Hallo Martin,
eine bestimmte (ab wann greift eigentlich das Adjektiv "hoch"?) Mitarbeiterzahl ist aus meiner Sicht nicht per se schlecht, sondern hat sich zu bemessen anhand der Relation von Zielen und Ergebnissen bzw. Aufwand und Ertrag. In diesem Sinne war die Kritik des FDC auffallend inkonsistent. Denn wie kann ich einerseits ein bestimmtes Projekt in den höchsten Tönen loben (Wikidata) und andererseits an der Tatsache vorbeigehen, dass dessen nachweisbar guten Ergebnisse fast ausschließlich durch kreative Menschen zustande gekommen sind? Im Hinblick auf unsere laufende Plandiskussion seit Oktober werde ich das Gefühl nicht los, dass manche Beobachter entweder mit einen Sachkosten-Fetisch oder mit einen Human-Ressources-Fetisch auf einen Haushaltsplan blicken. Wie man es dreht und wendet - beiden Betrachtungsweisen wird man nie absolut gerecht werden, sondern muss den Fokus auf eine möglichst kluge Balancierung der Ressourcen legen.
Unseren Bedarf nur mit Freelancern zu decken, kann immer dann eine Möglichkeit sein, wenn es sich um klar umrissene, temporäre Arbeitspakete oder punktuelle Expertise (Prozessbegleitung, Beratung etc.) handelt. Im Falle der Software-Entwicklung suchen wir Leute mit spezifischen Skill-Sets und einer klaren, auch: ideellen Open-Source-Orientierung. Diese sind auf dem IT-Markt nicht ganz so leicht zu finden. Sobald wir jemanden gefunden haben, arbeiten wir bewusst mit (auch kurzen) Befristungen, bevor wir uns längerfristig binden. Insofern können wir hier also ähnlich verfahren wie bislang.
Schönes Wochenende,
Jan
Am 12. Januar 2015 um 16:17 schrieb Martin Kraft martin.kraft@gmx.de:
Hallo Jan! Auch Dir noch ein gutes neues Jahr!
Eine Aufschiebung aller Neubesetzungen bis zum endgültigen Beschluss des
Jahresplans würde jedoch aus meiner Sicht keinen Sinn machen - durch die internen und externen Ausschreibungsprozesse und die nicht immer sofortige Verfügbarkeit von geeigneten Kandidat/innen könnten die neuen Stellen dann erst weit in der zweiten Jahreshälfte realisiert werden.
Meinst Du mit „Neubesetzung“ nur die Wiederbesetzung vakanter Stellen (also z.B. die von Denis) oder auch den im Plan eigentlich angedachten Personalausbau? Falls letzteres zutrifft: Wie vereinbarst Du diese Entwicklung mit der aus den Reihen des Vereins, aber auch vom FDC geäußerten Kritik an der hohen Mitarbeiterzahl der Geschäftsstelle?
Ich persönlich fände es jedenfalls sehr problematisch, wenn der Stellenausbau im Softwarebereich unbeirrt fortgeführt würde, ohne das klar ist, was das für alle anderen Bereiche bedeutet.
Notabene: Als gängige Praxis bei WMDE greifen bei allen Neubesetzungen
zunächst Befristungen sowie die übliche Probezeit von 6 Monaten.
Was meiner Schätzung nach finanziell dennoch auf Kosten von >≈20.000 € pro Mitarbeiter hinauslaufen dürfte und menschlich das Problem aufwirft, dass man dann nach 6 Monaten ggf. fähige und gut integrierte Mitarbeiter vor die Tür setzen müsste.
Wäre es angesichts der aktuellen Ungewissheit und der angespannten Finanzsituation nicht sinnvoller, den tatsächlich vorhandenen Bedarf erstmal nur mit freien Mitarbeiter zu decken? Die sind zwar etwas teurer, nehmen es einem aber auch nicht krum, wenn man sie sich irgendwann nicht mehr leisten kann oder will. In der Software- und Web-Entwicklung ist sowas ja keineswegs unüblich.
G // Martin
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