http://www.heise.de/newsticker/meldung/56299
Es macht mir Sorgen zu lesen, dass das Thema Werbefinanzierung und Sich-(eventuell)-in-Abhängigkeiten zu begeben erneut so offen diskutiert wird, zumindest von Dritten Ich werde alles dafür tun (im Sinne der Satzung und GNU/GFDL), dass das Wikipedia-Projekt (Co-Projekte, Verein, Foundation) weiterhin _total_ unabhängig bleibt.
Lieber so weitermachen wie bisher, vielleicht manchmal ruhig unprofessionell und unorthodox und vor allem: unbedingt unkommerziell bleiben(*). Ich denke, dass das Gesamtprojekt weltweit dauerhaft genügend Sponsoren hat bzw. haben wird, es - ohne Einfluss ausüben zu wollen - am Laufen und Fortschreiten zu halten.
Eine persönliche Meinung von Tom (Wikinaut)
(*) auch wenn ich noch in 2004 mit dem Vorschlag kam, Wikipedia mit Wiki-Logo-bedruckten USB-Stick anzubieten usw. Dies habe ich komplett aufgegeben, da ich für nun für die strikte (agressive) Nicht-Kommerzialisierung von Wikipedia bin und diese Linie meiner Ansicht nach solange gefahren werden muss, wie es irgendmöglich ist.
P.S. ENotif (ohne EAuthent) für MediaWiki 1.3.10 ist fertig portiert: http://meta.wikipedia.org/Enotif . ENotif und EAuthent _sind_ übrigens seit dem 18.12.2004 im CVS HEAD (für Version 1.5).
Es macht mir Sorgen zu lesen, dass das Thema Werbefinanzierung und Sich-(eventuell)-in-Abhängigkeiten zu begeben erneut so offen diskutiert wird, zumindest von Dritten Ich werde alles dafür tun (im Sinne der Satzung und GNU/GFDL), dass das Wikipedia-Projekt (Co-Projekte, Verein, Foundation) weiterhin _total_ unabhängig bleibt.
Es macht mir Sorgen zu lesen, dass viele Wikipedianer offenbar immer noch einen Konflikt sehen zwischen GFDL und kommerzieller Nutzung der Wikipedia-Inhalte, und Kommerzialisierung immer noch gleichsetzen mit Sich-in-Abhängigkeit-bringen. Ist die Wikipedia unfreier geworden, seit die Digitale Bibliothek sie auf CDs gepresst und verkauft hat? Ist sie abhängiger geworden, seit Tom und Harko WikiReader und T-Shirts verkaufen und ein Teil des Erlöses an das Projekt zurückfließt?
Natürlich sollte man gut darüber nachdenken, welchen Aufwand und welche Nachteile man für einzelne Sponsoren oder Förderer in Kauf nimmt. (Stichwort Personendaten...) Ich würde mir dabei aber mehr Weitblick und konstruktive Kritik wünschen, und weniger Aggressivität und Panikmache.
-- Thomas
Thomas Karcher schrieb:
Natürlich sollte man gut darüber nachdenken, welchen Aufwand und welche Nachteile man für einzelne Sponsoren oder Förderer in Kauf nimmt. (Stichwort Personendaten...) Ich würde mir dabei aber mehr Weitblick und konstruktive Kritik wünschen, und weniger Aggressivität und Panikmache.
Hallo Thomas Karcher:
es ging mir um den Weitblick ! Kurzfristiges Sein-Fähnlein-nach-dem-Wind-drehen und Panikmachen sind dem Projekt abträglich und sollten strikt vermieden werden.
Nur darum ging es mir.
Tom
Thomas Karcher schrieb:
Natürlich sollte man gut darüber nachdenken, welchen Aufwand und welche Nachteile man für einzelne Sponsoren oder Förderer in Kauf nimmt. (Stichwort Personendaten...)
Hi Thomas Karcher,
da du indirekt andeutest das die Personendaten für die Wikipedia von Nachteil sind muss ich dir vehement Wiedersprechen. Eine Strukturierung der Personendaten ist vom großen Vorteil besonders wenn man irgendwann an denkt mit anderen Datenbankanbietern und/oder Bibliotheken zusammen zu arbeiten. Auch mit Blick auf ein Semantik Web sind die Metadaten auch langfristig sinnvoll. Somit ist das Anlegen der Personendatentags nicht nur für die DVD und Direct Media sonder für das Projekt. Deshalb sollen die Daten ja nach der DVD Erstellung auf keinen Fall wieder herausgenommen werden. Der Bedarf von Direct Media hat hier nur die Initialzündung gegeben.
Viele Grüße
Patrick
da du indirekt andeutest das die Personendaten für die Wikipedia von Nachteil sind muss ich dir vehement Wiedersprechen.
Es gibt zahlreiche gute Gründe, die den enormen Aufwand für die Erstellung, Wartung und kontinuierliche Aktualisierung von Metadaten rechtfertigen. "Erstellung einer freien Enzyklopädie" gehört aber definitiv nicht dazu. Schon mit der Kategorisierung, erst recht aber mit der Einführung der Personendaten haben wir die Definition einer "Enzyklopädie" weit über ihre ursprüngliche Intention hinaus gedehnt. (In "Was Wikipedia nicht ist" steht noch heute, Wikipedia sei keine Datenbank.) Versteh' mich nicht falsch: Ich finde es gut, dass wir der Digitalen Bibliothek und möglicherweise auch zukünftigen Nutzern unserer Inhalte bei der Anpassung derselben an ihre Bedürfnisse unter die Arme greifen. Notwendig für unser primäres Ziel ist das aber nicht. Und hier kommt der Weitblick ins Spiel: Würden wir einem anderen Datennutzer ähnliche Metadaten für Städte und Gemeinden zur Verfügung stellen, damit dieser eine Selektion nach Größe, Lage oder politischer Ausrichtung vornehmen kann? Und einem dritten Nutzer Metadaten für Messeveranstaltungen, um diese nach Thema, Periodizität und Terminen ordnen zu können? Die Meinungen dazu sind sicher verschieden, aber ich persönlich arbeite lieber mit an der besten freien Enzyklopädie, nicht an der größten freien Datenbank der Welt.
-- Thomas
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Thomas Karcher schrieb: | Es gibt zahlreiche gute Gründe, die den enormen Aufwand für die Erstellung, | Wartung und kontinuierliche Aktualisierung von Metadaten rechtfertigen. | "Erstellung einer freien Enzyklopädie" gehört aber definitiv nicht dazu.
Personendaten (und Kategorien) werden mittel- und langfristig auch neue Zugangsmöglichkeiten zur Enzyklopädie schaffen, von automatischer Listengenerierung bis zu Korrelationssuchen und Filtern. Das alles (und noch einiges, was uns heute noch gar nicht einfällt :-) wird direkt den Nutzern der Enzyklopädie zu Gute kommen.
| Schon mit der Kategorisierung, erst recht aber mit der Einführung der | Personendaten haben wir die Definition einer "Enzyklopädie" weit über ihre | ursprüngliche Intention hinaus gedehnt. (In "Was Wikipedia nicht ist" steht | noch heute, Wikipedia sei keine Datenbank.)
Doch, es ist eine MySQL-Datenbank ;-) Scherz beiseite, ein paar maschinenlesbare Zeilen im Text machen noch lange keine Datenbank, jedenfalls nicht im üblichen Sinne.
| Versteh' mich nicht falsch: Ich | finde es gut, dass wir der Digitalen Bibliothek und möglicherweise auch | zukünftigen Nutzern unserer Inhalte bei der Anpassung derselben an ihre | Bedürfnisse unter die Arme greifen. Notwendig für unser primäres Ziel ist | das aber nicht.
Vieles ist für unser "primäres Ziel" nicht nötig, z.B. ein Skin-System. Schließlich zählt nur der Inhalt, nicht das Aussehen! Trotzdem haben einige Leute viel Mühe darauf verwandt, Wikipedia-Seiten halbwegs anständig aussehen zu lassen. Warum? Weil es die Arbeit angenehmer macht. Kategorien und Personendaten sind sich nicht *notwendig*. Sie sind aber viel näher an unserer "Mission" als eine schöne Webseite.
| Und hier kommt der Weitblick ins Spiel: Würden wir einem | anderen Datennutzer ähnliche Metadaten für Städte und Gemeinden zur | Verfügung stellen, damit dieser eine Selektion nach Größe, Lage oder | politischer Ausrichtung vornehmen kann? Und einem dritten Nutzer Metadaten | für Messeveranstaltungen, um diese nach Thema, Periodizität und Terminen | ordnen zu können? Die Meinungen dazu sind sicher verschieden, aber ich | persönlich arbeite lieber mit an der besten freien Enzyklopädie, nicht an | der größten freien Datenbank der Welt.
Das trifft sich gut, denn niemand zwingt Dich, Personendaten einzugeben :-)
Mittelfristig erwarte ich eine striktere Trennung von Artikel und Metadaten, dann braucht man die Dinger nicht mal mehr beim Bearbeiten zu sehen, wenn man nicht will. Ein "quick hack" dazu findet sich bereits im Code zur MediaWiki 1.5.
Magnus
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