Wenn die Banner umstritten sind, dann sollte WMF/WMDE eine onwiki Befragung oder Umfrage (wäre idealer) starten. Ohne Community würde es keine WMF und kein WMDE geben und deshalb denke ich dass es der Community erlaubt sein sollte ein Wort mitreden. Offwiki Diskussionen sind wenig Sinnvoll weil nicht die gesamte Community mitdiskutieren kann.
From: ml@schoenitzer.de To: vereinde-l@lists.wikimedia.org Date: Sat, 20 Dec 2014 23:34:50 +0100 Subject: Re: [VereinDE-l] Manöverkritik Spendenbanner
Hi Till & andere,
ich fände das Thema wie aufdringlich soll der Banner sein ein Thema, was man ideal auf der Wikicon diskutieren könnte. Da könnte die Leute der Community euch erzählen was ihnen wichtig ist und ihr könnt erklären was laut euren Tests gar nicht geht. Wäre vermutlich zielführender als ein 100-Mail langer Thread auf dieser Liste. Überlegt euch doch, ob ihr nicht für die kommende Wikicon ein Podiumsdiskussion dazu einreicht.
Lg, M
Am Freitag, den 19.12.2014, 10:04 +0100 schrieb Till Mletzko:
Hallo allerseits,
vielen Dank für die aufkommende Diskussion und die inhaltliche Kritik.
Ich versuche hier auf ein paar Themenbereiche zu antworten, wissend dass ich nicht alle Fragen beantworten kann. Vorab: Das Timing der Diskussion ist für mich natürlich denkbar ungünstig. Jedoch ist es natürlich, dass sie aufgrund der Aktualität jetzt aufgekommen ist. Wenn die Diskussion jedoch keine saisonale, sondern eine grundsätzliche Diskussion sein soll, dann wünschte ich mir die Fortführung der Diskussion hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Fundraiser_2014. Dort können wir gerne alle Fragen thematisieren und auch die Kampagne weiterentwickeln.
Nun zu einigen Themen:
Professionalität: Seit März 2010 betreiben wir professionales Fundraising bzw. gibt es einen hauptamtlichen Fundraiser (mittlerweile gibt es knapp 2,5 FTE + Werkstudierende). Seit dem sind wir verantwortlich für die Durchführung der Spendenkampagne und dienen daher auch als erster Ansprechpartner für euch. Es wundert mich ein wenig, dass dies anscheinend nicht so klar war. Angesichts der großen Erfolge der letzten Jahre (erinnert sich noch jemand an die Spenden- und Mitgliedereinnahmen des Jahres 2009?), kann man uns eine gewisse Professionalität sicherlich nicht absprechen. Dieser Erfolg beruht genauso wie bei der WMF zu einem sehr großen Teil auf unsere systematische Herangehensweise mittels des A/B-Testings.
Methodik: Seit 2011 testen wir unsere gesamte Unterstützerkommunikation. Dabei orientieren wir uns an einem sauberen Testing, so dass wir stets nur ein Element austauschen. Sonst begeben wir uns in das Reich der Vermutungen, die konzeptionell nur schwer aufnehmbar sind. Mittels dieser langwierigen und kleinteiligen Herangehensweise haben wir zusammen mit der WMF, von der wir viele Testergebnisse wiederholen und auch immer wieder übernehmen, die Spenderkommunikation seit 2011 erheblich weiterentwickelt. Ich erinnere mich gerne an die Jimmy-Wales-Banner-Zeiten und die diesbezügliche Diskussion. Dass das Banner so aussieht wie es derzeit aussieht und so kommuniziert wie es kommuniziert, ist das Ergebnis dieser evidenzbasierten Herangehensweise. Wenn jemand mal was substantiell neues sehen möchten, kann man gerne mit uns darüber sprechen. Wir sind stets auf der Suche nach mal was ganz anderem. Und wenn jemand hierzu Vorschläge hat, immer her damit. Wir orientieren jedoch stets an der Effektivität der Banner. Das heißt, dass das Banner die Menschen erreichen und überzeugen muss. Natürlich sind auch wir immer wieder überrascht, dass bestimmte Ansätze nicht sehr erfolgreich abschneiden. Thema Mittelverwendung. Wir hatten bereits Links im Banner auf die Mittelverwendung. Es haben jedoch nur kaum Menschen darauf geklickt. Ähnliches können wir auch auf der Spendenseite sehen, auf der nur wenige Klicks auf die Mittelverwendung erfolgen.
Kommunikation: Dieses Jahr haben wir sehr viel am Bannertext gearbeitet. Die jetzige Kommunikation ist unsere erfolgreichste bisher. Hier wiederhole mich gerne: Es gilt dabei die Menschen mit sehr wenig Text von einer Spende zu überzeugen. Natürlich haben wir aufgrund des geringen Platzes, der uns zur Verfügung steht, nur sehr wenig Raum. Deshalb müssen wir Kommunikation kondensieren und die effektivsten Sätze nehmen. Der Faktentext ist natürlich eine ganz andere Sache als die persönlichen Aufrufe. Mir selber haben die persönlichen Aufrufe während der Kampagne 2012 (https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Fundraiser_2012/Pers%C3%B6nliche_Auf...) unglaublich gut gefallen und auch sehr viel Spass gemacht. Aber der kondensierte zahlenorientierte Faktentext funktioniert einfach um Längen besser, d.h. er spricht mehr Menschen an.
Design: Ja, die Banner sind nicht sehr schön. Aber wir testen auch Design und all die Hervorhebungen, Farben, Formulare im Banner sind nicht ohne Grund da. Denn auch diese Konstellation ist Ergebnis der Tests. Wenn wir jedoch Ästhetik vor Effektivität setzen, gibt es einfach Folgewirkungen wie z.B. eine längere Kampagne oder geringere Einnahmen.
Marke: Das ist eine schwierige Diskussion, da diese in der Regel sehr subjektiv geführt wird. Der anekdotenhafte Verweis auf Fragen in FzW oder auf Facebook und Twitter ist dabei sicherlich auch nicht sehr hilfreich. Ich weiß nicht, wie man hierüber am besten diskutieren kann. Eines können wir jedoch festhalten: Wir überzeugen von Jahr zu Jahr immer mehr Menschen von einem finanziellen Engagement für Freies Wissen. Man könnte hier somit auch die Gegenthese aufstellen, dass gerade das Fundraising an der Verbesserung der Marke gearbeitet hat.
Ich wurde in meiner Zeit als Fundraiser bei Wikimedia Deutschland sehr wenig auf die Durchführung und inhaltliche Ausgestaltung der Kampagne angesprochen. Ich freu mich über jede konstruktive Kritik und auch Verbesserungsvorschläge. Aber bitte nutzt dafür die Portalseite, damit hier Ideen gesammelt und strukturiert diskutiert werden können und bitte habt dafür Verständnis, dass wir auf der Zielgeraden der jetzigen Kampagne nicht sofort auf Diskussionen eingehen können.
Viele Grüße Till
PS: Die Portalseiten zur Spendenkampagne existieren seit 2010. Dort veröffentlichen wir stets alle Testergebnisse. Wer sich den Werdegang der Bannerkommunikation genau ansehen möchte und ausreichend Zeit und Interesse mitbringt, kann sich hier bedienen.
Am 19.12.2014 01:08, schrieb Jens Best:
@Jürgen
Das Präsidium besteht bekannterweise aus ehrenamtlich Aktiven. Diese können, selbst wenn sie intensivst versuchen, sich einen Überblick über die Arbeit in der Geschäftsstelle zu verschaffen, nur bedingt bzw. gar nicht *für *die tägliche Arbeit in der Geschäftsstelle sprechen. Ich sehe nicht, dass es unter dem ehemaligen Vorstand eine bessere Informationspolitik seitens der Geschäftsstelle gab, mir ist auch nicht bekannt, dass der Interimsvorstand eine striktere Kommunikationspolitik angeordnet hat.
Wenn es um die Community geht, erinnere ich mich schon an etliche Mitarbeiter, die inhaltlich mit der jeweiligen Community kommuniziert haben zu unterschiedlichsten Themen und Inhalten - in den jeweiligen Projekten.
Hier geht es ja jetzt konkreter um Kommunikation mit den Vereinsmitgliedern (wobei natürlich viele aktive Mitglieder auch in Communities aktiv sind).
Wenn man sich anschaut, wie die WMF zu 99% in den Mailinglisten kommuniziert, muss man natürlich auch vorsichtig sein, was man sich wünscht. Die WMF produziert in den betreffenden Mailinglisten hauptsächlich nichtssagendes PR-Sprech selbst bei massiven Problemen wie z.B. dem Dilemma unprofessioneller Spendenarbeit in einigen Ländern, meistens aber schweigt sie einfach, weil sie halt weiss, dass sie am (vermeintlich) längeren Hebel sitzt.
Fazit: Auf der Mailingliste des deutschen Vereins wäre es sicherlich wünschenswert, wenn die hauptamtlich Aktiven einen aussagekräftigen Dialog führen würden. Gleiches gilt natürlich auch für das Forum, das hoffentlich irgendwann mal mit einem professionellen Ansatz aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wird, denn für viele Informationen ist ein Wiki halt einfach besser geeignet als eine sich versandende Mailingliste. Aber für den Anfang wäre eine regelmässige informative Teilnahme an Fragen/Themen auf der Mailingliste ein guter Schritt. Wenn Fragen beantwortet werden und Themen eingeordnet bauen sich Vorurteile und Bedenken eben viel schneller ab.
J
Am 19. Dezember 2014 um 00:49 schrieb Juergen Fenn < schneeschmelze@googlemail.com>:
Am 18. Dezember 2014 um 23:16 schrieb Jens Best jens.best@wikimedia.de:
@Ziko
Die “ Fundraising-Leuten von WMDE“ können auch hier antworten. Das
erspart
dann viele Einzelanfragen an das Team. Dies ist die offizielle Vereins-Mailingliste, insofern einer der
geeigneten
Orte für Mitarbeiter auf Fragen von Vereinsmitgliedern zu antworten.
Das führt uns aber zu der Feststellung, daß die öffentliche Kommunikation von WMDE mit der Community im Sinne einer Beteiligung an Debatten seit Pavels Abberufung eingestellt worden ist. Seitdem sind nur noch Mitglieder des Präsidiums öffentlich aufgetreten. Von Mitarbeitern las man nur noch Ankündigungen, Bestätigungen bei Anmeldungen und dergleichen, aber keine inhaltlichen Stellungnahmen. Beispielsweise weder bei der Einführung von Superprotect (im Gegensatz zu WMAT und WMCH), und auch nicht in der Diskussion um Random House.
Gibt es dafür eigentlich einen sachlichen Grund?
Auch wenn der andere Teil schweigt: Man kann bekanntlich nicht nicht kommunizieren.
Viele Grüße, Jürgen.
-- Michael F. Schönitzer Mail: michael@schoenitzer.de Jabber: schoenitzer@jabber.ccc.de
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