On 17.05.2010 11:34, Olaf Simons wrote:
Ich sehe da kein Problem. Moderne Parlamente versuchen, klare Regelungen für Abgeordnete zu treffen, der öffentliche Dienst tut es mit seinen Mitarbeitern - der Gedanke dahinter ist, dass man einen Job für die Gesellschaft tut, und dass man ihn mit Zustimmung der Gesellschaft tut, die eben auch festgelegt hat, wie viel ihr diese Arbeit wert ist. Man steht zu seinem Engagement wie die Gesellschaft deren Geld man erhält.
Ein gemeinnütziger Verein ist kein Parlament und er arbeitet auch nicht mehr im Auftrag der Gesellschaft als jede andere nicht-staatliche Institution. Dass es bei staatlichen Institutionen Offenheit bei Gehältern und allgemein sehr viel Offenheit bei Verwendung von Steuergeldern gibt, hat damit zu tun, dass es sich eben um Steuergelder handelt, also Mittel, die Steuerzahler unter Zwang zahlen müssen und deren Verwendung sie nicht direkt beeinflussen können. Damit ist völlig zu recht verbunden, dass Steuerzahler umfassend Auskunft auch über Gehaltsstrukturen erhalten und dass die Gehälter eher niedrig sind (es dafür aber andere Faktoren neben dem Gehalt gibt, die den Arbeitsplatz attraktiv machen).
Bei Wikimedia Deutschland und anderen Organisationen ist dass schon deswegen anders, weil niemand gezwungen ist, Mitglied zu werden oder Geld zu spenden. Wieviel ein Mitarbeiter des Vereines verdient, orientiert sich demnach sinnvollerweise daran, wieviel diese Arbeit dem *Verein* wert ist, genauso wie das bei vielen anderen nicht-staatlichen Organisationen der Fall ist.
Ich sehe, dass man in der Wirtschaft anders, "wettbewerbsorientierter", denkt - und dahinter stecken solche Ideen wie Bonus-Zahlungen, doch ging Wikimedia selbst hier den Weg der Branche, die gegenwärtig in massivster Kritik steht. Bonus-Zahlungen, wir wissen, dass es nach Leistungsanreiz klingt, doch eben das in der Praxis nicht unbedingt ist. Es ist auch ein System, bei dem man sich gegenseitig deckt und entscheidetwas wann einen Bonus verdient. Alles, was man benötigt, ist einen Vorstand, der alles so, wie es geschieht, gut findet.
Ich habe, mit Verlaub, selten so einen Unfug gelesen. Leistungsabhängige Gehaltsbestandteile sind weit verbreitet, selbst im öffentlichen Dienst. Die Idee, dass sich die eigene Leistung auch in der eigenen Bezahlung sichtbar machen soll, ist eine durch und durch vernünftige. Allenfalls die Umsetzung im Einzelnen ist der kritische Moment. Wir haben beim Bewertungskonzept des Geschäftsführers sehr viel Sorge getragen, dass die Entscheidung über die leistungsorientierten Gehaltsbestandteile objektiv und nachvollziehbar ist. Sicher funktioniert nicht jedes Bewertungssystem und es wird Bedarf geben, daran fortlaufend Verbesserungen vorzunehmen. Den Ansatz aber grundsätzlich in Abrede zu stellen, entbehrt jeglicher vernünftigen Grundlage.
Wer weiß, wie viele Leute diese Mailing-Liste lesen? 30? Der Vorstand weiß es.
Es gibt 309 Abonnenten und eine nicht bekannte Zahl an Lesern, die Mailinglisteninhalte über Mirrors und Suchmaschinen finden. Die genaue Anzahl an Lesern weiß auch der Vorstand nicht.
Will der gegenwärtige Vorstandsvorsitz für sich ein Gehalt unter denselben Bedingungen? (Ja, sagt er aber nicht offen)
Kannst du diese an Verleumdung grenzende Behauptung bitte belegen? Weder will ich ein Gehalt für meine Vorstandstätigkeit beziehen, noch erwarte ich, dass es passiert, noch sind mir irgendwelche Handlungen oder auch nur Gedanken in dieser Richtung bekannt. Der gesamte Vorstand dieses Vereins arbeitet ehrenamtlich.
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