Hallo Marcus
On 24.10.2011 22:20, Marcus Cyron wrote:
ne. So wie ich Pavel und Sebastian verstanden habe, wird der Foundraiser wie immer durch gezogen. Wenn das 2 Mio €-Ziel von WMDE erreicht ist, können wir uns beruhigt zurück lehnen. Alles weitere betrifft uns dann nicht mehr. Ob noch 10 € kommen, eine Million oder 10 Millionen. Alles über unserem Ziel laut Haushaltsplan geht an die Foundation. Ich für meinen Teil zweifle ja an den von Pavel anvisierten 4 Mio ;). Darum wird es wohl eher ein Gewinn für WMDE, sollte die 2 Mio-Marke überhaupt geknackt werden. Sollten es mehr als 4 Mio werden, sind wir eben die Gelackmeierten. Für die Planungssicherheit bei WMDE ist das Ganze nicht schlecht. Sollte es allerdings eine besonders große Spendensumme geben, wäre es blöd. In doppelter Hinsicht.
Warum? Also was wäre blöd daran, wenn sechs oder acht Millionen Euro in Deutschland gesammelt würden? Und warum doppelt?
Im Übrigen möchte ich ein Missverständnis aus der Welt räumen, das eigentlich auch schon in Pavels Antwort an Barry korrigiert wurde: sollten wir wesentlich unter den geplanten 3,8 Millionen Euro landen, so würde sich das sowohl auf den Anteil der Foundation als auch den des Vereins auswirken, was rein aus Solidarität schon angemessen ist. Würden in allen Ländern nur soviel gesammelt werden, wie die jeweiligen Vereine für sich selbst eingeplant haben, würde ja auch niemand sagen, dass die Foundation dann halt Pech gehabt hat.
Ich bin aber, wie Pavel, zuversichtlich, dass diese Frage rein akademischer Natur sein wird. Dafür gibt es handfeste Gründe, die auch in Pavels Mail genannt werden. Dazu gehört erstens die weitere Professionalisierung unserer Spendengewinnung, darunter nicht zuletzt auch das ständige Testen sowohl von Aufrufen und Erklärungstexten als auch der eigentlichen Spendenabwicklung samt zugehöriger Kommunikation. Zweitens gibt es einen wahrnehmbaren Netzwerkeffekt, der darauf beruht, dass Leute, die "für Wikipedia" spenden, auch anderen Leuten in ihrem Bekanntenkreis sagen, dass sie das tun, womit die Bekanntheit der Tatsache, dass wir überhaupt von Spenden abhängig ist, ständig wächst. Diese Kenntnis ist mitnichten eine Selbstverständlichkeit.
Es hilft vielleicht auch, mal den Vergleich mit anderen großen Organisationen aufzunehmen, die von Einzelspenden abhängig sind. Weltweit sammelt Greenpeace derzeit zum Beispiel etwa 200 Mio. US-Dollar im Jahr, also etwa das Zehnfache von dem, was bisher bei Wikimedia reinkommt, Ärzte ohne Grenzen etwa 400 Mio. US-Dollar, also etwa das Zwanzigfache, World Vision etwa 528 Mio. US-Dollar, also etwa das Sechsundzwanzigfache, usw. Warum sollten Organisationen, mit denen nur ein Bruchteil der Bevölkerung überhaupt mehrfach im Jahr in Kontakt kommt, bei der Unterstützung durch die Öffentlichkeit um ein zweistellige Faktoren erfolgreicher sein, als eine, deren Angebot Hunderte von Millionen Menschen weltweit regelmäßig und sehr gern nutzen?
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