Lieber Dirk/Southpark und lieber Nikolas,
ich dachte da nochmal über die Aspekte nach, die mir bei dem Antrag Schwierigkeiten bereiteten, und will das gerne in die breitere Diskussion geben.
Erstens hatte ich ein grundsätzliches Unwohlsein beim Angebot einer politischen Position seitens des Vereins. Ich will eigentlich, dass der so wenig eine einheitliche Position hat, wie Wikipedia. Im Anfang sollte darum eine Vorerwägung stehen, dass Wikimedia wie Wikipedia in politischen Fragen nicht den Erwägungen seiner Mitglieder vorgreift. Anderseits ist eben festzustellen, dass unsere Vereinssatzung und unser zentrales Projekt Wikipedia uns zu einem Interessenten an politischen Entscheidungen machen. Wir suchen Rahmenbedingungen.
Man sollte demnach voran auf die Satzungsziele des Vereins rekurieren und aus diesen Grundsätze beziehen. Das sollten Sätze wie in der BRD Verfassung sein, die man nachher gezielt kontrovers in Interessenbawägungen gegeneinander diskutieren kann. Bei jeder Kompromissfindung sind verschiedene Balancen herzustellen. Grundsätze habt Ihr bereits skizziert. Da war mir aber noch zuviel Luft drin, manche Sätze schienen redundant. Ich denke, man braucht gute fünf oder sechs Grundsätze wie (lax formuliert etwa): Wir fördern Wissen, das frei zugänglich ist (nichts kostet, alle Schichten erreicht...), Wissen wollen wir plural und tolerant gehandhabt sehen (auch Minderheitenstandpunkte kommen zur Sprache...). Wir stehen für Bürgerechte sowohl auf freie Meinungsäußerung wie Schutz der Persönlichkeit bei dieser... - ich könnte mir vorstellen, so in etwa fünf oder sechs Leitsätze zusammenzukriegen.
Spannend ist die Politikfrage, wenn wir uns, Schritt zwei, dazu entschließen, in Zukunft viel konkreter zu werden und uns das Ziel setzten, in medienpolitischen Debatten komplexe Meinungspapiere zu verfassen, die Journalisten und Politikern dazu dienen, Konsequenzen von Positionen zu ermessen. Diese Meinungspapiere sollten Positionen gegeneinander abwägen. Unser Ziel ist es, mit diesen Papieren Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, Diskussionsverengungen zu verhindern. (Und Wikimedialeute können dann auf Fragen sich das Positionspapier durchlesen um gewappnet zu sein).
Im Moment denke ich, dass der Antrag das Wort Politik unvorbereitet eng fasst: Otto Normalverbraucher fragt sich, warum da nichts drin steht zu den Themen, die ihn parteipolitisch interessieren (und sagt sich: das ist wie die Piratenpartei ein Schmalspurverein, obwohl er froh sein sollte dass da nichts zu Asylrecht und Harz IV steht). Was dann da steht ist für Außenstehende noch nicht so klar, dass sie sagen können: das sind Grundsätze, die bei Entscheidungen miteinander vereinbart werden müssen,
das nur mal so unordentlich in den Raum gedacht, Gruß, Olaf
Nikolas Becker nikolas.becker@wikimedia.de hat am 23. April 2012 um 19:14 geschrieben:
Liebe Mitglieder des Vereins, liebe Freundinnen und Freunde,
morgen Abend um 20:30h wird die regelmäßige Telefonkonferenz des
Präsidiums
stattfinden. Die Agenda habe ich im Forum veröffentlicht:
https://forum.wikimedia.de/w/Telefonkonferenz_2012-04-24
Falls jemand weitere Themen oder offene Fragen hat, die das Präsidium dort klären soll, möge er sich bitte an diese Mailingliste, an praesidium@wikimedia.de oder natürlich auch an einzelne Mitglieder des Präsidiums wenden.
Mit freundlichen Grüßen,
Nikolas Becker
-- Nikolas Becker
Präsidium Wikimedia Deutschland
Wikimedia Deutschland e. V. Eisenacher Straße 2 10777 Berlin
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