On 16.04.2010 07:26, Nadine Stark wrote:
vielen Dank nochmals für deine Erläuterungen. Die Vorlage der GO wurde ja schon angekündigt. Es ging bei meiner Frage um zB die Reisekostenordnung, die offensichtlich schon mehrere Jahre in Kraft ist. Wann wurde die denn beschlossen in ihren alten und neuen Fassungen?
Die Geschäftsordnung/Reisekostenordnung wurde im August 2006 vom Vorstand beschlossen und am 15. März 2008 geändert. Die Mitgliederversammlung hat sie zuletzt am 21. März 2009 genehmigt.
Nebenbei: Die Protokolle der Mitgliederversammlung der letzten Jahre werden am Dienstag auf der Vereinswebsite veröffentlicht. Dass das bisher nicht passiert ist, war reine Nachlässigkeit kombiniert mit der Tatsache, dass bisher niemand nach öffentlichen Protokollen gefragt hat. Tatsächlich war ich bisher der irrigen Annahme, dass wir das jedes Jahr gemacht hätten.
Wie sollen Mitglieder eure Arbeit als Vorstand bewerten, wenn niemand genau weiß, welche Position ein Vorstandsmitglied vertreten hat? Wer war für Transparenz, wer für Abschottung (ja, das sind alles Fragen die nur einer MV gegenüber zwingend zu beantworten sind). Wer hat welches Projekt gefördert, wie erfolgreich. Welche Probleme gab es bei der Umsetzung? Wo kann ein einzelnen Vereinsmitglied ggf. unterstützen? Wer hat sich bei der erfolgreichen Einstellung des Geschäftsführers beteiligt, wer nicht? Wer hat die Bewerbung/Ausschreibung der Geschäftsführer stelle über Wochen und Monate hinaus verzögert ggf. um eigene Interessen zu wahren?
Wir haben im Vorstand Anfang März einstimmig beschlossen, mit diesem Jahr erstmals einzuführen, dass jedes Vorstandsmitglied einen eigenen Rechenschaftsbericht vorlegen wird. In den vergangenen Jahren war das teilweise im Tätigkeitsbericht bzw. den Bewerbungen der Vorstandsmitglieder enthalten, die wieder antraten. Mit diesen neuen persönlichen Berichten wollen wir den Berichtserwartungen der Mitglieder näherkommen. Wir stützen uns bei diesen Erwartungen erneut auf Vermutungen: die Idee stammt weder von der letzten MV noch von einzelnen Mitgliedern.
Ob das Format und der Umfang der Berichte angenommen werden oder wo noch Verbesserungspotenzial für die Zukunft zu sehen ist, wird die Mitgliederversammlung zeigen. Feedback ist daher, wie auch sonst, immer erwünscht.
Immer wieder teilen euch Mitglieder auf dieser Mailingliste in unterschiedlichsten Tonhöhen und lautstärken mit, sie wollen sich gerne mehr beteiligen, sie wollen euch bei der Arbeit unterstützen... Allein es dringt nur ein kleiner Kreis mit seinen Worten durch. Ihr musst nicht jede Arbeit allein machen. Beteiligt die Vereinsmitglieder, unter denen sich eine Vielzahl williger Unterstützer eurer Ideen befinden breit und umfassend an den Vorbereitungen, Ausführungen und Umsetzungen eurer Beschlüsse, dann liegt die Arbeit auf vielen Schultern.
Dass die Einbindung von Mitgliedern zur Zeit nur mangelhaft funktioniert, ist eine Binsenweisheit. Ebenso ist ein solche, dass seit Jahren verschiedene erfolglose Versuche unternommen wurden, um daran etwas zu ändern. Zu vergangenen Mitgliederversammlungen wurden verschiedene Workshops veranstaltet und Arbeitsgruppen gegründet, in der Hoffnung, dass sich das Momentum auch über die Mitgliederversammlung hinaus hält. Auch die im Oktober/November 2009 angesetzten Planungsteams für die strategische Planung hatten dieses Ziel. Das Ergebnis ist leider bisher sehr überschaubar.
Auch bei der jetzt anstehenden Mitgliederversammlung wird es wieder Arbeitsgruppen geben, dieses mal am Sonntag in Form der genannten Planungsteam. Ich kann nur jedem Mitglied empfehlen, sich in einem der Teams zu beteiligen und die Zukunft der Vereinsarbeit aktiv mitzugestalten.
Ist das ausreichend? Sicher nicht. Die Frage, wie wir Mitglieder online einbinden, ist weiter offen. Harald Krichel aus dem Vorstand hat verschiedene Plattformen geprüft. Zu den Ergebnissen wird er sich sicher noch äußern. Vor kurzem kam auch der Vorschlag der Einrichtung eines Wikis, den ich persönlich durchaus sehr interessant finde.
Grundsätzlich sieht es wohl so aus, dass wir angesichts der Mannigfaltigkeit unserer Mitglieder unterschiedliche Wege der Einbindung anbieten müssen. Dass es ein Wiki gibt und dort aktiv gearbeitet wird, mag für Leute aus den Wikimedia-Projekten völlig normal und selbstverständlich sein. Für die Mitglieder, die aber nicht aus den Projekten kommen, ist es das keineswegs. Sie sind eher Offline-Mechanismen wie Arbeitsgruppen und Versammlungen gewöhnt. Die Kunst ist es, diese vielschichtigen Erwartungen erfolgreich abzudecken, ohne dass sich jemand aufgrund der Wahl der Arbeitsmittel ausgeschlossen fühlt. Eine Mitgliederbefragung, die in den Anfängen schon seit langem geplant ist, wird hier hoffentlich weitere Erkenntnisse liefern.
Ferner kann ich erneut nur die Anregung geben, sich im Jahr nicht nur auf eine MV zu beschränken (und die dann gg. 2 Tage laufen zu lassen), sondern wenigstens 2 Mal im Jahr die Grundfesten des Verein zu besprechen.
Formal betrachtet gibt die Satzung mehr als eine reguläre Mitgliederversammlung nicht her. Aber die Satzung kann man natürlich ändern, wenn die Mitgliederversammlung das möchte.
Inhaltlich betrachtet stellt sich die Frage, inwiefern zwei Mitgliederversammlungen pro Jahr tatsächlich zu einer besseren Einbindung der Mitglieder führt. Denn das Kritische ist eigentlich das, was zwischen den Mitgliederversammlungen passiert, denn inhaltliche Arbeit an und Vorbereitungen von Anträgen auf der MV selbst sind kaum praktikabel (und von der Satzung auch nur in Ausnahmefällen vorgesehen). Dafür brauchen wir Arbeitsmittel, die zwichen den Versammlungen genutzt werden können, z.B. Foren, Wikis, lokale Arbeitsgruppen, lokale Versammlungen, vielleicht auch Untergliederungen des Vereins auf Landesebene, etc. Niemand stellt die Frage, *ob* die Mitglieder an der Entscheidungsfindung beteiligt werden sollen. Die Frage ist immer schon gewesen, *wie* das effektiv funktioniert. Die bisherigen Versuche, wie oben gesagt, waren nicht erfolgreich. Das heißt aber für uns im Vorstand auch nur, dass wir härter daran arbeiten müssen.
Mal ehrlich. Es gibt doch keinen zwingenden Grund bereits im Wege des Haushaltsplanes 2010 bereits den Kompass 2020 umzusetzen und noch keine Genehmigung der MV eingeholt zu haben.
Darüber kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein. Der Kompass 2020 hat für den Haushaltsplan 2010 einen Rahmen gegeben, der durchaus nützlich dabei ist, Prioritäten zu setzen und sich konkrete Aktivitäten und Projekte vorzunehmen. Ohne diesen Rahmen hätte man andere Rahmen finden müssen, wie das in vergangenen Jahren auch der Fall war und wie es auch zu eher kurzfristigen Planungen (eben mit Horizonten von unter einem Jahr) geführt hat. Ob das bei der Größe und Verantwortung des Vereins eine verantwortungsvolle Herangehensweise gewesen wäre, bezweifle ich allerdings stark. In nicht nur meinem Verständnis haben wir als Verein in unserer Entwicklung die Phase schon lange verlassen, wo diese kurzfristige Herangehensweise noch angemessen war.
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