Lieber Achim, liebe Listenmitglieder
Ich dachte, der Bericht werde öffentlich greifbar, sobald ich ihn einreichte.
Hier nun auf Commons zum sofortigen Nachlesen. Wie Ihr sehen werdet, ist das
kein Bericht, wie man ihn leichter Hand schreibt. Es ist der Bericht eines
erfolgreichen Events, das Überschuss machte, aber vom Finanzier, Wikimedia,
prekär genutzt wurde:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:2012-11-03_Simons_Visualising-Data_B…
Die Organisatorin des Forschungszentrums haushaltete professionell. Ich selbst
konnte mit der Rückendeckung des Hauses auftreten (das seine Infrastruktur und
Koordinatorin unentgeltlich in den Dienst des Projektes stellte), und
erfolgreich ein Treffen mit Wikimedia-Entwicklern und den führenden
Arbeitsgruppen der Digital Humanities aus Oxford, Stanford und Den Haag
versprechen. Andere Arbeitsgruppen aus aller Welt kamen zum Teil
selbstfinanziert hinzu, da das Event sich herumsprach und man Leute wie diese so
schnell an keinem Ort der Welt zusammen hat.
Wikimedia entzog sich der eigenen Veranstaltung. Man entsandte zwei Vertreter,
die aus persönlichen Gründen nach ihren Eröffnungsreferaten des ersten Abends
noch abreisen mussten. Beide brachten sie klar ein Desinteresse ihrer
Vereinsführung am Workshop wie an einer Kooperation mit Forschern zum Ausdruck.
Möglicherweise blieb die Botschaft unfreiwillig. Die behauptete
Selbstwahrnehmung ist hier: "Wir sind die Außenseiter, über die Ihr immer
gelacht habt und heute lauft Ihr uns hinterher..." Für professionelle Offenheit
gegenüber eingeladenen Gästen lässt das keinen Anlass, wenn auch für gewitzte
Werbereferate.
Ich bin persönlich dankbar: Sebastian Sooth für die sehr angenehme Betreuung des
Projektes wie Martin Rulsch, dem Hexer, Jan Eilsfeldt und Steffen Prössdorf, die
als Wikipedia-Publikum dabei waren. Das Event war offen beworben und Geld wäre
für mehr Publikum da gewesen.
Der Informationsaustausch hätte allerdings vor allen die Wikidata Arbeitsgruppe
interessieren müssen. Das war früh so angesprochen und daraufhin geplant.
Wichtig wären zudem Mitspieler gewesen, die für Wikimedia die Technik und
Projekte entwickeln - Techniker gaben hier Einblick in ihre Projekte. Wichtig
wäre es gewesen, von Wikimedia aus einfach zuzuhören. Wissenschaftler sind kein
uninteressanter Teil der Community. Und wenn man etwas finanziert, ist man meist
wenigstens als Gastgeber aus Prinzip anwesend. Und wenn man fünf Monate vor dem
Event noch den Termin verschieben lässt, so dass Wikimedia-Repräsentanten besser
anwesend sein können - spätestens dann sollte man die eigene Veranstaltung als
solche nutzen.
Vielleicht fehlt eine klare Politik dazu, wie die Vereinsführung zu den von ihr
geförderten "Community-Projekten" steht. Vielleicht hat Wikimedia auch eine
unausgereifte Vorstellung davon, was Wissenschaftler leisten sollen - Artikel
verbessern; und kein Interesse am Bedarf, den Wissenschaftler als Vertreter der
"Original Research" haben (wie sie bislang bei Wikipedia keinen Raum hat). Ich
schwieg nach Einreichung des Berichts im vergangenen November, da ich es für
produktiver erachtete, wenn man intern die eigenen Positionen neu sortierte. Da
ist andererseits nichts, was ich nicht gerne auch ganz offen bespreche,
mit besten Grüßen,
Olaf Simons
Achim Raschka <achim_raschka(a)gmx.de> hat am 6. Februar 2013 um 19:20
geschrieben:
Hallo ihr,
es wird nicht verwundern, dass ich mich aktuell zum Start meines eigenen
CPB-Projektes ein wenig intensiver mit vergangenen Projekten beschäftige.
Dabei fiel mir auf, dass das Projekt "Aufbau einer zentralen Ressource
bibliographisch-archivalischen Wissens (Workshop)" auf
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Community-Projektbudget/Bewilligte_A…
als abgeschlossen gekennzeichnet ist.
Mein Problem: Ich finde nirgends eine auch nur einigermassen befriedigende
Dokumentation des Projekts und des Workshops, der hier mit 7.500 € bezuschusst
wurde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Bibliographisch-archivalische_Datenb…
gibt dazu nicht wirklich was her, verlinkt ist auch nichts bruchbareres ....
Also meine Frage an den Organisator und die GS:
Wo finde ich eine Dokumentation des Projekts und der Ergebnisse? Gibt es sowas
wie einen Abschlussbericht oder ein Blog oder ein Protokoll oder überhaupt
irgendwas, wo ich nachlesen kann, was nun in diesem Projekt tatsächlich
gemacht worden ist und wofür das Geld geflossen ist? Zumindest in meinem
Vertrag ist eine solche Dokumentation verbindlich.
Gruß,
Achim
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