auch das Bibliotheksstipendium? Das finde ich nämlich genauso wichtig. Aber: Wo und wie – außer als Buchbesteller – kann ich mich beim Lit-Stip. einbringen?
Pressemaßnahmen: Wie, außer Artikel für Wikimedium schreiben, kann sich denn $Interessent da beteiligen? Ihr habt doch außerdem mind. 2 Leute (Catrin, Michael), die alles andere machen, oder?
WP macht Schule: Da gibts Referenten, die aktiv mitarbeiten. Gut dem Dinge! Aber wie kann ich mitmachen, wenn ich _kein_ Referent sein will oder kann? Ich kann ja noch nicht mal die Projekt-Seiten im Forum lesen, wenn ich kein Referent bin! Für die Exklusivität gibts Gründe, weiß ich, kann ich auch nachvollziehen. Bleibt aber als Fakt: Beteiligung heißt: Entweder ganz oder gar nicht.
Fazit: Es gibt nur eine Aktivität bei der man sich als Community-/Vereinsmitglied wirklich locker und problemlos einbringen kann: Die WikiCon. Und die wird per Definition nicht von WMDE organisiert, sondern von der Community. Alles andere läuft auf Wasserträgerjobs und Hilfstätigkeiten hínaus. Alles aus Gründen, teilweise guten sogar. Aber das sollte dann auch so gesagt und kommuniziert werden und nicht als „hier brauchen und wollen wir Dich Community-/Vereinsmitglied!!” verkauft werden (ja sorry, das unterstelle ich jetzt; explizit gesagt habt ihr das nicht. Okokok!).
Nebenbei: Irgendwo zwischen White-Bag-Movement und SOPA-Protest hatte ich einen echt ketzerischen Gedanken: Ich habe mich nämlich gefragt, was die Anwanzerei (sorry, istn donaldistischer Begriff) von WMDE an die Community soll. Ihr habt einen Haufen bezahlter Mitarbeiter, ihr stellt sogar regelmäßig neue ein. Aber immer wieder kommt ihr an und wollt, daß wir (= Community) unsere Meinung sagen, uns beteiligen, uns einbringen, euch beraten etc. Und dann passieren solche Klöpse wie bei der Mailadressen-Situation (siehe Pulp Fiction zu ”Situation”) wo über die Köpfe der Berater und Meinungssager hinweg entschieden wurde. (Inzwischen bin ich sogar so paranoid zu glauben, daß die Rahmenbedingungen schon lange feststanden und die ganze Diskussion bis zur Ankündigung, daß es die Mailadressen gibt, nur ein bedauerliches Mißverständnis war).
Sorry WMDE, aber die Community hat täglich mit einem Haufen ernsthafter interner Probleme zu kämpfen und manche davon werden von Tag zu Tag schlimmer (kriegt ihr wahrscheinlich nicht mit, weil die wenigsten von euch in der WP aktiv sind): Irgendwann stinkt es einem auch mal, daß man nur Pillepalle-Beiträge liefern darf, aber von euch der Öffentlichkeit gegenüber so getan wird, als wären die Community-Mitglieder die beflauschten Premiumkunden.
Nächstes Zitat aus dem Blog:
„Ein gutes Beispiel ist das Ziel, im Jahr 2012 doppelt so viele Freiwillige bedarfsgerecht zu unterstützen wie im letzten Jahr. / … / Alle diese Aktivitäten haben jedoch gemeinsam, dass sie Förderprogramme sind, für die bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden müssen, die Konzeption, Umsetzung und Auswertung verlangen. In unserem Workshop haben wir für jedes einzelne Vereinsziel Hauptaufgaben und Meilensteine entwickelt, mit denen genau das getan werden kann. Darin sind gebündelte Arbeitsaufträge enthalten, wichtige Termine und aufeinander aufbauende Planungsschritte. Damit diese Möglichkeiten der Zielüberprüfung auch angewendet werden, haben wir außerdem für jedes Ziel ein betreuendes Team aus zwei Mitarbeitern gebildet, das für die Jahresbegleitung verantwortlich ist.”
Das einzige, was ihr offenkundig nicht bedacht habt: Ihr könnt die Community nicht dazu zwingen, daß sie sich unterstützen läßt. Doppelt so viele Leute ist … ähm … sportlich. Nach meiner Erfahrung kommt jedes Jahr maximal 1/3 (gemessen am Vorjahr) an neuen Leuten dazu, die irgendeine Förderung oder Unterstützung beantragen. Die kommen aber nur deshalb, weil sie sich freiwillig entschieden haben oder weil sie eine coole Idee hatten, die flott und unbürokratisch unterstützt wurde. Wie gedenkt ihr das in Arbeitsaufträge, Meilensteine, Fristen, Termine und Planungsschritte (schon allein bei dieser Aufzählung wird mit schwindelig) zu gießen? Absolut _jeder_, der jemals irgendeine Art von Veranstaltung oder Planung mit Community-Beteiligung gemacht hat, kann euch einen Roman davon erzählen wie unberechenbar die Community ist. Ich find' das übrigens total cool, daß die Community so unberechenbar und geradezu willkürlich ist: Das macht die Orga nämlich spannend :) Ich sehe aber nicht, daß sich die Community auf ein Korsett von Meilensteinen und Zielvorgaben einlassen würde.
Ohja, und dann dieses Zitat (wahrscheinlich bin ich hoffnungslos naiv oder in nicht-modernem Denken zu verhaftet: Ich krieg das jedenfalls nicht zusammen):
„Nach wie vor ist uns sehr wichtig, dass unser Team in flachen Hierarchien gemeinsam an den Aufgaben des Vereins arbeitet. / … / Darum haben wir für die sieben Ziele sieben “Zielverantwortliche” unter den Mitarbeitern bestimmt. Sie sind diejenigen, die auf den roten Faden bei der Arbeit an den Zielen 2012 achten. Gleichzeitig haben sie wie alle anderen Projektmanager auch ihre eigene Jahresplanung. Die Aufgabe der Zielverantwortlichen soll sie nicht von ihren übrigen Aufgaben abhalten. Unterstützt wird deshalb jeder von ihnen durch einen “Berichtverantwortlichen”, der alle Berichte verfasst und sozusagen Protokoll über die Entwicklungen führt.”
Flache Hierarchien und dann ein Überbau aus Zielverantwortlichen, Berichtsverfassern und Protokollanten. Darüber Pavel als Cheffe und irgendwo mittendrin vermutlich auch noch das Präsidium mit – zumindest mir – komplett unbekannten Mitmach-Optionen wie Verantwortlichkeit, Mitspracherecht, Entscheidungsbefugnis etc. Flach? Äh, nein: 1. finde ich das nämlich nicht flach, sondern filzig (im Sinne von: dicht verwoben und kein Platz für mich) und 2. als potentiell gestaltungswilliges Community-/Vereinsmitglied deutlich zu bürokratisch, als das ich Bock hätte mich in dieses Konstrukt hineinzubegeben.
Ich hab' jetzt viel gemotzt und garantiert mehr als drei fiese Sachen gesagt, die ich gemäß WP:Q nicht ordentlich belegen kann :) Nehmt es bitte als ein „Henriette mußte endlich mal alles sagen, was sich über die Zeit angesammelt hatte”.
(Für Verschwörungstheoretiker: Ganz genau KEIN einziger Satz oder Gedanke hat in irgendeiner Weise damit zu tun, daß ich nicht mehr für WMDE arbeite!)
Nehmt es bitte aber auch als ein „die Fiebig motzt über Formalismen und darüber das ihre naiven Weltverbesserungs-Ideen nicht berücksichtigt werden” :)
Ihr macht zweifellos gute Arbeit, einen Haufen eurer Mitarbeiter habe ich von Herzen lieb und euren nimmermüden Einsatz für WP und Open-Dingeldangel ;) schätze ich! Macht weiter so.
Aber hört bitte in Zukunft aufmerksamer auf die Stimmen aus der Community und zeigt, daß ihr unsere Arbeit, unser Gemecker und unsere Ideen wertschätzt.
Oder wenigstens zur Kenntnis genommen habt.
Bestes!
Henriette
„Wenn du wilst, daß ich komme, / mach mir erst mal Platz, / wenn du willst, daß ich bleibe, / schmink dich erst mal ab, / wenn du willst, daß ich mache, / biete erst mal an, / wenn ich dann keine Lust hab, / bist du immer noch dran.” [http://www.youtube.com/watch?v=w32V3vVPl6k%7CTrio: Ja, ja, ja]
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