Liebe Liste,

vor zwei Wochen hat die Fraktion der Linken im Bundestag eine Kleine Anfrage gestellt, in der sie die urheberrechtliche Situation insbesondere von den Werken abfragen, die vom Bund erstellt wurden, aber nicht nach §5 UrhG gemeinfrei sind. Den Volltext der Kleinen Anfrage in einer elektronischen Vorab-Fassung findet Ihr unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/092/1709245.pdf.

Die Bundes-CIO Cornelia Rogall-Grothe hat nun im Namen der Bundesregierung diese Anfrage beantwortet, sie wird in den kommenden Wochen ebenfalls in den Bundestagsdrucksachen auftauchen. Ich habe bei mir eine Vorabfassung liegen.

Die Antworten der Bundesregierung sind sehr interessant und informativ, man hat sich bei einigen Stellen verhältnismäßig ausführlich an den Fragen abgearbeitet. Ganz besonders geht natürlich die Antwort auf die Frage 6 runter wie Wasser:

6. In welchem Umfang nutzt die Bundesregierung bereits heute Daten und Inhalte von Dritten, die unter offenen Lizenzen veröffentlicht wurden?

Zu 6.: Im Rahmen der Arbeit der Bundesverwaltung werden frei verfügbare, unter offenen Lizenzen veröffentlichte Inhalte Dritter vielfach verwendet. Beispielhaft sei die Nutzung der Wikipedia oder von OpenStreetMap genannt. Ein genauer Umfang kann jedoch ebenfalls nicht beziffert werden

Die insgesamt 19 Fragen werden auf 9 Seiten beantwortet, das Highlight kommt dann auf den folgenden 20 Seiten: Relativ dicht bedruckt auf vier Spalten folgt eine exemplarische Auflistung von Datensätzen unterschiedlicher Größe aus den einzelnen Ministerien zusammen mit einer (unterschiedlich präzisen) Beschreibung der aktuellen Lizenzierungspraxis.

Das ist eine beeindruckende Fundgrube für Inhalte, die entweder schon zur kommerziellen und nichtkommerziellen Nachnutzung freigegeben sind, oder bei denen der Begründungsaufwand, dass das jeweilige Ministerium dies unter eine freie Lizenz stellt, vertretbar erscheint.

Gibt es Wikipedianer/Wikimedianer, die Lust, Zeit und Mut haben, einmal gemeinsam mit mir diese Liste nach möglichen Zielen durchzugehen? Es könnte spannend werden.

Viele Grüße, Mathias