Hallo,
unter anderem, daß Angestellte bei der MV kein Stimmrecht haben. Oder willst du sagen, daß Interessenkonflikte nicht vorkommen können, wenn die Angestellten des Vereins mit bestimmen, etwa wofür der Verein sein Geld ausgibt? Wenn sie die Entwicklung des Vereins mit bestimmen? Und daß dort nie an sich selbst gedacht wird? Das ist nichts Verwerfliches. Aber ist es objektiv? Ich denke nicht. Ganz ausdrücklich: es geht mir dabei um theoretische und grundsätzliche Probleme. Nicht um derzeit aktuelle.
Grüße
Marcus
Hallo Marcus,
ich kann nicht ganz verstehen, worum es Dir geht. Nehmen wir mal mich als Beispiel: Ich bin fest angestellt im Verein und Vereinsmitglied. Wenn ich meine Mitgliedschaft nun "ruhen" lasse, was genau bedeutet das? Ausser, dass ich 24,00 Euro im Jahr sparen würde?
Pavel
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Marcus Cyron schrieb:
Hallo,
mal eine grundsätzliche Sache in diese Richtung: mir ist es schon lange etwas ungut aufgestoßen, daß im Verein fest angestellte Mitarbeiter Vereinsmitglieder sind. In vielen Vereinen ist das nicht möglich und auch ich habe hier Bedenken, ob das sinnvoll ist. Wir sollten mal überlegen, ob solche Mitgliedschaften für die Dauer der Anstellung nicht ruhen sollten.
Grüße
Marcus
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Hallo Marucs,
Marcus Cyron wrote:
unter anderem, daß Angestellte bei der MV kein Stimmrecht haben. Oder willst du sagen, daß Interessenkonflikte nicht vorkommen können, wenn die Angestellten des Vereins mit bestimmen, etwa wofür der Verein sein Geld ausgibt? Wenn sie die Entwicklung des Vereins mit bestimmen? Und daß dort nie an sich selbst gedacht wird? Das ist nichts Verwerfliches. Aber ist es objektiv? Ich denke nicht. Ganz ausdrücklich: es geht mir dabei um theoretische und grundsätzliche Probleme. Nicht um derzeit aktuelle.
Ich bin ehrlich etwas verwundert über diese Argumentationslinie. Eine solche Argumentation wäre genauso geeignet, die betriebliche Mitbestimmung mittels Betriebsrat oder Arbeitnehmersitzen im Aufsichtsrat einer AG anzugreifen. Natürlich kann es vorkommen, dass Interessenkonflikte dabei entstehen. Das ist aber jedem System immanent, dass allein die Gewissensentscheidung eines Wählers zum Kriterium für die Stimmabgabe macht. Es ist doch völlig richtig, dass ein Wähler den Kandidaten stützt, der am ehesten das macht, was er will. Genauso ist es völlig richtig, dass ein Wähler die Initiativen und Beschlüsse unterstützt, die er selbst für richtig hält, ob zu seinem Vorteil oder dem eines anderen.
Entsprechend macht mir auch dein letzter Doppelsatz "Aber ist es objektiv? Ich denke nicht." Was veranlasst dich zu der Annahme, dass die Mitglieder des Vereins ihre Stimme aus rein objektiven Gründen abgeben? Und vielmehr: was veranlasst dich zu der Annahme, dass dem so sein soll? Wenn wir Demokratie ernst nehmen wollen, gehört für mich dazu, dem Wähler die freie Entscheidung zu geben, aus welchen Motiven er wie seine Stimme abgibt.
Um auch mal vom Abstrakten etwas wegzukommen: ich finde es völlig richtig, dass unsere ehrenamtlichen wie hauptamtlichen Mitarbeiter aktiv die Entwicklung des Vereins mitbestimmen. Wir haben ausnahmslos hoch engagierte Menschen als Mitarbeiter, die weit mehr Einsatz und Bereitschaft zeigen, als was üblicherweise erwartet werden kann. Es wäre fatal, ihre Kreativität, Kompetenz und Gestaltungsfreude gerade damit zu belohnen, sie aus dem Verein auszuschließen bzw. ihnen die Mitsprache zu verweigern. Betriebliche Mitbestimmung ist schließlich nicht nur erst dann sinnvoll, wenn das Gesetz sie wegen der Größe des Betriebs vorschreibt.
Beste Grüße Sebastian
vereinde-l@lists.wikimedia.org