drei Anmerkungen von unbeiligter Seite:
1.) Unabhängig von der Tatsache, dass die SZ-Berichterstattung sicher in manchen sicher Punkten ungenau ist, ist sie ganz bestimmt nicht böswillig. Als unbedarfter Wikipedianutzer habe ich es nie in Frage gestellt, dass Spenden an Wikimedia Deutschland direkt dem Projekt Wikipedia und dessen Schwestern zu gute kommt. Nun kann ich es drehen und wenden wie ich will: Auch wenn der Verein mit der Investition in europäische Server diesen Zweck nun ja doch erfüllen kann, hat er es definitiv in den letzten beiden Jahren nicht getan. Insofern halte ich zumindest die Frage für berechtigt, ob die Gemeinnützigkeit wirklich erfüllt ist.
2.) Offensichtlich hat Herr Heiser, so hören sich zumindest die Antworten des Vorstandes an, die Informationen aus erster Hand, also direkt von Wikimedia. Da stellt sich doch die Frage, wieso offensichtlich skandal-trächtige Informationen, an die Presse weitergegeben werden, ohne vorher Spender, Vereinsmitglieder und Interessierte über das vorliegende rechtliche Problem und die geplanten Lösungmöglichkeiten zu informieren. Das finde ich ziemlich peinlich. Nachträgliches Glätten der Wogen ist immer schwierig.
3.) Die über die Liste veröffentlichte Richtigstellung macht die Sache meiner Meinung nach noch viel schlimmer. Der Hinweis auf inhaltliche Fehler ändert doch nichts am grundsätzlichen Vorwurf. Und der lautet nun mal: Wikimedia Deutschland geht unprofessionell mit Spendengelder um und informiert unzureichend über deren Verwendungzweck. Die Antwort des Vereins darauf müsste doch lauten: Stimmt, weil wir ein rechtliches Problem übersehen habe, können wir das Geld nicht einfach an die Wikimediafondation in Floriada überweisen, wie wir eigentlich wollten, und sind deswegen gerade auf der Suche nach Alternativen. Und deswegen werden wir in Kürze ...
Da ich, wie wohl die meisten, erst jetzt von dem Problem und den Lösungsmöglichkeiten erfahren haben, bleibt leider ein Nachgeschmack, der sich sicher auch im Rückgang von Spendengeldern niederschlagen wird. Alle Schuld auf die SZ zu schieben greift da sicher zu kurz.
Ich wünsche dem Verein, dass er sein Handeln, inbesondere den Umgang mit der Öffentlichkeit und den Medien noch weiter professionalisiert und merkt, dass er kein lokaler Verein einiger idealistischer Studenten mehr ist, sondern mehr und mehr ins Interesse einer kritischen, nationalen/internationalen Öffentlichkeit rückt. Der erste Schritt ist mit einem hauptberuflichem Geschäftsführer getan, der nächsten Schritt wäre eine Professionalierung der Öffentlichkeitsarbeit.
Mit besten Wünschen Johannes Moskaliuk