Am 01.09.06 schrieb Johannes Moskaliuk johannes.moskaliuk@gmx.de:
drei Anmerkungen von unbeiligter Seite:
1.) Unabhängig von der Tatsache, dass die SZ-Berichterstattung sicher in manchen sicher Punkten ungenau ist, ist sie ganz bestimmt nicht böswillig. Als unbedarfter Wikipedianutzer habe ich es nie in Frage gestellt, dass Spenden an Wikimedia Deutschland direkt dem Projekt Wikipedia und dessen Schwestern zu gute kommt. Nun kann ich es drehen und wenden wie ich will: Auch wenn der Verein mit der Investition in europäische Server diesen Zweck nun ja doch erfüllen kann, hat er es definitiv in den letzten beiden Jahren nicht getan. Insofern halte ich zumindest die Frage für berechtigt, ob die Gemeinnützigkeit wirklich erfüllt ist.
Also ich hatte nach Lektuere des Artikels den Eindruck, dass dem Vorstand unterstellt wird, wir wuerden eigentlich nur auf eine passende Gelegenheit warten, um mit dem Geld auf die Bahamas zu verschwinden.
2.) Offensichtlich hat Herr Heiser, so hören sich zumindest die Antworten des Vorstandes an, die Informationen aus erster Hand, also direkt von Wikimedia. Da stellt sich doch die Frage, wieso offensichtlich skandal-trächtige Informationen, an die Presse weitergegeben werden, ohne vorher Spender, Vereinsmitglieder und Interessierte über das vorliegende rechtliche Problem und die geplanten Lösungmöglichkeiten zu informieren. Das finde ich ziemlich peinlich. Nachträgliches Glätten der Wogen ist immer schwierig.
Der Verein wurde ueber die Liste ueber die Zahlen und Schwierigkeiten informiert. Die Probleme wurden sehr offen schon vor mehreren Monaten angesprochen:
http://mail.wikipedia.org/pipermail/vereinde-l/2006-May/000578.html
3.) Die über die Liste veröffentlichte Richtigstellung macht die Sache meiner Meinung nach noch viel schlimmer. Der Hinweis auf inhaltliche Fehler ändert doch nichts am grundsätzlichen Vorwurf. Und der lautet nun mal: Wikimedia Deutschland geht unprofessionell mit Spendengelder um und informiert unzureichend über deren Verwendungzweck. Die Antwort des Vereins darauf müsste doch lauten: Stimmt, weil wir ein rechtliches Problem übersehen habe, können wir das Geld nicht einfach an die Wikimediafondation in Floriada überweisen, wie wir eigentlich wollten, und sind deswegen gerade auf der Suche nach Alternativen. Und deswegen werden wir in Kürze ...
Darueber moechte ich mich verwahren. Ich weiss nicht, was Du unter unprofessionell verstehst, aber jede Ausgabe des Vereins wird im Vorstand kritisch auf Sinn und Nutzen beleuchtet. Regelmaessig geben wir Auskunft ueber Verwendung von Geldern, wie man auch auf http://www.wikimedia.de und auf dieser Liste sehen kann. Das grosse Problem ist in der Tat, dass wir die Rueckstellung nicht ausgegeben haben, dieses loest sich ja aber hoffentlich bald in Wohlgefallen auf.
Ich wünsche dem Verein, dass er sein Handeln, inbesondere den Umgang mit der Öffentlichkeit und den Medien noch weiter professionalisiert und merkt, dass er kein lokaler Verein einiger idealistischer Studenten mehr ist, sondern mehr und mehr ins Interesse einer kritischen, nationalen/internationalen Öffentlichkeit rückt. Der erste Schritt ist mit einem hauptberuflichem Geschäftsführer getan, der nächsten Schritt wäre eine Professionalierung der Öffentlichkeitsarbeit.
Ja, da hast Du uneingeschraenkt recht. Wir arbeiten an uns und ich denke, dass dies auch schon gewirkt hat: auch wenn die Kommunikation ohne Zweifel noch stark verbesserungswuerdig ist, so ist sie besser als noch letztes Jahr.
Viele Gruesse
Philipp