Liebe Mitglieder,
nachdem ich bereits den Vorstand und die Mitarbeiter von meinem Entschluss in Kenntnis gesetzt habe, möchte ich auch Euch meinen Rücktritt bekannt geben.
Ich war jetzt vier Jahre im Vorstand und bin stolz wie Oskar auf das erreichte. Ich wurde auf derselben MV in den Vorstand gewählt, auf der die Einrichtung einer Geschäftsstelle beschlossen wurde, seitdem hat der Verein eine rasante, interessante und positive Entwicklung genommen (bzw. fortgesetzt). Es gab sehr schwierige Entscheidungen zu treffen mit sehr schwierigen Zeiten und mindestens einmal hat der Vorstand auch etwas richtig in den Sand gesetzt. In der Regel aber haben wir produktiv gearbeitet, Projekte vorangetrieben und Erfolge feiern dürfen. Besonders gefreut hat es mich immer, wenn wir mit Geld Freiwilligen ermöglichen konnten, über ihr bisheriges Engagement hinauszugehen. Das gilt für das Community-Budget, aber auch für einige Mitglieder der Geschäftsstelle, die in gewisser Weise ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Wenn man überlegt wo der Verein 2006 stand und wo er jetzt ist: Wir haben mächtig was erreicht.
Ich war eigentlich immer gerne im Vorstand, stolz darauf, zu wissen was im Verein vorgeht, recht gut zu wissen wer Mitglied ist und zu vielen Themen eine fundierte Meinung abgeben zu können. Leider ist all das nicht mehr gegeben.
Ich habe mein Vorstandsengagement in den letzten Monaten auf ein Minimum zurückgefahren. Ich lehne Vortragseinladungen und Ideen zu gemeinsamen Projekten ab. Detailwissen fehlt mir mittlerweile, auch das große Ganze wird schwieriger im Überblick zu behalten. Und trotzdem sind es noch 2 Telephonkonferenzen pro Monat, Emails die es zu lesen gilt und Themen über die man nachdenken muss. Ich bin derzeit beruflich in einer Phase, in der es darauf ankommt, nennen wir es, Dinge zu durchdringen. Konzentrierte und vor allem kontinuierliche Auseinandersetzung mit wenig Ablenkung ist dafür wichtig. Der berühmte Informatiker Don Knuth, der vor einigen Jahren seinen Emailaccount quasi dicht gemacht hat, formuliert das so: "Email is for people who need to be on top of things. I am at the bottom of things."
Tja, ein Vorstand von Wikimedia Deutschland muss aber auf der Höhe des Geschehens sein und damit kann ich meine Vorstandstätigkeit nicht auf dem Niveau ausführen, dass meinen eigenen Ansprüchen genügt, bzw. dem was ich denke, was ihr von einem Vorstand erwarten können. Tatsache ist: Ich bin in den letzten drei Monaten so gut vorangekommen und hatte so viele gute Ideen wie etwa im ganzen Jahr 2007.
Was den Vorstand angeht, so empfinde ich die Tätigkeit mittlerweile als eher unangenehm. Hauptgrund ist das schlechte Verhältnis zu Sebastian. Mein Vertrauen in ihn ist schon seit über einem Jahr empfindlich gestört, dies hat sich nicht gebessert, was meine Motivation, im Vorstand aktiv mitzuarbeiten, dramatisch senkt. Es gibt auch keine Anzeichen, dass diese Probleme irgendwie gelöst würden, eher im Gegenteil haben sich die schlechten Erfahrungen aus dem vorherigen Vorstand in verschärfter Form wiederholt, konnten aber insbesondere dank der neuen Vorstandsmitglieder, die mit einem eigenen Kopf an die Sachen rangegangen sind, im Sinne des Vereins gelöst werden.
Schließlich habe ich in gewisser Weise meine Ziele erreicht und somit das Gefühl, den Laden ordentlich zu hinterlassen. Für diese Wahlperiode hatte ich als mein wichtigstes Ziel genannt, einen neuen Geschäftsführer zu finden. Ich habe mich intensiv in die Personalfindungskomission eingebracht und denke: Wir haben mit Pavel Richter eine sehr gute Wahl getroffen, die Geschäftsstelle ist bei ihm in guten Händen und entwickelt sich so wie ich mir das vorstelle. Die Sache wird ihren Weg gehen: Wer im Vorstand sitzt, ist für Erfolg oder Misserfolg des Vereins deutlich weniger wichtig geworden.
Mein Hauptthema Qualität habe ich nach Kräften unterstützt. Die gesichteten Versionen sind in über 20 Wikimediaprojekten aktiviert, Qualität ist ein Vorstandsressort, das Thema präsent auf dem Radar der Geschäftsstelle, in Zukunft gibt es eine Teilzeitstelle für Qualität und ich habe volles Vertrauen in Denis. Spätestens damit hat das Thema eine Reife erreicht, die mir sagt: Es läuft auch gut ohne Dich.
Alles in allem bedeutet das für mich: Es ist an der Zeit, jetzt aufzuhören und den Platz freizumachen.
In diesem Sinne: Vielen Dank für vier hochinteressante, produktive und spannende Jahre, Wikimedia Deutschland e.V. ist in einer großartigen Phase. Euch allen alles Liebe. Wir werden uns in der Wikipedia sehen, im Real Life (zur MV werde ich natürlich kommen) und wer weiß, vielleicht kandidiere ich ja in einer fernen Zukunft wieder für den Vorstand. Mit Rat stehe ich auch in Zukunft gerne zur Seite, meine Kontakte stelle ich dem Verein natürlich weiterhin zur Verfügung.
Viele Grüße
Philipp
*knuddel* (und danke für die arbeit)
anneke
Am 28.02.2010 um 18:19 schrieb P. Birken:
Liebe Mitglieder,
nachdem ich bereits den Vorstand und die Mitarbeiter von meinem Entschluss in Kenntnis gesetzt habe, möchte ich auch Euch meinen Rücktritt bekannt geben.
Ich war jetzt vier Jahre im Vorstand und bin stolz wie Oskar auf das erreichte. Ich wurde auf derselben MV in den Vorstand gewählt, auf der die Einrichtung einer Geschäftsstelle beschlossen wurde, seitdem hat der Verein eine rasante, interessante und positive Entwicklung genommen (bzw. fortgesetzt). Es gab sehr schwierige Entscheidungen zu treffen mit sehr schwierigen Zeiten und mindestens einmal hat der Vorstand auch etwas richtig in den Sand gesetzt. In der Regel aber haben wir produktiv gearbeitet, Projekte vorangetrieben und Erfolge feiern dürfen. Besonders gefreut hat es mich immer, wenn wir mit Geld Freiwilligen ermöglichen konnten, über ihr bisheriges Engagement hinauszugehen. Das gilt für das Community-Budget, aber auch für einige Mitglieder der Geschäftsstelle, die in gewisser Weise ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Wenn man überlegt wo der Verein 2006 stand und wo er jetzt ist: Wir haben mächtig was erreicht.
Ich war eigentlich immer gerne im Vorstand, stolz darauf, zu wissen was im Verein vorgeht, recht gut zu wissen wer Mitglied ist und zu vielen Themen eine fundierte Meinung abgeben zu können. Leider ist all das nicht mehr gegeben.
Ich habe mein Vorstandsengagement in den letzten Monaten auf ein Minimum zurückgefahren. Ich lehne Vortragseinladungen und Ideen zu gemeinsamen Projekten ab. Detailwissen fehlt mir mittlerweile, auch das große Ganze wird schwieriger im Überblick zu behalten. Und trotzdem sind es noch 2 Telephonkonferenzen pro Monat, Emails die es zu lesen gilt und Themen über die man nachdenken muss. Ich bin derzeit beruflich in einer Phase, in der es darauf ankommt, nennen wir es, Dinge zu durchdringen. Konzentrierte und vor allem kontinuierliche Auseinandersetzung mit wenig Ablenkung ist dafür wichtig. Der berühmte Informatiker Don Knuth, der vor einigen Jahren seinen Emailaccount quasi dicht gemacht hat, formuliert das so: "Email is for people who need to be on top of things. I am at the bottom of things."
Tja, ein Vorstand von Wikimedia Deutschland muss aber auf der Höhe des Geschehens sein und damit kann ich meine Vorstandstätigkeit nicht auf dem Niveau ausführen, dass meinen eigenen Ansprüchen genügt, bzw. dem was ich denke, was ihr von einem Vorstand erwarten können. Tatsache ist: Ich bin in den letzten drei Monaten so gut vorangekommen und hatte so viele gute Ideen wie etwa im ganzen Jahr 2007.
Was den Vorstand angeht, so empfinde ich die Tätigkeit mittlerweile als eher unangenehm. Hauptgrund ist das schlechte Verhältnis zu Sebastian. Mein Vertrauen in ihn ist schon seit über einem Jahr empfindlich gestört, dies hat sich nicht gebessert, was meine Motivation, im Vorstand aktiv mitzuarbeiten, dramatisch senkt. Es gibt auch keine Anzeichen, dass diese Probleme irgendwie gelöst würden, eher im Gegenteil haben sich die schlechten Erfahrungen aus dem vorherigen Vorstand in verschärfter Form wiederholt, konnten aber insbesondere dank der neuen Vorstandsmitglieder, die mit einem eigenen Kopf an die Sachen rangegangen sind, im Sinne des Vereins gelöst werden.
Schließlich habe ich in gewisser Weise meine Ziele erreicht und somit das Gefühl, den Laden ordentlich zu hinterlassen. Für diese Wahlperiode hatte ich als mein wichtigstes Ziel genannt, einen neuen Geschäftsführer zu finden. Ich habe mich intensiv in die Personalfindungskomission eingebracht und denke: Wir haben mit Pavel Richter eine sehr gute Wahl getroffen, die Geschäftsstelle ist bei ihm in guten Händen und entwickelt sich so wie ich mir das vorstelle. Die Sache wird ihren Weg gehen: Wer im Vorstand sitzt, ist für Erfolg oder Misserfolg des Vereins deutlich weniger wichtig geworden.
Mein Hauptthema Qualität habe ich nach Kräften unterstützt. Die gesichteten Versionen sind in über 20 Wikimediaprojekten aktiviert, Qualität ist ein Vorstandsressort, das Thema präsent auf dem Radar der Geschäftsstelle, in Zukunft gibt es eine Teilzeitstelle für Qualität und ich habe volles Vertrauen in Denis. Spätestens damit hat das Thema eine Reife erreicht, die mir sagt: Es läuft auch gut ohne Dich.
Alles in allem bedeutet das für mich: Es ist an der Zeit, jetzt aufzuhören und den Platz freizumachen.
In diesem Sinne: Vielen Dank für vier hochinteressante, produktive und spannende Jahre, Wikimedia Deutschland e.V. ist in einer großartigen Phase. Euch allen alles Liebe. Wir werden uns in der Wikipedia sehen, im Real Life (zur MV werde ich natürlich kommen) und wer weiß, vielleicht kandidiere ich ja in einer fernen Zukunft wieder für den Vorstand. Mit Rat stehe ich auch in Zukunft gerne zur Seite, meine Kontakte stelle ich dem Verein natürlich weiterhin zur Verfügung.
Viele Grüße
Philipp
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Hallo Philipp,
für Dein Engagement sowohl innerhalb der Projekte und den Verein möchte ich Dir danken und wünsche Dir von ganzem Herzen eine gute Zukunft - ich bin sicher, dass Du die gewonnene Zeit weiterhin so gewinnbringend einsetzen kannst.
Man hört, sieht und liesst sich weiterhin!
Viele Grüsse,
Manuel
Am 28.02.2010 18:19, schrieb P. Birken:
Liebe Mitglieder,
nachdem ich bereits den Vorstand und die Mitarbeiter von meinem Entschluss in Kenntnis gesetzt habe, möchte ich auch Euch meinen Rücktritt bekannt geben.
Ich war jetzt vier Jahre im Vorstand und bin stolz wie Oskar auf das erreichte. Ich wurde auf derselben MV in den Vorstand gewählt, auf der die Einrichtung einer Geschäftsstelle beschlossen wurde, seitdem hat der Verein eine rasante, interessante und positive Entwicklung genommen (bzw. fortgesetzt). Es gab sehr schwierige Entscheidungen zu treffen mit sehr schwierigen Zeiten und mindestens einmal hat der Vorstand auch etwas richtig in den Sand gesetzt. In der Regel aber haben wir produktiv gearbeitet, Projekte vorangetrieben und Erfolge feiern dürfen. Besonders gefreut hat es mich immer, wenn wir mit Geld Freiwilligen ermöglichen konnten, über ihr bisheriges Engagement hinauszugehen. Das gilt für das Community-Budget, aber auch für einige Mitglieder der Geschäftsstelle, die in gewisser Weise ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Wenn man überlegt wo der Verein 2006 stand und wo er jetzt ist: Wir haben mächtig was erreicht.
Ich war eigentlich immer gerne im Vorstand, stolz darauf, zu wissen was im Verein vorgeht, recht gut zu wissen wer Mitglied ist und zu vielen Themen eine fundierte Meinung abgeben zu können. Leider ist all das nicht mehr gegeben.
Ich habe mein Vorstandsengagement in den letzten Monaten auf ein Minimum zurückgefahren. Ich lehne Vortragseinladungen und Ideen zu gemeinsamen Projekten ab. Detailwissen fehlt mir mittlerweile, auch das große Ganze wird schwieriger im Überblick zu behalten. Und trotzdem sind es noch 2 Telephonkonferenzen pro Monat, Emails die es zu lesen gilt und Themen über die man nachdenken muss. Ich bin derzeit beruflich in einer Phase, in der es darauf ankommt, nennen wir es, Dinge zu durchdringen. Konzentrierte und vor allem kontinuierliche Auseinandersetzung mit wenig Ablenkung ist dafür wichtig. Der berühmte Informatiker Don Knuth, der vor einigen Jahren seinen Emailaccount quasi dicht gemacht hat, formuliert das so: "Email is for people who need to be on top of things. I am at the bottom of things."
Tja, ein Vorstand von Wikimedia Deutschland muss aber auf der Höhe des Geschehens sein und damit kann ich meine Vorstandstätigkeit nicht auf dem Niveau ausführen, dass meinen eigenen Ansprüchen genügt, bzw. dem was ich denke, was ihr von einem Vorstand erwarten können. Tatsache ist: Ich bin in den letzten drei Monaten so gut vorangekommen und hatte so viele gute Ideen wie etwa im ganzen Jahr 2007.
Was den Vorstand angeht, so empfinde ich die Tätigkeit mittlerweile als eher unangenehm. Hauptgrund ist das schlechte Verhältnis zu Sebastian. Mein Vertrauen in ihn ist schon seit über einem Jahr empfindlich gestört, dies hat sich nicht gebessert, was meine Motivation, im Vorstand aktiv mitzuarbeiten, dramatisch senkt. Es gibt auch keine Anzeichen, dass diese Probleme irgendwie gelöst würden, eher im Gegenteil haben sich die schlechten Erfahrungen aus dem vorherigen Vorstand in verschärfter Form wiederholt, konnten aber insbesondere dank der neuen Vorstandsmitglieder, die mit einem eigenen Kopf an die Sachen rangegangen sind, im Sinne des Vereins gelöst werden.
Schließlich habe ich in gewisser Weise meine Ziele erreicht und somit das Gefühl, den Laden ordentlich zu hinterlassen. Für diese Wahlperiode hatte ich als mein wichtigstes Ziel genannt, einen neuen Geschäftsführer zu finden. Ich habe mich intensiv in die Personalfindungskomission eingebracht und denke: Wir haben mit Pavel Richter eine sehr gute Wahl getroffen, die Geschäftsstelle ist bei ihm in guten Händen und entwickelt sich so wie ich mir das vorstelle. Die Sache wird ihren Weg gehen: Wer im Vorstand sitzt, ist für Erfolg oder Misserfolg des Vereins deutlich weniger wichtig geworden.
Mein Hauptthema Qualität habe ich nach Kräften unterstützt. Die gesichteten Versionen sind in über 20 Wikimediaprojekten aktiviert, Qualität ist ein Vorstandsressort, das Thema präsent auf dem Radar der Geschäftsstelle, in Zukunft gibt es eine Teilzeitstelle für Qualität und ich habe volles Vertrauen in Denis. Spätestens damit hat das Thema eine Reife erreicht, die mir sagt: Es läuft auch gut ohne Dich.
Alles in allem bedeutet das für mich: Es ist an der Zeit, jetzt aufzuhören und den Platz freizumachen.
In diesem Sinne: Vielen Dank für vier hochinteressante, produktive und spannende Jahre, Wikimedia Deutschland e.V. ist in einer großartigen Phase. Euch allen alles Liebe. Wir werden uns in der Wikipedia sehen, im Real Life (zur MV werde ich natürlich kommen) und wer weiß, vielleicht kandidiere ich ja in einer fernen Zukunft wieder für den Vorstand. Mit Rat stehe ich auch in Zukunft gerne zur Seite, meine Kontakte stelle ich dem Verein natürlich weiterhin zur Verfügung.
Viele Grüße
Philipp
VereinDE-l mailing list VereinDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
Lieber Philipp,
danke für Dein Engagement! Ich habe Dich in all den Jahren immer als äußerst klarsichtig, verlässlich und im besten Sinne anspruchsvoll erlebt. Der Verein hat von Dir als Vorstandsmitglied außerordentlich profitiert.
Mir selbst hat so manches Gespräch mit Dir geholfen, Struktur in die eigenen Gedanken zu bringen und neue Ideen zu entwickeln - gerade auch dann, wenn die Lage einmal verfahren schien.
Danke für Alles Kurt
Am 28.02.2010 18:19, schrieb P. Birken:
Liebe Mitglieder,
nachdem ich bereits den Vorstand und die Mitarbeiter von meinem Entschluss in Kenntnis gesetzt habe, möchte ich auch Euch meinen Rücktritt bekannt geben.
Ich war jetzt vier Jahre im Vorstand und bin stolz wie Oskar auf das erreichte. Ich wurde auf derselben MV in den Vorstand gewählt, auf der die Einrichtung einer Geschäftsstelle beschlossen wurde, seitdem hat der Verein eine rasante, interessante und positive Entwicklung genommen (bzw. fortgesetzt). Es gab sehr schwierige Entscheidungen zu treffen mit sehr schwierigen Zeiten und mindestens einmal hat der Vorstand auch etwas richtig in den Sand gesetzt. In der Regel aber haben wir produktiv gearbeitet, Projekte vorangetrieben und Erfolge feiern dürfen. Besonders gefreut hat es mich immer, wenn wir mit Geld Freiwilligen ermöglichen konnten, über ihr bisheriges Engagement hinauszugehen. Das gilt für das Community-Budget, aber auch für einige Mitglieder der Geschäftsstelle, die in gewisser Weise ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Wenn man überlegt wo der Verein 2006 stand und wo er jetzt ist: Wir haben mächtig was erreicht.
Ich war eigentlich immer gerne im Vorstand, stolz darauf, zu wissen was im Verein vorgeht, recht gut zu wissen wer Mitglied ist und zu vielen Themen eine fundierte Meinung abgeben zu können. Leider ist all das nicht mehr gegeben.
Ich habe mein Vorstandsengagement in den letzten Monaten auf ein Minimum zurückgefahren. Ich lehne Vortragseinladungen und Ideen zu gemeinsamen Projekten ab. Detailwissen fehlt mir mittlerweile, auch das große Ganze wird schwieriger im Überblick zu behalten. Und trotzdem sind es noch 2 Telephonkonferenzen pro Monat, Emails die es zu lesen gilt und Themen über die man nachdenken muss. Ich bin derzeit beruflich in einer Phase, in der es darauf ankommt, nennen wir es, Dinge zu durchdringen. Konzentrierte und vor allem kontinuierliche Auseinandersetzung mit wenig Ablenkung ist dafür wichtig. Der berühmte Informatiker Don Knuth, der vor einigen Jahren seinen Emailaccount quasi dicht gemacht hat, formuliert das so: "Email is for people who need to be on top of things. I am at the bottom of things."
Tja, ein Vorstand von Wikimedia Deutschland muss aber auf der Höhe des Geschehens sein und damit kann ich meine Vorstandstätigkeit nicht auf dem Niveau ausführen, dass meinen eigenen Ansprüchen genügt, bzw. dem was ich denke, was ihr von einem Vorstand erwarten können. Tatsache ist: Ich bin in den letzten drei Monaten so gut vorangekommen und hatte so viele gute Ideen wie etwa im ganzen Jahr 2007.
Was den Vorstand angeht, so empfinde ich die Tätigkeit mittlerweile als eher unangenehm. Hauptgrund ist das schlechte Verhältnis zu Sebastian. Mein Vertrauen in ihn ist schon seit über einem Jahr empfindlich gestört, dies hat sich nicht gebessert, was meine Motivation, im Vorstand aktiv mitzuarbeiten, dramatisch senkt. Es gibt auch keine Anzeichen, dass diese Probleme irgendwie gelöst würden, eher im Gegenteil haben sich die schlechten Erfahrungen aus dem vorherigen Vorstand in verschärfter Form wiederholt, konnten aber insbesondere dank der neuen Vorstandsmitglieder, die mit einem eigenen Kopf an die Sachen rangegangen sind, im Sinne des Vereins gelöst werden.
Schließlich habe ich in gewisser Weise meine Ziele erreicht und somit das Gefühl, den Laden ordentlich zu hinterlassen. Für diese Wahlperiode hatte ich als mein wichtigstes Ziel genannt, einen neuen Geschäftsführer zu finden. Ich habe mich intensiv in die Personalfindungskomission eingebracht und denke: Wir haben mit Pavel Richter eine sehr gute Wahl getroffen, die Geschäftsstelle ist bei ihm in guten Händen und entwickelt sich so wie ich mir das vorstelle. Die Sache wird ihren Weg gehen: Wer im Vorstand sitzt, ist für Erfolg oder Misserfolg des Vereins deutlich weniger wichtig geworden.
Mein Hauptthema Qualität habe ich nach Kräften unterstützt. Die gesichteten Versionen sind in über 20 Wikimediaprojekten aktiviert, Qualität ist ein Vorstandsressort, das Thema präsent auf dem Radar der Geschäftsstelle, in Zukunft gibt es eine Teilzeitstelle für Qualität und ich habe volles Vertrauen in Denis. Spätestens damit hat das Thema eine Reife erreicht, die mir sagt: Es läuft auch gut ohne Dich.
Alles in allem bedeutet das für mich: Es ist an der Zeit, jetzt aufzuhören und den Platz freizumachen.
In diesem Sinne: Vielen Dank für vier hochinteressante, produktive und spannende Jahre, Wikimedia Deutschland e.V. ist in einer großartigen Phase. Euch allen alles Liebe. Wir werden uns in der Wikipedia sehen, im Real Life (zur MV werde ich natürlich kommen) und wer weiß, vielleicht kandidiere ich ja in einer fernen Zukunft wieder für den Vorstand. Mit Rat stehe ich auch in Zukunft gerne zur Seite, meine Kontakte stelle ich dem Verein natürlich weiterhin zur Verfügung.
Viele Grüße
Philipp
Hallo Philipp,
1000 Dank für dein Engagement für den Verein. Ich wünsche dir privat und beruflich alle Kraft und alles Gute und komm wieder gestärkt und mit neuen tollen Ideen zurück :)
Man sieht und liest sich.
Raymond.
Am 28.02.2010 18:19, schrieb P. Birken:
Liebe Mitglieder,
nachdem ich bereits den Vorstand und die Mitarbeiter von meinem Entschluss in Kenntnis gesetzt habe, möchte ich auch Euch meinen Rücktritt bekannt geben.
Lieber Philipp,
auch wenn wir in einigen Themen sehr unterschiedlicher Meinung waren, so habe ich Deine engagierte Arbeit gerade im Bereich Qualitätssicherung und -förderung immer geschätzt. Du hast hier einen sehr wichtigen Schwerpunkt in der Vorstandsarbeit und mit Leben gefüllt.
Ohne Deinen Einsatz hätten wir viele unserer wichtigsten Projekte nicht oder bei weitem nicht so erfolgreich durchführen können. Ob bei der Wikipedia Academy, der Zedler-Medaille oder, dem Meilenstein überhaupt, den Gesichteten Versionen: sowohl die Wikipedia als auch der Verein hätten sich ohne Deine Mitarbeit nicht so entwickelt. Gerade das geduldige und andauernde Engagement bei den Gesichteten Versionen hat gezeigt, dass mehr als alles andere überzeugte Beharrlichkeit und ständiges Werben für die Sache zum Erfolg führen.
Für die Zukunft hoffe ich, dass Du dem Verein und der Wikipedia weiterhin mit Einsatz erhalten bleibst. Ebenso hoffe ich, dass wir für den nächsten Vorstand wieder jemanden finden können, der die Flagge der Qualität so hoch halten wird.
Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen beruflichen Erfolg und freue mich bereits auf Deine zukünftigen Beiträge im Wikimedia-Universum.
Viele Grüße Sebastian Moleski Erster Vorsitzender Wikimedia Deutschland e. V.
Telefon 030-219 15 826-0
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 23855 Nz. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
Hallo Philipp, im Namen des Vorstands danke ich dir für dein Engagement, die Kraft und Energie, die du in die Vorstandsarbeit und besonders in das Thema Qualität investiert hast. Wichtige Entscheidungen sind unmittelbar auf deinen Einfluss zurückzuführen und haben die Ausrichtung des Vereins maßgeblich beeinflusst.
Für deinen weiteren Weg wünschen wir dir viel Erfolg und Freude bei allem, was du tust.
Alice Wiegand Zweite Vorsitzende Wikimedia Deutschland e. V.
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
Wikimedia Deutschland - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer 23855 Nz. Als gemeinnützig anerkannt durch das Finanzamt für Körperschaften I Berlin, Steuernummer 27/681/51985.
Euch allen vielen Dank fuer die netten Worte! Das motiviert ja durchaus, nen Zahn zuzulegen und schnell wieder dabei zu sein :-)
Viele Gruesse
Philipp
Am 1. März 2010 14:07 schrieb Alice Wiegand alice.wiegand@wikimedia.de:
Hallo Philipp, im Namen des Vorstands danke ich dir für dein Engagement, die Kraft und Energie, die du in die Vorstandsarbeit und besonders in das Thema Qualität investiert hast. Wichtige Entscheidungen sind unmittelbar auf deinen Einfluss zurückzuführen und haben die Ausrichtung des Vereins maßgeblich beeinflusst.
Für deinen weiteren Weg wünschen wir dir viel Erfolg und Freude bei allem, was du tust.
Alice Wiegand Zweite Vorsitzende Wikimedia Deutschland e. V.
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei! http://spenden.wikimedia.de/
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